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Zeiten des Verlangens

Zeiten des Verlangens

Titel: Zeiten des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Logan Belle
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Direktor des Gremiums«, sagte sie. »Ah, da ist er ja. Sebastian Barnes.«
    Regina folgte Sloans Blick zur Tür und wäre fast in Ohnmacht gefallen.
    Es war der Mann aus dem dritten Stock.

7
    »Dann fangen wir an«, begann der Neuankömmling und setzte sich an die Stirnseite des Tisches. Umgeben von all dem Prunk trat seine dunkle Attraktivität noch markanter hervor. Die hohen Wangenknochen, das unsäglich kräftige Haar ließen ihn wie eine wandelnde Werbung für Ralph Lauren erscheinen.
    Obwohl Regina ein Stück entfernt an der Längsseite des Tisches saß, schienen sich seine dunklen Augen direkt auf sie zu heften.
    Sebastian Barnes.
    Die Barnes Collection.
    Regina spürte, wie ihre Wangen brannten, und senkte den Blick auf ihren Notizblock.
    »Sebastian, bevor wir anfangen …«, setzte Sloan an und blickte zu Regina.
    O nein , dachte sie.
    »Würde ich gerne unsere neue Bibliothekarin vorstellen, Regina Finch. Sie ist heute dabei und führt Protokoll.«
    »Willkommen an Bord, Regina«, sagte Sebastian. Es war völlig surreal, ihren Namen aus seinem Mund zu hören. Sie bemerkte, dass sich alle am Tisch ihr zugewandt hatten, aber sie brachte keinen Ton heraus – nicht einmal ein einfaches Danke. Dass er keine Spur von Scham zeigte, während er sie ansah, erstaunte sie zutiefst. Er ließ mit keiner Regung erkennen, dass sie ihn in einer peinlichen Situation erwischt hatte.
    Und er sah genauso umwerfend aus, wie sie ihn in Erinnerung hatte – vielleicht sogar noch besser. Allein seine adonishaften Züge hätten gereicht, um ihm ein attraktives Aussehen zu verleihen, doch in Verbindung mit den schwarzen Augen und dem glänzenden dunklen Haar wirkte er fast exotisch. Und er strahlte eine Energie aus, etwas durch und durch Lebendiges – und unverkennbar Erotisches.
    Er eröffnete die Sitzung mit einer Diskussion über die Literaturpreisgala. Anscheinend hatte man die Preise in den vergangenen elf Jahren im Frühjahr verliehen. Dieses Jahr wollten die Kuratoren der Bibliothek die Preise im Herbst verleihen, um damit die Herbstsaison einzuläuten und um Unterstützung für die herannahende Spendenaktion an Weihnachten zu werben. Unglücklicherweise hatte diese kurzfristige Veränderung die gesamte Terminplanung durcheinandergeworfen.
    »Uns bleibt gar keine Zeit zu lesen oder zu planen … dieser Termin ist einfach nicht zu schaffen«, kritisierte eine der Anwesenden.
    »Aber die Kuratoren haben den Eindruck, dass die Veranstaltung im Frühjahr untergeht. Weihnachten hingegen ist die Zeit des Schenkens und Spendens. Deshalb bringt uns ein Literaturfest im Herbst am meisten ein.«
    »Können Sie nicht noch einmal mit ihnen reden?«, fragte jemand aus der Runde. »Wir haben Hunderte von Einsendungen von den Verlagen, mehr noch als im letzten Jahr, als wir doppelt so viel Zeit hatten. Wir können einfach nicht allen Romanen auf der Liste die Beachtung schenken, die sie verdienen.«
    Sebastian schüttelte den Kopf. »Wir müssen es schaffen. Ich wurde überstimmt.«
    Ein Sturm der Entrüstung brach aus.
    »Dann brauchen wir mehr Leser!«, rief eine Frau. »Sloan, Sie müssen ein paar der Bücher übernehmen.«
    »Mit Freuden«, antwortete Sloan, doch dem verkrampften Griff um ihren Bleistift nach zu schließen, schien sie das Gegenteil zu meinen.
    »Sloan, wir wissen alle, dass du mit Hochzeitsvorbereitungen beschäftigt bist. Und das hier ist ein zeitintensiver Job«, sagte Sebastian. Dann wandte er sich an Regina: »Ich glaube, wir müssen unseren Neuzugang rekrutieren.«
    »Was?«, fragten Regina und Sloan im Chor.
    »Gute Idee«, meinte die kleine Brünette mit der hohen Stimme. »Alle packen mit an.«
    »Moment mal«, wandte Sloan ein. »Regina ist meine Angestellte, und es liegt in meiner Verantwortung, dafür zu sorgen, dass sie sinnvoll eingesetzt –«
    »Sie soll ja auch nicht während der Arbeitszeit lesen, Sloan. Und du hast Betsy gehört, wir müssen zusammenhelfen.« Und als wäre die Angelegenheit damit geklärt, wandte er sich wieder an Regina. »Regina, Sie sind nun offiziell Leserin für unser Literaturkomitee. Alles Weitere erkläre ich Ihnen im Anschluss an die Sitzung. Dieser Preis wurde ins Leben gerufen, um junge Schriftsteller unter fünfunddreißig zu fördern. Der Preis ist mit zehntausend Dollar dotiert. Die Verlage schlagen ihre Autoren vor, wir suchen die Kandidaten aus. Aber wie gesagt, wir können das nach der Sitzung besprechen. Jetzt müssen wir uns mit der Lesereihe im Herbst befassen.

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