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Zeiten des Verlangens

Zeiten des Verlangens

Titel: Zeiten des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Logan Belle
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rausgerannt.«
    Carly und Derek schienen nachzudenken.
    »Viel mehr kann man vermutlich auch nicht tun. Es sei denn, man entdeckt eine Möglichkeit, sich einzuklinken«, meinte Derek.
    Carly lachte. »Super Idee«, spottete sie.
    Obwohl die beiden das Ganze lächerlich machten, fühlte sich Regina erleichtert. Sie wusste nicht, was sie mehr verstörte: dass jemand ungeniert ihre geliebte Bibliothek entweihte, oder dass sie den Täter nicht nur erkannt hatte, sondern ihn auch noch höchst attraktiv fand.
    »Ich hab noch nicht mal jemandem davon erzählt. Aber jetzt überlege ich, ob ich es meiner Chefin melden soll. Schließlich hätte ja auch ein Kind zur Tür reinkommen können.« Obwohl das unwahrscheinlich war, denn Regina war in einen geschlossenen Bereich eingedrungen. Doch so konnte sie ihrer Empörung am besten Luft verschaffen.
    »Waren das normale Leute oder sah der Typ wie ein Perverser aus?«, erkundigte sich Carly.
    Das Bild dieses irritierend schönen Mannes mit den dunklen Augen schoss ihr durch den Kopf.
    »Wie sehen Perverse denn aus?«, wollte Derek wissen.
    »So wie du!«, kicherte Carly und boxte ihn in den Arm.
    ❊ ❊ ❊
    Gegen elf war es so voll in der Bar, dass man sich kaum noch rühren konnte. Und alle versuchten, möglichst weit hinten zu stehen. Regina fand auch bald heraus warum.
    »Blueberry Hill« von Fats Domino löste den französischen Pop ab, und der hintere Teil des Raumes wurde in blaues und goldenes Licht getaucht. Auf diese Weise entstand eine Bühne, bestückt mit einem kleinen altmodischen Ofen und einem viereckigen Resopaltisch. Neben dem Ofen stand eine bildhübsche Frau. Sie hatte schulterlanges dunkles Haar mit einem kurzen, üppigen Pony. Sie trug ein Kleid im Stil der 1950er-Jahre, mit enger Taille und ausgestelltem Rock. Auf ihrer Schürze stand »Happy Homemaker«. Regina fiel auf, dass sie schwarze High Heels aus Lackleder trug.
    »Sie hat die gleiche Frisur wie du«, sagte Derek zu Regina. Carly musterte sie.
    »Stimmt«, nickte Carly. »Dein Hippielook mit Blusen und Flatterrock ist etwas seltsam. Aber deine Frisur ist supercool.«
    »Ich wollte meinen Pony gar nicht so kurz haben. Ich hab nur auf der einen Seite zu viel abgeschnitten und musste dann ausgleichen …«
    »Ist doch egal. Steh dazu«, meinte Carly. »Es sieht jedenfalls cool aus.«
    Die Frau auf der Bühne bückte sich, um die Ofentür zu öffnen. Dabei rutschte ihr Kleid so weit nach oben, dass man ihre Nahtstrümpfe und die Strumpfhalter sah. Das Publikum klatschte, und ein paar Leute pfiffen. Regina fühlte ein erstes Erröten, setzte jedoch ein Pokerface auf.
    Nun holte die Frau einen Blaubeerkuchen aus dem Ofen und trug ihn zum Tisch. Sie machte großes Aufhebens darum, ihre Schürze auszuziehen, sich damit Luft zuzufächeln und sie dann ins Publikum zu werfen. Dann bohrte sie einen Finger in den Kuchen, zog ihn heraus und schleckte ihn ab.
    »Was wird das denn?«, fragte Regina an Carly gewandt.
    »Pst. Schau einfach zu.«
    Jetzt fächelte sich die Frau mit einer Serviette Luft zu und drehte sich mit dem Rücken zum Publikum. Mit einer Hand öffnete sie langsam den Reißverschluss ihres Kleides und ließ es zu Boden fallen. Vor lauter Klatschen und Pfeifen konnte Regina die Musik kaum mehr hören. Die Frau hatte sich wieder dem Publikum zugewandt. Jetzt war sie nur noch mit einem roten Spitz- BH aus Satin, einem roten Slip, den Strumpfhaltern, Strümpfen und ihren High Heels bekleidet. »Ist das hier ein Strip-Club?«, fragte Regina.
    »Nein, das ist eine Burlesque-Show!«, sagte Carly. »Erzähl mir nicht, dass du noch nie eine Burlesque-Tänzerin gesehen hast.«
    Sie macht Witze , dachte Regina.
    Die Frau öffnete ihren BH und schob ihn sich aufreizend von den Schultern. Regina wandte sich ab, doch als sie wieder auf die Bühne linste, lag der BH am Boden. Die vollen runden Brüste der Frau waren nur noch von rotglitzernden Stoffflicken bedeckt, einer auf jeder Brustwarze. Jetzt holte sie ein Kuchenesser hervor und fing an, den Kuchen aufzuschneiden.
    Der Widerspruch zwischen dem üppigen, nahezu nackten Körper der Frau und dieser Alltagsbeschäftigung war verwirrend. Er bot gerade genug Ablenkung, dass Regina nicht das Gefühl hatte, wirklich etwas Sexuelles zu beobachten. Doch dann nahm die Frau ein Kuchenstück in die Hände und biss hinein. Ein Klacks Blaubeerfüllung fiel zwischen ihre Brüste. Sie zog ein übertriebenes »Ups«-Gesicht und fuhr mit einem Finger vom Bauch bis zum

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