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Zeitbombe

Titel: Zeitbombe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Dr. Williers, in den besten Händen.«
    »Dann sind Sie heute gar nicht für mich zuständig?«, wollte Maria mehr scherzhaft wissen.
    »Nein, das Gehirn ist wirklich nicht mein Spezialgebiet. Aber, wie gesagt, unser Dr. Williers ist eine Koryphäe auf diesem Gebiet.«
    Damit drehte er sich um und warf ein paar Blicke auf die Röntgenbilder, die sein Kollege bereits an den Leuchtkasten hinter ihnen gehängt hatte und betrachtete. Den darauffolgenden leisen Wortwechsel der Ärzte konnte Maria nicht verstehen.
    »Gut«, meinte der Chefarzt dann. »Wie es aussieht, ist nichts Gravierendes passiert, aber die Details besprechen Sie bitte mit meinem Kollegen. Ich war ja eigentlich nur als Empfangskommando hier.«
    Er griff nach Marias Hand, tätschelte sie kurz und verabschiedete sich.
    »Wenn ich es mir einrichten kann, sehe ich morgen früh noch mal nach Ihnen«, erklärte er zum Abschluss.
    »Sie wollen mich zu Hause besuchen?«, entfuhr es Maria entgeistert.
    Die beiden Mediziner tauschten einen kurzen Blick.
    »Das besprechen Sie alles mit Dr. Williers. Ich muss jetzt weiter.«
    Damit war er auch schon aus dem Zimmer. Maria sah den Arzt vor der Pritsche mit müden Augen und fragendem Blick an. Nach ein paar weiteren Untersuchungen und Fragen zu ihrem Befinden und ihrer Übelkeit ließ er die Katze aus dem Sack.
    »Leider müssen wir Sie hierbehalten. Wie lange, werden wir sehen, aber heute Nacht ganz bestimmt. Das ist bei einer Gehirnerschütterung, wie Sie sie haben, die ganz normale Vorgehensweise.«
    »Ich habe eine Gehirnerschütterung?«
    »Ja, die haben Sie.«
    »Aber ich habe gar nichts dabei. Wie soll ich denn …?«
    Sie brach ab.
    »Das ist vermutlich das Blödeste, was ich gerade sagen konnte, oder?«
    »Nein, das ist nicht das Blödeste. Ich bin mir sicher, dass wir jemanden anrufen können, der Ihnen das, was Sie benötigen, vorbeibringen wird.«
    »Ja, das geht ganz bestimmt. Wobei mir einfällt, dass ich sowieso zu Hause anrufen müsste. Mein …« Sie zögerte.
    »Mein Mann macht sich bestimmt schon die größten Sorgen. Wie spät ist es eigentlich?«
    Er sah auf die Uhr über der Tür.
    »23.45 Uhr.«
    Der Arzt sah Maria erstaunt an, weil sie seine Antwort auf ihre Frage offenbar nicht wahrgenommen hatte.
    »Alles in Ordnung, Frau Zeislinger?«
    »Ja«, murmelte sie. »Ich habe gerade so etwas wie einen Gedankenblitz gehabt. Ich war auf dem Weg nach Hause, als ein Mann auf mich zugekommen ist.«
    »Sie können sich wieder erinnern?«
    »Nicht wirklich. Es fühlt sich mehr an wie eine Ahnung.«
    »Immerhin. Meinen Sie, dass ein kurzes Gespräch mit den Polizisten möglich ist, die noch immer draußen warten?«
    »Ja, natürlich. Wenn ich nur vorher kurz meinem Mann Bescheid sagen könnte, er macht sich bestimmt schon große Sorgen.«
    Sie sah sich um.
    »Meine Handtasche? Haben Sie vielleicht meine Handtasche gesehen?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Ich habe keine Tasche gesehen, als Sie hier angekommen sind. Gewöhnlich legen die Sanitäter solche Gegenstände ans Fußende des Bettes.«
    »Sie meinen, dass meine Tasche verschwunden ist?«
    »Das kann ich natürlich nicht sagen, hier im Krankenhaus ist sie aller Wahrscheinlichkeit jedoch nicht.«
    Maria stiegen die Tränen in die Augen.
    »Das kann doch alles gar nicht sein«, flüsterte sie.
    Der Arzt deutete auf ein Telefon auf dem Schreibtisch.
    »Ihren Anruf können Sie natürlich gern von diesem Apparat aus erledigen, aber bitte stehen Sie ganz langsam und vorsichtig auf. Ich lasse Sie ein paar Minuten allein und frage mal die Schwester nach Ihrer Tasche, vielleicht hat die sie ja gesehen.«
    »Das ist nett, vielen Dank, Herr Doktor.«
    Nachdem der Mediziner das Zimmer verlassen hatte, richtete Maria sich auf und bewegte sich schwankend auf den Schreibtisch zu. Etwa zur Mitte des Weges wurde ihr kurz schwarz vor den Augen, und sie hatte das Gefühl, wieder ohnmächtig zu werden, doch dieser Zustand hielt nur ein paar Augenblicke an. Dann sank sie auf den Stuhl, der vor dem Schreibtisch stand, ließ sich langsam darauf nieder und griff zum Hörer.
     

17
    Im Jahr 1944 hatte Michail Timofejewitsch Kalaschnikow mit der Entwicklung einer Waffe begonnen, die nach 1947 unter dem Namen AK 47 ihren Siegeszug um die Welt antreten sollte. In allen Kriegen seitdem wurde mit diesem Maschinenkarabiner geschossen und getötet, der von vielen Menschen einfach nur durch den Namen seines Erfinders bezeichnet wird. Kalaschnikow.
    Neben den unbestrittenen

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