Zeit der Rache - Zeit der Liebe
verschiedene Positionen, bekam aber nur Absagen, weil er zu alt war. Nach einiger Zeit bemühte er sich gar nicht mehr, und eines Tages stellte sie fest, dass er sich mehr für die Wettergebnisse als für die Stellenanzeigen interessierte. Irgendwann hatte sie herausgefunden, dass er ihre bescheidenen Ersparnisse verspielt und sogar schon Schulden gemacht hatte.
„Die letzten Jahre waren nicht leicht“, gestand Saskia.
„Das Leben ist hart.“
Seine schroffen Worte machten sie wütend. „Ich habe bestimmt kein Mitgefühl von dir erwartet! Nicht nachdem du ihm die Firma weggenommen hast.“
„Genauso wie er meinem Vater die Firma weggenommen hat. Wer austeilt, muss auch einstecken können.“
Empört stand sie auf und warf ihre Serviette auf den Tisch. „Das muss ich mir wirklich nicht anhören.“
Alex beugte sich zu ihr herüber und umfasste ihr Handgelenk. „Setz dich wieder“, befahl er scharf und fuhr dann sanft fort. „Bitte. Ich hätte nichts sagen sollen. Lass uns heute Abend nicht streiten.“
Saskia stand da und kämpfte gegen widerstreitende Gefühle. Sollte sie diesen Mann, der einen unerklärlichen Hass auf ihren Vater hatte, einfach sitzen lassen und gehen? Einen Mann, mit dem sie eigentlich nicht hätte zusammen sein dürfen? Doch allein die Vorstellung zerriss ihr das Herz.
Nur der Gedanke, dass sie ihn ohnehin bald verlassen musste, veranlasste sie, wieder Platz zu nehmen. Das und die Tatsache, dass sie am nächsten Tag seine Unterstützung brauchte. Bald würde er für immer aus ihrem Leben verschwunden sein. Was war gegen eine weitere Nacht voller Leidenschaft einzuwenden?
Auch als sie in ihre Penthousesuite zurückkehrten, herrschte eine angespannte Atmosphäre. Alex hatte Saskia nicht einmal gefragt, ob er zwei Zimmer nehmen sollte, und sie wussten beide, was gleich geschehen würde.
Im Eingangsbereich zog er sie an sich. Widerstrebend ließ sie es über sich ergehen. Sobald er sie aber leidenschaftlich küsste, ließ ihr Widerstand nach, und schon nach wenigen Sekunden erwiderte sie leidenschaftlich das erotische Spiel seiner Zunge. Irgendwann fiel die Anspannung ganz von ihnen ab, und sie ließen ihrem Verlangen freien Lauf. Ungeduldig zogen sie sich gegenseitig aus und ließen die Sachen achtlos fallen. Alex führte Saskia in das luxuriöse Schlafzimmer und legte sich mit ihr auf das Himmelbett, wo sie sich sofort wieder küssten. Gerade noch rechtzeitig fiel ihm ein, dass er noch ein Kondom überstreifen musste, bevor er in Saskia eindrang und in einen drängenden Rhythmus verfiel, der sie beide in kurzer Zeit auf den Gipfel führte.
Danach lagen sie eine Weile schwer atmend da, bis sie langsam in die Wirklichkeit zurückkehrten. „Bleib da.“ Alex küsste Saskia auf die Stirn und stand auf. Er ging ins Bad, wo er die vergoldeten Armaturen in der großen Wanne aufdrehte und etwas Badezusatz ins Wasser tat. Als er ins Schlafzimmer zurückkehrte, saß sie in einem Hotelbademantel am Frisiertisch und nahm ihren Schmuck ab.
Stöhnend zog er sie hoch und drehte sie zu sich herum, um den Gürtel zu öffnen. Als der Bademantel auseinanderklaffte und sein Blick auf ihre schimmernde Haut, ihre verführerischen Kurven und das goldblonde Dreieck fiel, erwachte sofort wieder Lust in ihm.
Saskia betrachtete ihn, und Alex erkannte nicht nur Verlangen in ihren grünen Augen, sondern auch Traurigkeit.
Zärtlich küsste er ihren Hals. „Ich lasse gerade Wasser in die Wanne“, sagte er. „Den hier brauchst du also nicht.“ Kurzerhand streifte er ihr den Bademantel ab, sodass sie nackt vor ihm stand und er ihre weiblichen Kurven streicheln konnte.
„Geh schon mal vor“, forderte er sie auf. „Ich hole uns etwas zu trinken.“
Trotzdem drehte er sich um und beobachtete, wie sie ins Bad ging. Der sanfte Schwung ihrer Hüften war sehr verführerisch. Alex unterdrückte ein Stöhnen und strich sich durchs Haar. Genauso würde sie aus seinem Leben verschwinden.
Acht Jahre, nachdem er sie weggeschickt hatte, würde er sie wieder verlieren. Und er setzte alles daran, damit genau das auch eintrat.
Aber er konnte sie nicht einfach gehen lassen. Er hatte etwas gutzumachen. Und er wollte ihr zeigen, dass er sie liebte. Was, zum Teufel, stimmte nur nicht mit ihm? Warum war es ihm nicht früher klar geworden?
Saskia würde die Stelle nicht annehmen müssen. Was es auch war, das ihr so viel bedeutete, er würde es ihr zehnfach geben. Dass sie nicht käuflich war, hatte sie ihm
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