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Zehn Tipps, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen

Zehn Tipps, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen

Titel: Zehn Tipps, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hallgrimur Helgason
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stelle die Verbindung her ... durch den Herrn.«
    Er fängt an zu lachen. Ich werde nervös.
    »Ich kenne die Episkopalkirche nicht besonders gut, aber in unserer Kirche sprechen wir nicht mit den Toten. Wir halten das für Ketzerei«, sagt er.
    »Ja, ich weiß. Aber das ist wie ... Wissen Sie. Wir rufen die ja nicht an, sondern die uns.«
    Es kann nicht wärmer als ein Grad Celsius sein, und hier stehen wir, an einem sonnigen Frühlingsabend, auf irgendeinem Hinterhofparkplatz mitten im Nordatlantik, er und ich, Pastor Gutmunduhr und Father Friendly, zwei Fremde, trunken von Gott beziehungsweise Bier, und reden kompletten Blödsinn.
    »Das Jüngste Gericht steht unmittelbar bevor. Das sage ich in meiner Show seit vierzehn Jahren. Wir leben in den letzten Tagen. Aber jetzt habe ich das Gefühl, dass es wirklich nicht mehr viele Tage sein können«, sagt er. Sein durchgeknallter Fundamentalistenblick brennt sich in mein Gesicht, bis er sich hundertprozentig sicher sein kann, dass er seine Botschaft rübergebracht hat.
    Mein Gesicht von ihm abzuwenden fühlt sich an, als würde ich mich von einem offenen Feuer wegdrehen.
     

8. GOTTFELLAS
    »Guten Abend, meine lieben Freunde, willkommen zu unserer Sendung. Es freut mich, dass wir heute Abend einen ganz besonderen Gast bei uns begrüßen können, und das ist auch der Grund, warum wir heute Abend Englisch sprechen. Es ist kein Geringerer als Father Friendly, der extra aus Amerika zu uns gekommen ist, von unseren Freunden bei CBN. Er ist ein guter Freund von Pat Robertson, den ihr schon auf Amen und auf The Sermon Channel gesehen habt. Er hat eine sehr beliebte Sendung in Amerika. Und ist in vielen Staaten einer der bekanntesten Prediger. Ein wahrer Bruder im Glauben an den lebendigen Gott, Reverend David Friendly aus Richmond, Virginia. Father Friendly, herzlich willkommen.«
    »Danke, Gutmunduhr. Vielen Dank für die Einladung.«
    »Ich muss sagen, dass Father Friendly einen jugoslawischen ... wie heißt das noch mal?«
    »Akzent.«
    »Ja. Er hat einen jugoslawischen Akzent, weil er dort viele Jahre die Frohe Botschaft verkündigt hat zu der Zeit, als sie da noch Kommunismus hatten. Halleluja.«
    Er trifft mich fast am Kopf, als er die Hände in die Luft wirft, ich schaffe es gerade noch, einen Schritt zur Seite zu machen. Wir stehen vor einem weißen Podium mit einem blauen Vorhang dahinter und einem unordentlichen Fernsehstudio vor uns. Ich zähle fünf Menschen im Raum. Einer steht hinter der Kamera, eine lächelnde Zickrita steht in der Tür, und ein aus drei Gläubigen bestehendes Publikum wartet darauf, dass ich seine Seelen rette.
    »Father Friendly, Kommunisten glauben nicht an Gott, oder?«
    »Nein. Da hast du vollkommen recht. Das ist der Grund, warum es sie heute nicht mehr gibt.«
    »Nun ja, hier und da findet man doch noch einen«, sagt der Prediger mit amüsiertem Lächeln. Es ist das Lächeln von jemandem, der nicht klug genug ist, seine Klugheit zu verbergen. Es ist unglaublich komisch. Ich brauche meine ganze Kraft, um nicht loszulachen, als ich fortfahre: »In der Tat. Aber sie verstecken sich. Sie verstecken sich in der Dunkelheit ihres gottlosen Daseins!« Ich versuche, wie ein sympathisch durchgeknallter Prediger zu sprechen. »Weil sie es nicht wagen, hinauszukommen in das Licht! Das Licht Gottes. Das Licht des Gottseins. Das Licht des Gutseins! Wir sind hier in Island, der Insel des Lichts, das Gott die liebe lange Nacht leuchten lässt. Er erleuchtet die Nacht. Er macht die Nacht hell. Ich sage euch, ihr sollt euch glücklich schätzen, ihr seid glückliche Menschen. Ihr lebt im Land Gottes. Im Land des lebendigen Gottes. Halleluja.«
    Was rede ich da bloß? Meine Zunge ist außer Kontrolle.
    »Ja, Father Friendly. Kannst du uns vielleicht etwas über deine Arbeit in Jugoslawien erzählen? War das vor dem Krieg?«
    »Es war vor dem Krieg, als Genosse Tito noch Präsident von Jugoslawien war, von all den Ländern, die wir heute als Kroatien, Slowenien, Bosnien-Herzegowina und so weiter kennen.«
    Was rede ich da? Friendly war fünfzehn, als Tito starb.
    »Das war die Zeit von Unterdrückung und Verhaftungen. Mein Vater ... mein Vater, der Herr, hat mich in die engen dunklen Gassen der Diktatur geführt, auf dass ich Seelen suche, die willens sind, das Licht Gottes in ihre Herzen zu lassen. Wir mussten sehr vorsichtig mit unserem Glauben sein und manchmal sogar mit falscher Zunge sprechen, konnten unseren Glauben nur im Herzen heilighalten, um zu

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