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Zeitfinsternis

Zeitfinsternis

Titel: Zeitfinsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David S. Garnett
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Ober­flä­che.
    Schreib es auf.
    Kann er M ASCHI­NE nach Schreib­ge­rä­ten oder so­gar ei­nem Ton­band­ge­rät fra­gen? Si­cher kann er das, aber das wird ihm nichts nüt­zen. Selbst wenn sie zu­stimmt, wird sie einen Weg fin­den, um ihn her­ein­zu­le­gen.
    Schreib es auf.
    In sei­ner Woh­nung gibt es nichts, was er be­nut­zen könn­te. In sei­ner Woh­nung ist ei­gent­lich über­haupt nichts. Nichts als zwei fast lee­re Zim­mer, ei­nes da­von mit ei­nem Bett, Ers­ter selbst und M ASCHI­NE . Sein Es­sen be­kommt er durch ei­ne klei­ne Öff­nung in der Wand im klei­ne­ren Zim­mer, und ei­ne wei­te­re Öff­nung ist ge­ra­de groß ge­nug, da­mit er sich hin­set­zen und sei­ne Ver­dau­ungs­über­res­te los­wer­den kann. In der De­cke sind Git­ter an­ge­bracht, und er nimmt an, daß sie da­zu die­nen, die Tem­pe­ra­tur auf glei­chem Ni­veau zu hal­ten und die Luft zir­ku­lie­ren zu las­sen.
    Schreib es auf.
    Er weiß, daß er schon an­de­re Men­schen ge­se­hen ha­ben muß, aber er weiß nicht mehr, wann das war. Al­le Kon­tak­te mit de­nen, über die er herrscht, sind in­di­rekt. Plötz­lich fällt ihm ein Be­fehl wie­der ein, den er er­teilt hat, und er fragt sich, wie lan­ge das her ist und ob er durch­ge­führt wur­de. Er muß M ASCHI­NE da­nach fra­gen, aber nicht jetzt. Oder hat er schon ge­fragt? Er kommt ihm be­kannt vor.
    Schreib es auf.
    Der Be­fehl, je­man­den zu fin­den – die Frau aus dem Dorf – und sie zu ihm zu brin­gen. M ASCHI­NE sag­te, daß es er­le­digt wer­den wür­de. Was mein­te sie aber da­mit? Ers­ter ist der Mei­nung, daß er sie per­sön­lich se­hen woll­te und nicht auf dem Bild­schirm. Viel­leicht kann er sie zur Frau neh­men und ihr eben­so wie M ASCHI­NE er­zäh­len, was in der Zu­kunft ge­sche­hen wird. Auf die­se Art könn­te M ASCHI­NE ihn nicht an­lü­gen, oh­ne daß auch sie es wüß­te.
    Schreib es auf.
    Wird es aber so klap­pen? Er müß­te es wis­sen. Es soll­te ei­gent­lich nur ein paar Ta­ge dau­ern, bis sie ge­fun­den ist, und da­her müß­te er wis­sen, ob das in der nächs­ten Zu­kunft ge­sche­hen wird oder nicht. Er weiß es aber nicht. M ASCHI­NE hat es ihm nicht ge­sagt. Er kann sie nicht fra­gen. Aber weiß sie es über­haupt? Hat er es ihr über­haupt ge­sagt…? Wo er doch nicht woll­te, daß M ASCHI­NE es wuß­te – und macht das et­was aus oder nicht?
    Er über­legt… Wür­de er nicht aus der Zu­kunft zu­rück­keh­ren und das zen­sie­ren, was er ent­deckt hat? Oder ist er nicht in der La­ge, sol­che Strei­chun­gen vor­zu­neh­men – ver­fügt M ASCHI­NE über die Mög­lich­keit, ihn da­zu zu zwin­gen, al­les preis­zu­ge­ben? Er hat kei­ne Er­in­ne­rung dar­an, je­mals sol­che Über­le­gun­gen an­ge­stellt zu ha­ben, ganz zu schwei­gen von ei­nem wirk­li­chen Ver­such, sie in die Tat um­zu­set­zen. Zu­nächst kommt ein­mal al­les auf M ASCHI­NE an: was sie ihm von den Er­eig­nis­sen be­rich­tet, so daß er die­se In­for­ma­ti­on zu­rück­brin­gen kann.
    Er gibt es auf. Es ist zu kom­pli­ziert, und je­des­mal, wenn er es ver­sucht, ver­schlin­gen sich sei­ne Ge­dan­ken in un­ent­wirrb are Kno­ten.
    Noch fes­ter schließt er die Au­gen und ver­sucht, einen flüch­ti­gen Ge­dan­ken fest­zu­hal­ten: Schreib es auf.
    Die Frau. Die­se Über­le­gung ist ein­fa­cher. Er ent­schließt sich, M ASCHI­NE ZU fra­gen, und er öff­net die Au­gen. Da steht sie ne­ben sei­nem Bett, aber sie weiß, daß er nicht ge­schla­fen hat und des­halb auch nicht in ei­nem an­de­ren geis­ti­gen Zeit­strom sein kann. Dann, be­vor er Zeit für ei­ne ein­zi­ge Sil­be hat, fällt ihm et­was ein. Wie soll die Frau in sei­ne Woh­nung kom­men? Sie hat näm­lich kei­ne Tür.
     
     
    Das Ge­spräch, der Ort, über­haupt al­les – es war ganz ge­nau­so wie beim letz­ten Mal. Ei­ne wei­te­re Ma­rio­net­te des Ers­ten ist er­setzt wor­den. Die Frau saß al­lein da, nach­dem der Mann ge­gan­gen war und der Trans­por­ter sich wie­der in Be­we­gung ge­setzt hat­te. Sie frag­te sich, ob der Plan über­haupt ge­lin­gen konn­te.
    Man muß­te es ver­su­chen, be­vor es zu spät war, das wuß­te sie. Sie und wie vie­le an­de­re? Und wie vie­le von ih­nen wa­ren da­mit zu­frie­den, al­les

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