Zeig Gefühl, Darling (German Edition)
dann nur ein paar Leute da, die ein Bier trinken und ein Sandwich essen. Dann stört es Charlie nicht, wenn ich hereinschaue. Der richtige Betrieb geht erst nach sieben los.“
„Um wie viel Uhr wird die Bar geöffnet?“
„Charlie hat von zwei Uhr nachmittags bis zwei Uhr morgens geöffnet. Es ist alles ziemlich gut organisiert, und wir haben unsere Stammgäste.“
„Das bedeutet einen langen Arbeitstag. Wie viele Angestellten habt ihr?“
Jill winkte ab. „Charlie will, dass der Laden übersichtlich bleibt, daher hat sie nur wenige Angestellte. Sie macht fast alles selbst, was wiederum bedeutet, dass sie mehr arbeitet, als sie sollte.“
„Es hat ganz den Anschein.“
„Die einzige Entspannung für sie sind lange Bäder. Ich schwöre Ihnen, manchmal liegt sie stundenlang in der Badewanne. Sie ist sogar schon dabei eingeschlafen …“
„Jill.“ Charlie errötete.
Jill grinste nur. „Wir haben natürlich einen Rausschmeißer, der manchmal auch als Barkeeper einspringt. Außerdem haben wir zwei Kellnerinnen für die Stunden, an denen am meisten Betrieb herrscht. Darüber hinaus gibt es noch ein paar Aushilfskräfte, die gelegentlich einspringen.“
„Braucht ihr den Rausschmeißer oft?“
„Nein.“ Jill beugte sich vor und senkte ihre Stimme zu einem vertraulichen Flüstern. „Wenn Sie den Kerl sehen, den Charlie eingestellt hat, werden Sie verstehen, warum. Er ist wirklich nett, aber das weiß anscheinend niemand. Und wegen seiner Behinderung und der Art wie er immer …“
Charlie stellte geräuschvoll ihren Becher auf den Tisch. „Das reicht, Jill.“ Zu Harry gewandt meinte sie: „Also los, was soll das Verhör?“
Harry trank einen weiteren Schluck und tat verwirrt. „Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst. Ich habe mich nur ein wenig unterhalten.“
„Ach ja?“ Sie wandte sich an Jill, die über die plötzliche Schroffheit ihrer Schwester erschrocken war. „Harry ist Privatdetektiv. Herumzuschnüffeln gehört zu seinem Job.“
Fasziniert sah Jill zu Harry.
Harry hob arrogant eine Braue. „Genau gesagt schnüffle ich nicht herum, sondern führe Ermittlungen durch.“
„Aha. Und wieso schnüffelst du hier herum? Ich bezahle dich, damit du etwas über meinen Vater herausfindest, nicht damit du in meinem Privatleben herumschnüffelst.“
Jill stöhnte. „Oh, Charlie, du hast es nicht getan, oder? Ich dachte, wir wären uns einig gewesen. Es gab keinen Grund …“
„Werd nicht theatralisch.“ Sie wandte sich erklärend an Harry: „Sie neigt dazu, melodramatisch zu werden. Zweifellos ist ihr Alter dafür verantwortlich.“
Harry blieb unbeeindruckt. „Wahrscheinlich ist die Neigung ihrer Schwester, sich Ärger einzuhandeln, eher dafür verantwortlich.“
„Harry …“
„Nein, genug. Mein Verstand ist müde. Ich muss wirklich nach Hause.“ Er trank seine Schokolade aus, stand auf und schüttelte Jills Hand. „Ich bin erstaunt, dass Ihr Haar noch braun ist und nicht schon grau. Während ich den heutigen Tag mit Charlie verbracht habe, konnte ich meine grauen Haare förmlich sprießen fühlen.“
Jill kicherte. „Ja, sie hat so eine Art an sich.“
„Allerdings.“
„Aber sie ist auch die beste Schwester der Welt.“
„Den Eindruck habe ich auch.“
„Das reicht jetzt, ihr beiden!“ Charlie baute sich vor Harry auf. „Wann glaubst du, wirst du etwas wissen?“
Er hob eine Braue. „Ich weiß eine Menge. Du müsstest dich schon genauer ausdrücken.“
Sie biss die Zähne zusammen. „Wann wirst du in der Lage sein, mir Informationen über meinen Vater zu geben? Ich will dich nicht hetzen, aber ich will auch nicht mehr zu lange warten.“
„Geduld ist nicht ihre stärkste Seite“, bemerkte Jill und stellte Harrys Becher in die Spüle.
Charlie wollte schon widersprechen, als Harry ihre Wange streichelte. „Ich komme wieder, sobald ich kann. Versuch dir keine Sorgen zu machen, ja?“
Sie schluckte, da diese harmlose Berührung einen Schauer der Erregung über ihre Haut rieseln ließ. „Könntest du mir ungefähr sagen, wann?“
Er lächelte. „Gib mir deine Telefonnummer, dann rufe ich dich morgen Abend an. Bis dahin kann ich dir sicher mehr sagen.“
Charlie holte eilig Stift und Papier. „Ich gebe dir unsere Privatnummer und die Nummer der Bar.“
Harry nahm das Stück Papier und schob es in die Tasche. „Danke für die Schokolade, Jill.“
„Danke, dass Sie Charlie heil nach Hause gebracht haben“, erwiderte sie.
„Das war mir ein
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