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Zeitenzauber: Das verborgene Tor. Band 3 (German Edition)

Zeitenzauber: Das verborgene Tor. Band 3 (German Edition)

Titel: Zeitenzauber: Das verborgene Tor. Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Völler
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sich. Wie ein Theaterstück, das immer wieder von vorn anfängt. Mit immer denselben Darstellern und Abläufen.«
    »Ein Reich zur Bühne«, flüsterte ich. »Und einer will dort die Herrschaft übernehmen.«
    Esperanza stutzte kurz, dann nickte sie leicht.
    »Du musst jetzt gehen, Kind.«
    »Aber … Kannst du mir nicht wenigstens einen kleinen Tipp geben, wer für diese ganze Sauerei verantwortlich ist? Oder welches Ereignis wir verhindern müssen? Sebastiano meint, jemand will vielleicht den Prinzregenten ausschalten. Wie sollen wir …«
    »Leb wohl, Kind.« Mit diesen Worten drehte sie sich um und verschwand durch eine Hintertür, die sich halb versteckt neben einem mit Schuhen vollgestellten Regal befand. Ich wusste, dass es keinen Sinn hatte, ihr zu folgen. Sie war nicht mehr da. Vielleicht würde sie irgendwann noch einmal hier auftauchen, aber darauf bauen sollte ich besser nicht. Beim letzten Mal war sie, nachdem sie mir die Maske gegeben hatte, nicht mehr auf der Bildfläche erschienen, und der Laden war verlassen zurückgeblieben, ganz so, als wäre er schon sehr lange geschlossen.
    Wie betäubt trat ich ins Freie. Die Tür fiel sacht hinter mir zu.
    »Huhu, Anne! Hier bin ich!« Iphy winkte mir von der anderen Straßenseite zu. »Gott sei Dank, da bist du ja!« Sie kam zu mir herübergeeilt. »Ich hatte mir schon Sorgen gemacht. Der Lakai sagte, du seist in eines der Geschäfte gegangen, aber du warst nirgends zu finden.«
    »Ach, ich habe mich nur in diesem Laden hier kurz umgesehen.«
    Sie runzelte die Stirn. »In welchem denn?«
    »Na, in dem da.« Ich wollte auf die Tür deuten, durch die ich eben gekommen war, doch sie war mit mehreren Kettenschlössern gesichert, und vor dem Schaufenster lagen schwere Holzläden. Es sah aus, als wäre seit Monaten niemand hier gewesen. Hastig zeigte ich die Straße hinab. »Irgendwo da drüben«, fügte ich hinzu.
    Iphy schien sich nicht sonderlich dafür zu interessieren. Stattdessen schwenkte sie eine Schachtel aus Glanzpapier. »Ich habe den entzückendsten Hut aller Zeiten für dich besorgt!«
    Sie winkte ihren Diener herbei, der zwischenzeitlich unsere übrigen Einkäufe zur Kutsche getragen hatte und jetzt duldsam die Hutschachtel und einige weitere Tüten in Empfang nahm. Lauter zauberhafte Kleinigkeiten, wie Iphy versicherte. Alles auf Rechnung natürlich, wobei ich zu meinem Erstaunen erfuhr, dass es in Adelskreisen üblich war, nicht gleich zu zahlen, sondern erst, nachdem sich ordentlich was an offenen Rechnungen und Mahnungen angesammelt hatte. Manche Leute, erzählte Iphigenia, zahlten praktisch nie ihre Schneider- und Putzmacherrechnungen, denn so manches Modeatelier könne sich glücklich schätzen, dass die erlauchten Persönlichkeiten sich herabließen, die Kreationen in der Öffentlichkeit zu tragen. Anscheinend gab es schon in dieser Epoche solche Deals, bei denen sich die Celebrities für lau von Designern ausstatten ließen, ähnlich wie in Hollywood.
    »Auch Prinny zahlt so gut wie nie«, erklärte Iphy, als wir zur Kutsche zurückschlenderten. »Er hat so unfassbar hohe Schulden, dass man von dem Geld ein Schloss bauen könnte.«
    »Wer ist Prinny?«
    »Der Prinzregent. Seine Bekannten nennen ihn so.«
    »Bist du auch mit ihm bekannt?«
    »Natürlich. Sehr gut sogar. Alle Welt kennt ihn.« Iphy hängte sich bei mir ein. »Er gibt übrigens nächsten Monat ein großes Fest in Carlton House. Wenn ich meine Beziehungen spielen lasse, könnte ich dir und deinem Bruder vielleicht eine Einladung verschaffen.«
    »Das wäre großartig«, sagte ich, von einem plötzlichen Frösteln erfüllt. Aus unerfindlichen Gründen wusste ich auf einmal, dass sich auf diesem Fest alles entscheiden würde.

    Sebastiano drehte die Maske in seinen Händen und sah mich dann grüblerisch an. Wir hatten uns gleich nach meiner Rückkehr im Herrenzimmer eingeschlossen, und ich hatte ihm von meiner Begegnung mit Esperanza erzählt.
    »Wir könnten das Ding benutzen«, schlug er vor. »Oder zumindest du könntest es tun. Du wünschst dich einfach zurück nach Hause, dann bist du aus der ganzen Sache raus.«
    »Und dich lasse ich hier zurück, oder was? Du bist verrückt, wenn du glaubst, dass ich das tue. Außerdem hat Esperanza eindeutig festgelegt, dass ich die Maske nur dann für einen Zeitsprung benutzen darf, wenn ich in Lebensgefahr gerate. Das hat sie wörtlich gesagt. Und dass ich an schlimmen Orten landen könnte, wenn ich das nicht beachte.«
    Er zog finster

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