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Zeit der Eisblueten

Zeit der Eisblueten

Titel: Zeit der Eisblueten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kitty Sewell
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ihr Hübschen euch nicht zu uns?«
    Als Antwort folgte ein unbehagliches Schweigen. Dafydd blickte auf seinen Teller mit Spaghetti. Er wusste, dass sein Mund mit Tomatensauce verschmiert und eine Gabel voll davon auf seine Hemdbrust gespritzt war. Die Peinlichkeit der Situation und die Vorstellung, den Tisch mit Sheila teilen zu müssen, ließen ihn kein Blatt vor den Mund nehmen.
    »Nein, Brenda. Nicht heute Abend.« Er schaute Randy ernst an. »Es ist schön, euch beide zu treffen, aber wir beide haben eine Verabredung. Ich wünsche euch einen wirklich netten Abend.«
    Sheila zog ihn langsam an der Krawatte zu sich, bis sein Gesicht dicht an ihrem war. »Oho, ist das nicht raffiniert? Komm auf jeden Fall vorbei und verabschiede dich von uns allen, bevor du nach Hause in dein beschissenes kleines Land saust.«
    Brenda und Randy schwiegen und blickten sie an. Sheilas Schroffheit wirkte äußerst übertrieben. Sie richtete sich auf, ergriff mit einem kühlen Lächeln den Arm ihres Freundes und zog ihn weg.
    Brenda schaute zwischen Dafydd und Sheilas Rücken hin und her. »Mann, was sollte das denn? Bist du ihr etwa auf die Füße getreten?«
    »Nicht im Geringsten«, grinste Dafydd. »Wir sind dicke Freunde.«
    »Sie sah bekifft aus«, sinnierte Brenda. »Sie sollte lieber aufpassen. Randy ist ein ziemlich guter Fang, und er hat nichts mit Drogen am Hut. Das weiß ich mit Sicherheit über ihn, dazu ein oder zwei andere Dinge.«
    Nachdem er die Rechnung bezahlt hatte, entschuldigte sich Dafydd und ging zur Herrentoilette. Als er hinaustrat, stand Sheila vor der Tür. Anscheinend hatte sie auf ihn gewartet.
    »Was hast du mit ihr zu schaffen?«, fragte sie, mit verschränkten Armen an die Wand gelehnt.
    »Wieso fragst du?« Er war verblüfft. Sheila hatte nie ein Zeichen der Eifersucht oder irgendein Interesse an seinem Privatleben erkennen lassen.
    »Ich hatte gehofft, dich nie mehr zu sehen.« Es wirkte, als sei sie unsicher auf den Beinen, und auf ihrer Oberlippe standen winzige Schweißperlen. »Wie auch immer, du sollst wissen, dass ich etwas unternehmen werde.«
    »Was denn?«, fragte er ahnungsvoll.
    »Ich werde die Dinge in meine eigenen Hände nehmen. Nur dass du es weißt.«
    »Wovon sprichst du?«
    »Ich will deinen professionellen Rat. Was empfiehlst du, Dr. Woodruff? Was würden sie in Kleinbritannien einsetzen? Eine mit einem Katheter eingeführte hypertonische Salzlösung und eine große Fünfzig-Milliliter-Spritze? Ich könnte es selbst tun, ohne Schwierigkeiten, oder? Das würde das Problem beseitigen, glaubst du nicht?«
    »Oh, um Himmels willen, Sheila, das ist verrückt«, rief er. »Ich glaube dir ohnehin nicht. Du würdest es nicht tun. Du bist sowieso schon viel zu weit fortgeschritten.« Ihr Verhalten beunruhigte Dafydd. Er war sich nicht sicher, ob sie betrunken oder mit Drogen vollgepumpt oder krank war. »Hör mal, Sheila, du siehst nicht gut aus. Lass mich Randy holen …«
    »Spar dir die Mühe. Dir hab ich’s zu verdanken, dass diese Beziehung kurz vor dem Aus steht. Er hat mich schon auf meine dicke Taille angesprochen.«
    »Das hat nichts mit mir zu tun, Sheila. Es ist nicht mein Werk. Warum projizierst du diesen ganzen Mist auf mich? Ich habe dir angeboten, dich an jemand anderen zu überweisen. Du hättest es in jedem soliden Krankenhaus machen lassen können.«
    »Auf dich Mist projizieren? Machst du Witze?«, erwiderte sie. »Nach dem, was du getan hast …«
    »Was meinst du damit?«
    »Ist egal.« Sie taumelte leicht.
    Randy näherte sich, und als er sie beieinanderstehen sah, veränderten sich seine Züge. Er hielt inne, musterte vorsichtig ihre Gesichter und wollte etwas sagen, aber dann überlegte er es sich anders und eilte an ihnen vorbei in die Herrentoilette.
    »Hör mal, ich will mit dieser Sache nichts zu tun haben, das habe ich dir doch gesagt«, zischte Dafydd. »Nebenbei bemerkt ist mein Vertrag mit dem Krankenhaus beendet, vorbei, abgeschlossen! Das heißt lebe wohl, Sheila.«
    »Es war dein beschissener Vorschlag, das Kind auszutragen. Du hast mir die Idee in den Kopf gesetzt, all den Quatsch mit den platzenden Kondomen und so. Und nun rate mal, was ich gerade herausgefunden habe? Randy hat sich den Schnitt machen lassen, schon vor Jahren.«
    Dafydd dachte über dieses uncharakteristische Geständnis nach. Die Vasektomie schloss Randys Vaterschaft endgültig aus, aber sie war ohnehin unwahrscheinlich gewesen, und Sheila musste das klar gewesen sein. Denn Randy legte,

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