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Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten

Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten

Titel: Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mlynowski
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hier sind.« Vi verschwand den Flur runter und schloss die Tür.
    Ich setzte mich ihnen gegenüber und lächelte. »Tja«, meinte ich. »Ihr geht also heute auf eine Hochzeit.«
    »Jep«, bestätigte Penny. »Tricia heiratet. Hast du sie mal kennengelernt? Eine frühere Arbeitskollegin.«
    »Ich wollte doch morgen mit dem Zug in die Stadt kommen, um mich mit euch zu treffen«, erklärte ich.
    »Ich weiß, aber wir wollten dich lieber heute überraschen«, meinte mein Dad.
    »Klar.« Ich rang mir ein Lächeln ab. »Wer freut sich nicht über eine so gelungene Überraschung.«
    Vi tauchte wieder auf. »Meine Mom hat die Tür abgesperrt. Tut mir echt leid. Hoffentlich kommt sie bald raus.« Dann flüsterte sie mir lautlos zu: »Dean. Unter der Dusche.« Mit der Hand fuhr sie sich in einer mörderischen Geste über die Kehle.
    Fünfzehn Minuten später lief das Wasser immer noch.
    »Weißt du was, Dad?«, meinte ich. »Warum sprichst du nicht mit Suzanne, wenn du mich wieder hier ablieferst? Bis dahin ist sie bestimmt fertig.«
    »Genau«, bestätigte Vi und stand auf. »Das ist eine Spitzenidee. Sie nimmt unter der Dusche hin und wieder ein Dampfbad, das dauert oft ewig. Sie bildet sich ein, dass sie dabei abnimmt. Hahaha.«

    Total besessen vom Abnehmen. Muss irgendwie in der Familie liegen. Ich presste die Augen zu. Wegen Vi konnte ich mir jetzt echt keine Gedanken machen. Ich hatte viel zu viele andere Sorgen.
    EIN TISCH FÜR VIER (DAD, PENNY, MICH ... UND MEINE GESCHLECHTSKRANKHEIT!)
    Mein Vater und Penny bewegten den Mund, doch ich hatte so meine Schwierigkeiten, ihre Worte zu verarbeiten.
    Hallo. Hallo. Chlamydien. Chlamydien. Frage Nummer eins: Wo hab ich euch aufgeschnappt, ihr Chlamydien? Von Noah. Klar. Er war ja der Einzige, mit dem ich geschlafen hatte. Falsch! Er war der Einzige, mit dem ich Sex gehabt hatte. Neuerdings schlief ich ständig mit anderen Jungs zusammen. Haha. Aber Sex hatte ich definitiv nur mit einem gehabt. Er war auch der Einzige, mit dem ich irgendwas gemacht hatte.
    Die Antwort: Ich hab die Chlams von Noah. Ja, ich nenn sie jetzt der Einfachheit halber Chlams. Ich durfte meiner Geschlechtskrankheit ja wohl einen Kosenamen geben, da wir beide so intim waren.
    Frage Nummer zwei: Woher hatte Noah sie?
    Das war ganz eindeutig die kompliziertere Frage. Er konnte sie nicht von mir haben, wenn ich sie von ihm hatte. Und das bedeutete, dass er sie von jemand anderem haben musste. Soweit ich wusste, war ich die Erste für ihn gewesen. Und mit einer anderen war er nie weit genug gegangen, um von ihr die Chlams zu kriegen. Also.
Da hatte ich’s. Noah hatte mich betrogen. Nein. Ich nahm einen Schluck Kaffee. Ja. Es musste so sein. Als wir ein Paar wurden, hatte er mir gesagt, dass er noch nie Sex gehabt hatte. Es sei denn, er hat gelogen. Entweder hat er mich betrogen oder belogen. Während ich die beiden Optionen gegeneinander abwog, kleckerte ich mir Kaffee auf die Bluse.
    Penny sprang sofort auf und holte ein Desinfektionstuch aus ihrer Tasche. Ich fragte mich, ob ich mit einem von diesen Tüchern meinen Körper reinigen konnte.
    »Und, wie geht es dem Geburtstagskind?«, fragte mein Dad gerade mit einem breiten Lächeln im Gesicht.
    »Du siehst toll aus«, meinte Penny. »Deine Haut strahlt richtig. Benutzt du eine neue Reinigungsmilch?«
    Nein, das liegt an den Chlams! Das wirkt Wunder auf die Eierstöcke und den Teint. »Danke«, sagte ich stattdessen. »Vielleicht ist es das Wasser bei Vi im Haus?« Vermutlich lag es in Wirklichkeit an der Pille.
    »Wie läuft’s in der Schule?«, wollte Dad wissen.
    »Prima.« Ich tat so, als wäre mein Gesicht aus Zauberknete, und dehnte es zu einem breiten Grinsen. »Alles in bester Ordnung.« Voll krass super alles.
    »Wir wollten uns mit dir über nächstes Jahr unterhalten«, meinte mein Dad.
    »Okay.« Nächstes Jahr? Erst musste ich noch dieses Jahr überstehen.
    »Wir sind sehr stolz auf dich«, erklärte mein Vater strahlend.
    »Du hast deine guten Noten beibehalten«, lobte mich Penny.

    »Und du hast dich sehr verantwortungsbewusst benommen«, fügte Dad hinzu.
    In welcher Hinsicht war ich denn bitte verantwortungsbewusst? Wovon redete der? Weil ich das Auto nicht zu Schrott gefahren hatte? Oder Vis Haus nicht abgefackelt hatte? »Danke«, entgegnete ich.
    »Wir wissen ja, dass Vi weggeht auf eine andere Schule ...«
    Sie wechselten einen Blick, dann wandte mein Dad sich wieder mir zu und sagte: »Wir denken, dass du bereit bist, in eine

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