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ZECKENALARM IM KARPFENLAND

ZECKENALARM IM KARPFENLAND

Titel: ZECKENALARM IM KARPFENLAND Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Rosenzweig
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String-Tangas abzeichneten.
    „Dirk, hasd mei Frooch ned verschdandn?“, hakte die Theresa nach.
    „Doch, doch, ich habe nur gerade an etwas anderes gedacht. Was, was wolltest du eben wissen?“
    „Also Dirk!“
    „Ach so, die Feier, ja die Feier. Die war super! Nette Leute, und ihr wart ja auch gut drauf. Die Zeit ist viel zu schnell vergangen. Und der Gerald Harter! Der hat ja eine tolle Stimmung in die Bude gebracht. Alle Achtung. Werde ich mir merken, wenn es bei mir so weit ist.“
    „Wie schbäd woarsn eigendlich, wie mier aus der Werdschafd raus ganga sen?“, wollte die Retta wissen.
    „Dreia woars!“, stellte die Kunni harsch fest, „du wollsd ja ned geh!“
    „Iech?!“, war sich die Retta keiner Schuld bewusst.
    „No fraali, du! Dauernd wollsd midn Norberd Eisenmann nu a ledzds Schnäbsla dringn. Der Hundsgrübbl is ja aa hoggn bliebm wie a Zegg. Wassd du dees nemmer, dass du den Norberd dauernd abbussld hasd. Und der Schlagg had sich dees aa nu gfalln lassen.“
    „Dees waß iech fei nemmer!“
    „Weilsd bsuffn woarsd, wie a Kamel! Abber dees lass mer edz! Kummd morgen eigendlich widder a Dadord im Erschdn?“, wollte die Kunni wissen.“Iech däd su gern mal widder mein Kommissar Leitmayr sehgn. Mein Udo Wachtveidl, wenn der die Merder hedzd.“
    „Und iech mein Baadidsch“, stimmte die Retta ein und war froh, dass nicht mehr über ihre gestrigen Verfehlungen gesprochen wurde. Die beiden waren regelrechte Fans der Sendereihe Tatort. Am liebsten sahen sie die beiden Münchner Kommissare, wenn sie Mordfälle aufklärten, wobei Kunni den Udo Wachtveitl regelrecht vergötterte und die Retta eher dem Miroslav Nemec zugetan war, wenn er in die Rolle des Kommissar Batic den Verbrechern und Mördern nachjagte.
    „Morgen kummd der Dadord ‚Herrenabend’“, verkündete die Theresa, welche gerade die Fernsehzeitschrift in der Hand hielt, „mid dem Kommissar Diel.“
    „Dees is doch der klaane Digge, gell, mid an Gsichd wie a Bressagg und lange feddiche Hoar?“, stellte die Kunni fragend fest, „und der Laggaff, der Brofesser Boerne, der meisdens immer ned su richdi durchbliggd. Die zwaa mooch iech ned su gern. Do is mer ja der Badidsch nu lieber, obwohl dees aa a Debb is.“
    „Schau fei!“, begehrte die Retta auf, „dem Leitmayr machd er immer nu was vor.“
    Dirk Loos räusperte sich und meldete sich zu Wort. „Wenn ich den Damen einen Hinweis geben dürfte?“
    Kunni und Retta sahen den Sauerländer an. „Red hald scho und schbrich ned su gschwolln!“
    „Also, in dieser Box“, und dabei zog er unter den auf dem Fußboden liegenden Geschenken eine Schachtel hervor, welche liebevoll mit einem Rote-Herzchen-Geschenkpapier verpackt war, „könnte etwas enthalten sein, was die Probleme der Damen lösen könnte.“
    „Was die Probleme der Damen lösen könnte“, äffte die Kunni ihren männlichen Gast nach. „Warum reddsdn immer su komisch? Mier sen doch do ned in Breißn! Was könnde denn die Brobleme der Damen lösn?“, setzte sie hinzu.
    „Max hald scho auf, Kunni, dann werd iehr scho sehgn, wos do drinna is“, schlug die Theresa vor.
    „Wusd rechd hasd, hasd recht“, stimmte die Retta zu.
    Kunni nahm eine Schere aus einer der Küchenschubladen und schnitt damit das Geschenkband auf. Mit einem „Nix wird weggschmissn!“, löste sie die Tesafilmstreifen vorsichtig von dem geschmackvollen Geschenkpapier und entfaltete dieses ganz langsam. „Alle Tatortfilme mit Udo Wachtveitl und Miroslav Nemec“ stand auf einem Reklame-Flyer „Die Kultserie mit den Münchner Kommissaren jetzt auf DVD“.
    „Dirk, du bisd ein Schadz!“, rief die Retta. „Endlich hasd du dier amol was Gschaids eifalln lassn. Mein Reschbegd! Do frei mer uns wergli. Gell Kunni?“
    „Ja und wie, do schau mer uns gleich heid a Folge an. Was maansd, Retta?“
Rothenburg ob der Tauber, Mittwoch 22. August 2012
    Johannes Sapper kam gerade aus dem Weihnachtsmuseum. Davor hatte er sich im Geschäft von Käthe Wohlfarth umgesehen, in dem Weihnachtsartikel in einer unzähligen Vielfalt angeboten werden. „Do is der Nembercher Grisdkindlesmargd a Dregg dagegen“, bestätigte er sich selbst. „Na ja, die Nembercher und die Ferther sen aa nemmer dees was amol woarn. Dees sihgsd ja am Glubb und an der Schbielvereinichung. Wer nix is und wer nix werd, kummd aus Nemberch odder Ferth.“ Er blinzelte, als er aus dem Geschäft trat. Die Sonne schien grell vom Himmel, und die Temperaturen lagen bei achtundzwanzig Grad.

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