Zeitbombe Galaxis
auszukennen schien. Vielleicht wollte er Craig auf diese Weise in eine Falle locken.
Commander John Craig kannte keinen Agenten von L.A.U.S. persönlich, aber er wettete jeden Betrag darauf, daß sie ihn kannten. Nach der Sache mit dem Zepter auf dem Afrikaal-Planeten hatte sein Bild unter den Agenten bestimmt die Runde gemacht. Er durfte diesem Ingenieur gegenüber nicht zu vertrauensselig werden.
Nach einer Stunde entschuldigte er sich bei Resata und kehrte in seine Kabine zurück. Er hatte genug von diesem Geschwätz.
An der Ecke des langen Ganges stieß er unversehens mit einer jungen Frau zusammen. Sie wurde von dem Anprall zurückgeschleudert, und er hielt sie geistesgegenwärtig am Arm fest. Ein Blick auf das Haar und in die violetten Augen sagte ihm, daß es Kla'a Foster war.
Sie starrte ihn mit großen Augen an. Sie schien sich vor ihm zu fürchten.
»Entschuldigen Sie, bitte«, sagte er mit einem verbindlichen Lächeln. »Das war sehr ungeschickt von mir.«
Sie entwand sich seinem Griff. Jetzt war ihr nichts mehr von Furcht anzusehen.
»Nein, nein«, erwiderte sie. »Es war allein meine Schuld, denn ich habe nicht aufgepaßt.«
»Dann gestatten Sie mir, daß ich Sie zu einem Drink einlade.«
»Nein, nein ... danke.«
Ihre übereilte Ablehnung zeigte ihm, daß sie vermutlich angewiesen worden war, sich nach Möglichkeit nicht mit Commander John Craig anzulegen. Dieser Anhaltspunkt genügte ihm.
Er machte eine knappe Verbeugung. Er wollte den Weg dieser jungen Frau nicht wieder kreuzen, sie aber gut im Auge behalten. Er wußte jetzt, daß weder Likka Resata noch Elos Amery etwas mit L.A.U.S. zu schaffen hatten. Die Agentin war Kla'a Foster.
Er ging in seine Kabine, schenkte sich einen eisgekühlten Scotch ein und dachte während der nächsten drei Stunden gründlich nach. Kla'a Foster stellte seine einzige Verbindung zu L.A.U.S. dar. Wie konnte er sich diese Tatsache zunutze machen? Am Ende der drei Stunden intensiven Nachdenkens war er der Lösung noch keinen Schritt näher gekommen.
In knapp zwanzig Stunden würde das Raumschiff das Ziel erreichen.
Er öffnete seine Reisetasche und holte ein kleines, aber sehr starkes Fernglas heraus. Vielleicht kam er auf diese Weise weiter.
Die Stunden zogen sich in die Länge. Craig wanderte in seiner Kabine umher, schlenderte über die Decks und nahm die Mahlzeiten ohne besonderen Appetit ein. Er ging Likka Resata aus dem Weg und auch Kla'a Foster.
Wenige Minuten vor der Landung stellte er sich mit dem Feldstecher aufs Unterdeck und beobachtete die Leute, die sich am Landeplatz eingefunden hatten, um ihre Freunde und Bekannten zu begrüßen und abzuholen. Als sie gelandet waren, richtete er den Feldstecher auf die aussteigenden Passagiere. Er sah, wie Likka Resata sich in ein Flugtaxi setzte und wegflog.
Ah, da kam sie auch schon! Sie trug einen eng anliegenden Hosenanzug und trat mit wippenden Hüften auf zwei Männer zu.
Craig drückte auf einen fast unsichtbaren Knopf an der Seite des Feldstechers, und sofort wurde das Bild vor seinen Augen ums Vielfache größer.
Der Mann an Kla'a Fosters Seite war ungewöhnlich dick. Seine feisten Wangen wackelten bei jedem Wort, das er sprach. Nur wenige Haarsträhnen bedeckten seinen fast kahlen Kopf.
Ein wachsamer, intelligenter Ausdruck stand in seinen dunklen Augen. Sein weißer Mantel flatterte im Wind. Craig gefiel dieser Mann nicht recht. Seine Lippen waren zu dünn und schmal, die Augen zu leuchtend.
Der Mann beugte sich über Kla'a Fosters Hand und drückte einen Kuß darauf. Das Gesicht der blonden, attraktiven Frau blieb ausdruckslos.
Craig richtete den Blick auf den zweiten Mann.
Der Anblick verschlug ihm fast den Atem.
Nein, das war kein Mann – überhaupt kein menschliches Wesen. Es war ein Humanoid mit einem grünlich schimmernden Fell, wie man sie auf den Delta-Planeten antraf. Der tropfenförmige Kopf hatte drei Augen. Ein Loch diente ihm als Mund, und die Nase bestand nur in einer Andeutung.
Craig seufzte. Dieses Wesen diente dem Mann mit der Narbe zweifellos als Leibwächter, ein brutaler Kämpfer, gegen den kein menschliches Wesen ankam. Ein Humanoid konnte ungewöhnlich hart zuschlagen und dabei so schnell, daß er kaum selbst getroffen werden konnte.
Der Mechanismus des Feldstechers hielt den Anblick der beiden Menschen und des fremdartigen Wesens fest und registrierte ihn in der Art, wie früher vor der Zeit der Weltraumflüge die Fingerabdrücke der Menschen registriert worden
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