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Zeitbombe

Titel: Zeitbombe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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hatten. Und dann auf der Stelle zurück ins Bett, sonst verpetze ich dich im Krankenhaus.«
    »Spielverderber«, erwiderte sie mit gespielter Empörung, um jedoch gleich fortzufahren.
    »Sie haben eigentlich genau das wiedergegeben, was du mir auch schon erzählt hast. Offenbar ging es um einen Deal im Prostitutionsmilieu, der dank der Hilfe von Thilo und dir nicht zustande kam. Und, dass einer der beiden beteiligten Ganoven von der Polizei erschossen wurde, nachdem er das Feuer auf sie eröffnet hatte.«
    »Das war alles?«
    »Jupp, mehr war nicht.«
    »Gut.«
    »Wieso ist das gut?«
    »Nur so. Und jetzt fragst du für einmal nicht weiter und verschwindest ins Bett. Los!«
    »Du bist ja nett zu …«, wollte sie sich beschweren, wurde jedoch vom Klingeln seines Mobiltelefons unterbrochen.
    »Das ist bestimmt das Radio«, ätzte sie. »Oder besser noch, das Fernsehen.«
    Dann stand sie auf und verkrümelte sich mit schnellen Schritten ins Schlafzimmer, während der Kommissar den Anruf annahm.
    »Ja, Lenz.«
    »Morgen, Herr Lenz. Hier ist Dr. Franz.«
    »Ja, Herr Doktor«, gab der Polizist erstaunt zurück. »Das nenne ich mal eine Überraschung.«
    »Hoffentlich eine, die Ihnen keine weiteren Sorgen macht.«
    »Wieso? Was haben Sie denn auf dem Herzen?«
    »Wir haben«, räusperte sich der Mediziner, »eine Leiche. Wahrscheinlich einen Selbstmörder, aber das ist eben noch nicht ganz raus.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Es gibt eine männliche Leiche, die im Eingang eines Eisenbahntunnels liegt. Allem Anschein nach handelt es sich in diesem Fall tatsächlich um einen Suizid, aber weil die Eckdaten sich so sehr mit den Fällen der beiden Kasseler Polizisten decken, wollte ich Sie lieber schon einmal vorwarnen.«
    »Von welchem Eisenbahntunnel sprechen wir denn, Doc?«
    »Nein, nein, es ist nicht der berüchtigte Rengershausener Tunnel. Die heutige Leiche liegt im etwas weiter nördlich gelegenen Mühlenkopftunnel.«
    »Gehört das Gebiet, in dem der liegt, nicht schon zu Niedersachsen?«, stellte Lenz zunächst grundsätzlich seine Zuständigkeit infrage.
    »Absolut richtig. Ich dachte nur, dass …«
    »Ja?«
    »Die Sache sieht wirklich wie eine Eins-zu-eins-Kopie der beiden anderen Mordfälle aus, Herr Lenz. Im Augenblick ist meine Praktikantin vor Ort und kümmert sich um die Leiche. Ich kann leider heute nicht aus dem Haus, weil wir eine Delegation des Ministeriums erwarten, die sich hier umsehen will. Sie wissen ja, dass wir gern mehr Geld für unser Institut hätten, und dieser Termin ist dafür von immenser Wichtigkeit. Außerdem ist er schon vor langer Zeit verabredet worden.«
    »Nun, ich glaube, dass Frau Weber einen guten Job macht, oder?«
    »Auf jeden Fall, ja. Sie hält mich darüber hinaus per Telefon ständig auf dem Laufenden.«
    »Gibt es schon irgendwelche Hinweise auf die Identität des Toten?«
    »Nein, definitiv nicht. Diesmal hat der Zug nämlich ganze Arbeit geleistet, was nichts anderes heißt, als dass der Kopf …«
    »Danke«, unterbrach der Polizist ihn abrupt, »so genau will ich es gar nicht wissen; ich sitze nämlich noch am Frühstückstisch. Aber es ist auf jeden Fall schön, dass Sie mich schon mal informiert haben.«
    »Gern. Und sobald ich mehr weiß, melde ich mich sofort bei Ihnen. Bis dann.«
    »Bis dann«, murmelte der Kommissar leise, drückte auf die rote Taste an seinem Telefon und sprang auf.
    »Ich springe schnell unter die Dusche und muss danach gleich los, Maria«, rief er in Richtung Schlafzimmer.
     
    *
    Im Präsidium warteten schon Rolf-Werner Gecks und Thilo Hain auf ihn.
    »Es gibt im Internet leider so gut wie gar nichts über den Fall Bornmann«, begann der junge Oberkommissar und schaute dabei auf die oberste Seite des Notizblocks in seiner Hand.
    »Lediglich über die Sache mit der erneuten Strafe wegen Totschlags stand mal etwas in der Zeitung, aber nichts, was uns jetzt wirklich weiterbringen würde. Dass gegen Bornmann nachträglich die Sicherungsverwahrung angeordnet worden war, ist gleich gänzlich unerwähnt geblieben. Zumindest online.«
    Lenz nickte, drehte den Kopf und sah Gecks erwartungsvoll an.
    »Britta, also die Frau von unserem ehemaligen Kollegen, hat da schon mehr herausgelassen, vermutlich sogar alles, was sie von der Geschichte weiß. Allerdings ist das leider ganz und gar nicht viel.«
    Er griff in die Innentasche seines Sakkos und kramte einen Zettel hervor.
    »Als Erstes hat sie mir erzählt, dass der damalige Fall fast ihre Ehe zum

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