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Zauberschiffe 06 - Herrscher der drei Reiche

Titel: Zauberschiffe 06 - Herrscher der drei Reiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Hobb
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Interessen der Drachenkönigin. Im weiteren Verlauf der Nacht beschlossen hauptsächlich die Adligen weitere Abmachungen untereinander. Der Satrap setzte den Prozentsatz der Gewinne fest, die in die Staatskasse fließen sollten, und die Kapitäne unterstützten Wintrow und Etta, als sie die anderen daran erinnerten, dass auch eine Steuer auf die Güter erhoben werden würde, die durch die Gewässer der Pirateninseln geschafft würden…
    Althea kam wieder zu sich, als Brashen sie mit dem Ellbogen anstieß. »Sie sind fertig«, flüsterte er. Die Männer am Tisch unterzeichneten Dokumente, während Wintrow Etta seinen Arm bot. Sie ignorierte ihn, und stand allein auf.
    Althea versuchte, sich unauffällig zu strecken. Wie lange hatte sie die Augen zugemacht? »Hatte irgendetwas davon mit uns zu tun?«, fragte sie leise.
    »Keine Angst. Reyn und Malta haben sich wacker für Bingtown geschlagen, und als es zum entscheidenden Punkt kam, hielten Bingtown und die Pirateninseln zusammen.« Er lachte kurz. »Ich frage mich, was dein Vater wohl davon gehalten hätte. Er wäre sicher sehr stolz auf Malta gewesen, das weiß ich. Diese Frau ist eine wirklich gewiefte Händlerin.«
    Althea spürte einen eifersüchtigen Stich, als er ihre Nichte so unverhohlen bewunderte.
    »Und jetzt?«, fragte sie leise. Alle standen auf. Ein müder Schiffsjunge reichte Kaffeebecher auf einem Silbertablett.
    »Jetzt können wir vielleicht noch ein paar Stunden schlafen, bevor wir aufstehen müssen, uns voneinander verabschieden und Segel setzen.« Er sah sie nicht an, als er das sagte. Sie folgte ihm hinaus auf das Deck. Die kalte Nachtluft war angenehm nach der stickigen Atmosphäre im Kartenzimmer.
    Es hatte sogar aufgehört, zu regnen.
    »Glaubst du, dass die Drachenkönigin unsere Bedingungen akzeptiert?«
    Brashen rieb sich müde die Augen. »Wir bitten sie nur um ihre Hilfe bei dem, was sie sowieso von uns erwartet. Nämlich dem ständigen Krieg um Territorialansprüche in der Inneren Passage ein Ende zu bereiten. Die beste Möglichkeit, das zu erreichen, ist, die Chalcedeaner von hier zu vertreiben. Nach dem, was die gestern ›ihren‹ Seeschlangen angetan haben, dürfte sie uns sicher nur zu gern dabei helfen. Der Rest war ein Tauziehen zwischen den anderen Parteien.« Er schüttelte den Kopf. »Es ist vorbei. Jetzt muss sie uns nur noch sagen, was wir für sie tun sollen.«
    »Das macht mir auch Sorgen«, pflichtete Althea ihm bei.
    »Wir haben so hart gekämpft und sind so weit gekommen, und das trotz aller Unwägbarkeiten. Und jetzt erklärt ein Drache plötzlich: ›So wird euer Leben verlaufen.‹ Es gefällt mir nicht, dass sie unser Handeln bestimmt und entscheidet, wer wohin gehen wird. Trotzdem…« Sie zuckte mit den Schultern. »Auf eine merkwürdige Art wäre es beinahe eine Erleichterung, wenn uns diese Entscheidungen abgenommen würden. Eine Linderung der Bürde.«
    »Einige mögen das vielleicht so sehen«, erwiderte Brashen säuerlich.
    »He, Bingtown!« Sorcors Ruf lenkte Althea ab. »Passt auf die Strömung auf«, warnte sie der Piratenkapitän, als er in sein Boot kletterte. »Wenn die Gezeiten sich ändern, ist sie ziemlich tückisch hier. Kontrolliert Eure Anker und lasst einen guten Mann auf Wache.«
    »Danke«, antwortete Althea. Das, was sie von dem stämmigen Piraten gesehen hatte, gefiel ihr. Jetzt beobachtete sie ihn, wie er Etta verärgerte, als er ihr umständlich half, sicher in das Beiboot der Viviace zu steigen. Malta stützte sich auf Reyns Schulter, während sie auf Wintrow warteten. Althea runzelte darüber die Stirn, aber noch etwas Merkwürdigeres nahm ihre Aufmerksamkeit gefangen. Zu ihrer Überraschung saß Amber in Viviaces Boot.
    »Ich habe gehört, wie sie Wintrow gesagt hat, dass sie etwas Wichtiges mit ihm besprechen muss. Er hat erst gezögert, aber sie ist hartnäckig geblieben. Du weißt ja, wie starrsinnig sie sein kann, wenn sie diesen besonderen Gesichtsausdruck hat.«
    Diese Neuigkeiten teilte ihr Jek mit, die plötzlich neben Althea aufgetaucht war.
    »Dann kehren nur wir drei heute Nacht zum Paragon zurück?«
    »Ihr beide«, verbesserte Jek sie grinsend. »Ich bin eingeladen worden, an Bord der Motley zu bleiben.«
    Althea sah sich um und bemerkte den gut aussehenden Piraten, der an einem Mast lehnte. Und ganz offensichtlich wartete.
    »Klar«, erwiderte sie und drehte sich um, weil sie Brashen einen viel sagenden Blick zuwerfen wollte. Aber der war weg.
    Sie blickte über die Seite

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