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Zauberschiffe 02 - Viviaces Erwachen

Titel: Zauberschiffe 02 - Viviaces Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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Angelegenheit höchst unpersönlich zu halten. Doch jetzt gab sie sich ihm und ihren Gefühlen mit einer Leidenschaft hin, die sie schockierte. Und mehr noch: Sie tat es mit jemandem, den sie schon seit Jahren kannte. Und nicht nur einmal, o nein. Er war nach dem ersten Mal kaum auf ihr zusammengesunken, als sie ihn schon wieder drängte weiterzumachen. Sie fühlte sich wie eine Verhungernde, die plötzlich mitten in einem Bankett stand. Sie glühte innerlich, und sie fragte sich, ob es an dem Cindin lag. Aber genauso stark war ihr Verlangen nach menschlicher Nähe, nach dieser menschlichen Nähe, nach den Berührungen, dem gemeinsamen Erleben, den Umarmungen. Einmal fühlte sie, wie ihr Tränen in die Augen stiegen und ein Schluchzen sie schüttelte. Sie erstickte es an seiner Schulter und fürchtete sich beinahe vor der Stärke der Einsamkeit und der Ängste, die dieses Miteinander auszuradieren schien. Sie war so lange stark gewesen und konnte es nicht ertragen, ihre Schwäche irgendjemandem zu zeigen, ganz zu schweigen jemandem, der wirklich wusste, wer sie war. Also umklammerte sie ihn fest und ließ ihn glauben, dass es nur ihre Leidenschaft war.
    Sie wollte nicht denken. Nicht jetzt. Jetzt wollte sie sich nur nehmen, was sie bekommen konnte, für sich ganz allein. Sie strich über die harten Muskeln seiner Arme und seines Rückens. Er hatte Haare auf der Brust. Ansonsten war sein Körper mit dunklen Stoppeln übersät. Die Haare waren von dem rauhen Material seiner Kleidung weggerieben worden. Er küsste sie immer wieder, als könnte er gar nicht genug davon bekommen. Er schmeckte nach Cindin, und als er ihre Brüste küsste, fühlte sie die scharfe Droge an ihren Brustspitzen. Sie strich mit der Hand zwischen ihre Körper und ertastete ihn. Er war groß und glitschig, während er immer wieder in sie hineinstieß. Einen Moment später legte sie die Hand auf seinen Mund, um den Schrei zu ersticken, als er heftig in sie hineinstieß und sie beide einen Augenblick in der Unendlichkeit schwebten.
    Eine Weile dachte sie an gar nichts. Dann plumpste sie von irgendwoher plötzlich wieder in die enge, stickige Koje, spürte sein Gewicht auf sich und merkte, dass ihr Haar unter seiner Hand festklemmte. Meine Füße sind kalt, dachte sie. Und sie hatte einen Krampf im Rücken. Sie bog sich unter ihm nach oben. »Lass mich aufstehen«, sagte sie leise, und als er sich nicht bewegte, wiederholte sie: »Brashen, du zerdrückst mich. Geh runter!«
    Er rutschte zur Seite, und sie konnte sich aufsetzen. Brashen rollte sich zur Seite, und sie hockte in der Höhlung seines ausgestreckten Körpers. Er sah sie an und schien zu lächeln.
    Dann hob er die Hand und zeichnete mit einem Finger einen Kreis um ihre Brust. Es schüttelte sie. Mit einer Zärtlichkeit, die sie entsetzte, legte er ihr die Decke über die Schultern.
    »Althea…«, sagte er zögernd.
    »Sprich jetzt nicht«, bat sie ihn. »Sag nichts.«
    Wenn er darüber sprach, was sie gerade getan hatten, würde er es realer machen, es würde ein Teil ihres Lebens werden, den sie sich später eingestehen musste. Jetzt, da sie befriedigt war, kam auch ihre Vorsicht wieder zurück. »Das darf nicht mehr passieren«, sagte sie plötzlich.
    »Ich weiß, ich weiß.«
    Trotzdem folgte sein Blick seiner Hand, als er mit den Fingern zu ihrem Bauch strich. Er tippte gegen den Ring und das winzige Amulett in ihrem Bauchnabel. »Das ist… sehr ungewöhnlich.«
    In dem sanft schwankenden Licht der Laterne schien der kleine Schädel sie anzugrinsen. »Es war ein Geschenk meiner liebenden Schwester«, sagte Althea verbittert.
    »Ich…«
    Er zögerte. »Ich dachte, nur Huren würden so etwas tragen«, beendete er dann den Satz.
    »Genau das war auch die Meinung meiner Schwester«, erwiderte Althea versteinert. Ohne Warnung brach die alte Wunde wieder in ihr auf.
    Sie rollte sich plötzlich zusammen und legte sich neben ihn. Er schmiegte sich an sie. Die Wärme fühlte sich gut an und auch das leichte Kribbeln, als er mit einer ihrer Brüste spielte. Sie wusste, dass sie seine Hand wegschieben sollte. Es war besser, wenn es nicht weiterging als bis hierher. Das Klügste wäre, aufzustehen, sich anzuziehen und zurück zum Vorschiff zu gehen. Sie musste in der kalten Kabine aufstehen, ihre kalten, nassen Kleider anziehen und… Sie schüttelte sich und presste sich an seine warme Haut. Er drehte sich, bis er sie mit beiden Armen umschlingen und festhalten konnte. In Sicherheit.
    »Warum

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