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Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten

Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten

Titel: Zehn Dinge, die wir lieber nicht getan haetten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Mlynowski
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Long-Island-Sund wurde erst weiß, dann gelb, pink und schließlich blau. Als unsere Mägen zu knurren anfingen, machten wir uns Omelettes. Um ungefähr acht Uhr morgens brachen wir dann die Zelte ab. Ich wollte gerade ins Bett kriechen, als ...
    Uiiiuuuuiiiiuuuuiiiiuuuu!
    Am liebsten hätte ich es klingeln lassen. Was machte das schon? Was würde schon passieren, wenn ich nicht ranging? Er würde mich ja offensichtlich nicht zwingen, zu ihm zu ziehen.
    Uiiiuuuuiiiiuuuuiiiiuuuu!
    Ach, Scheiße. »Dad.«
    »Hi, Liebes. Hab ich dich geweckt?«
    »Nö.« Wenigstens musste ich dieses Mal nicht lügen.
    »Gut. Ich steh vor Vis Haus. Können wir reden?«

    Ich fuhr hoch. »Was ist denn mit deinen Terminen?«
    »Die lasse ich sausen. Ich wollte lieber dich sehen.«
    »Oh. Klar. Gib mir eine Sekunde.«
    Ein paar Minuten später öffnete ich die Beifahrertür seines Leihwagens.
    Auf dem Sitz lag ein Strauß Tulpen. »Sind die für Penny?«
    »Nein, für dich«, sagte er.
    »Oh!« Ich nahm sie in die Hand und legte sie mir auf den Schoß. »Wofür denn?«
    »Als Entschuldigung. Für das, was ich gestern gesagt habe. Ich hab natürlich immer ein Zimmer frei für dich. Wenn du jetzt mitten während des Schuljahrs umziehen willst – dann ziehst du eben mitten während des Schuljahrs um.«
    Tränen stiegen mir in die Augen. »Aber gestern hast du noch anders gedacht. Da hat es so geklungen, als würdest du mich überhaupt nicht mehr bei dir haben wollen.«
    »Ich ... du hast mich einfach überrumpelt. Und ich war doch so stolz auf dich. Wie du dir dein eigenes Leben hier aufgebaut hast. Ich hab einfach nur praktisch gedacht. Das war dumm von mir. Wenn du hier nicht glücklich bist, dann zieh zu mir. Wir finden schon eine Lösung. Und wenn im Haus kein Platz ist, ziehen wir eben noch mal um. Für dich und Matthew hab ich immer einen Platz.«
    Ich nickte. »Danke, Dad.«
    Gestern noch wollte ich davonrennen. Aber heute ... na ja, meine Freunde hatten mich ja gefunden. Und außerdem wusste ich eh nicht genau, was ich wollte, ich wusste nur, dass, wenn ich Westport verließ, ich nicht auf Ohio zu gehen würde, sondern von Westport weg . Das war für mich einfach nicht der richtige Grund, um wegzurennen.

    »Dad? Bist du glücklich?«
    Er blinzelte. »Was meinst du?«
    »Nach allem, was zwischen dir und Mom war. Du hast das doch überstanden? Du bist doch glücklich?«
    Er nickte. »Ich bin glücklich. Ziemlich glücklich sogar.«
    Ich musste an den berühmten Blitz denken, aber ich wollte das jetzt nicht ansprechen.
    Er aber gab mir die Antwort trotzdem, als hätte er meine Gedanken gelesen. »Weißt du, April«, fing er an. »Manchmal braucht es gar keinen Blitz, damit ein Brand ausgelöst wird. Manchmal entflammt es sich wie von selbst.«
    Ich nickte. Mein Hals tat mir weh.
    »Du kannst gern bei mir wohnen, wenn du nach Cleveland kommen willst«, meinte er. »Aber ich bin auch nicht böse, wenn du lieber bleiben möchtest.«
    Ich nickte wieder. »Vorerst ... bleibe ich, glaube ich, hier.«
    Er küsste mich auf die Stirn. »Dann bleib erst mal, denk über alles nach und sag mir dann einfach, was du nächstes Jahr gern machen würdest. Ob du gern eine eigene Wohnung hättest. Oder lieber bei uns einziehst. Oder ob du bei Suzanne bleiben möchtest. Hat alles keine Eile.«
    »Vi wird nächstes Jahr mit der Schule fertig«, gab ich zu.
    »Ich weiß. Aber Suzanne macht es doch nichts aus, wenn du bleibst. Sie hat mir heute Morgen geschrieben, um mir das mitzuteilen.«
    Aha. Echt jetzt? Ich überlegte, ob ich ihm die Wahrheit sagen sollte. Ob ich ihm gestehen sollte, dass die Mails von Suzanne in Wirklichkeit von Vi stammten.
    Aber ...
    Das hatte keine Eile.
    EINEN MONAT SPÄTER
    Ich klopfte. Zwei Mal. Mein Herz fing an zu flattern bei diesem Geräusch.
    »Wer ist da?«, fragte eine Stimme.
    »Ich hab da was gehört, dass du eine Party schmeißen willst«, sagte ich. Wieder flatterte mein Herz. Tat ich das jetzt wirklich? Würde ich wirklich etwas ganz Neues wagen? Ich straffte die Schultern und versuchte mich mental mit Vi kurzzuschließen. Wenn sie jemand Neuem vertrauen konnte, dann schaffte ich das auch.
    Hudson riss die Tür auf und grinste. »Woher wusstest du denn, wo ich bin?«
    »Dean ist drüben bei uns. Hab’s aus ihm rausgeprügelt.«
    »Dean hängt dauernd bei euch rum«, meinte er und trat raus auf die Veranda.
    Das stimmte. Dean und Vi hatten sich den ganzen letzten Monat, seit meinem Geburtstag, in Vis Zimmer

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