Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Zeitbombe

Titel: Zeitbombe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
Vom Netzwerk:
war jedoch schneller.
    »Ich hatte gestern auch mal so eine Eingebung, aber mir ging es dabei wie Thilo. Ich konnte es mir einfach nicht vorstellen, dass unser Oberlangweiler Ludger irgendwann mal ein Killer gewesen sein soll.«
    »Killer klingt jetzt aber der Sache nicht angemessen, RW. Außerdem will ich euch noch von einem Anruf erzählen, den ich heute Morgen gekriegt habe. Es gibt nämlich wieder einen Toten in einem Eisenbahntunnel, wie mir Dr. Franz erklärt hat, allerdings diesmal nicht im Rengershausener, sondern im Mühlenkopftunnel.«
    »Wo ist der denn?«
    »Oberhalb von Spiekershausen.«
    »Das liegt auf jeden Fall schon in Niedersachsen«, erkannte Hain richtig. »Dann sind wir für diese Leiche mal nicht zuständig.«
    »Nur«, widersprach Lenz, »wenn sie definitiv nichts mit unseren Fällen zu tun hat. Wenn doch, liegt der Ball klar in unserem Garten.«
    »Dann sollten wir schleunigst klären, wer von den Kollegen heute Morgen nicht zur Arbeit erschienen ist«, erklärte der Oberkommissar mit mächtig Ironie in der Stimme.
    In diesem Augenblick klopfte es kurz an der Tür, und im gleichen Moment stand Uwe Wagner im Raum.
    »Da haben wir ja die ganze Bande auf einmal versammelt!«, rief er gut gelaunt in die Runde. »Aber Kaffee«, stellte er mit bedauerndem Blick auf die Kaffeemaschine am Fenster fest, »gibt es mal wieder keinen.«
    »Wenn wir Kaffee trinken wollen, dann kommen wir zu dir, mein Lieber«, gab Lenz zurück und reichte dem Pressemann die Hand. »Was können wir für dich tun?«
    »Gar nichts. Ich hab etwas für euch getan, und davon wollte ich schnell berichten und mich dafür loben lassen.«
    »So, so«, machte Lenz. »Lass hören.«
    »Ich habe, seit ich gestern diesen Raum hier verlassen habe, darüber nachgedacht, was alles an Fakten über diesen Bornmann bekannt ist. Dabei ist mir klargeworden, dass es eigentlich gar nichts ist. Also habe ich heute Morgen noch einmal mit Julia Heinemann telefoniert, meiner Squashpartnerin. Und sie hat euch für heute Nachmittag einen Termin reserviert, um 15.30 Uhr.«
    »Das ist doch mal eine gute Nachricht, Uwe. Herzlichen Dank dafür.«
    »Ja, das finde ich auch. Sie sagt zwar, dass sie nicht sehr viel Zeit für euch erübrigen kann, aber zumindest für einen Überblick, was dieser Bornmann für ein Typ ist und wie es zu dieser zweiten Verurteilung kam, sollte es reichen.«
    Damit ging er ein paar Schritte rückwärts und tastete nach dem Türgriff.
    »Ich hab leider wenig Zeit für euch, weil ich gleich noch zu einem wichtigen Termin beim Chef geladen bin. Es geht um die Pressemitteilung für die Inthronisationsfeier von Zwick, die ja noch aussteht. Hat den übrigens jemand von euch heute Morgen schon gesehen? Ich versuche seit sieben Uhr auf allen Kanälen, ihn zu erreichen, aber der Kerl ist wie vom Erdboden verschluckt und ruft komischerweise auch nicht zurück.«
    »Ach, du Scheiße«, murmelten die drei anderen Polizisten wie aus einem Mund.

28
    Hain hatte wegen der wieder zu erwartenden Hitze darauf bestanden, dass die beiden Polizisten mit seinem Cabriolet nach Spiekershausen fahren mussten, einem Ortsteil von Staufenberg, der südlichsten Gemeinde Niedersachsens. Er ließ den kleinen Mazda durch den Ort rollen, in dem noch nichts darauf hindeutete, dass irgendwo in der Nähe ein Mensch zu Tode gekommen war. Von der direkt am Ortskern vorbeifließenden Fulda wehte den Beamten ein frischer, würzig riechender Luftzug um die Nase.
    Dann hatten sie das Straßenschild mit dem durchgestrichenen Namen des Ortes passiert und sahen etwas oberhalb mehrere Polizeifahrzeuge stehen, dazu zwei Notarztwagen und einen Leichenwagen. Der Oberkommissar parkte am hinteren Ende der Reihe.
    »Sie können hier nicht stehen bleiben«, murrte ihn ein schon optisch übelgelaunter uniformierter Polizist an.
    »Wir sind Kollegen aus Kassel«, entgegnete Hain möglichst freundlich und hielt dabei seinen Dienstausweis in die Höhe.
    »Aber Sie wissen schon, dass wir hier nicht mehr in Hessen sind, oder?«, gab der Mann pampig zurück.
    »Ja, das wissen wir. Und wir bleiben auch garantiert nicht länger als unbedingt notwendig. Versprochen.«
    Lenz war während der Konversation schon ein paar Meter vorausgegangen und sah von oben auf die etwa zehn Meter unterhalb der Straße liegende Tunneleinfahrt.
    »Nein, bitte nicht der schon wieder«, murmelte er.
    Hain, der zu ihm aufgeschlossen hatte, sah ihn fragend an, doch der Hauptkommissar deutete wortlos auf einen

Weitere Kostenlose Bücher