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Zeitreise ins Leben (German Edition)

Zeitreise ins Leben (German Edition)

Titel: Zeitreise ins Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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                  Etwas später steckte Bonifazius zum zweiten Mal seine Nase zu mir herein und war erfreut, mich nicht mehr ganz so geknickt zu sehen. Der liebe Kerl war aufrichtig b e müht, mich von trüben Gedanken abzulenken und irgendwann bat ich ihn sogar, um etwas Unterricht ... in Kräu terkunde oder Philosophie, egal in welchen Bereichen, Hauptsache er konnte mich von Raimund ablenken.
                  „Herzog Rabenhof hat mich gebeten, beim Abt nochmals ein gutes Wort für Euch einzul e gen. Und nach einigen Tröpfchen Met war er tatsächlich bereit, Euren Aufenthalt für minde s tens drei Wochen, zu verlängern. Außerdem war da diese überaus großz ü gige Geldspende Eurer Tante, die ihm offenbar seine Entscheidung ein wenig erleichtert hat.“ Damit zwinkerte er mir, wie gewohnt, liebevoll zu und nahm mir zumindest einen Teil meiner Sorgen ab .
     

9 . Kapitel
     
     
     
    Jakob und Raimund waren schon seit Stunden unterwegs und regelmäßig übermannte Ra i mund die Sehnsucht nach Elisabeth. Sie war alles, was er sich je erträumt hatte, doch er wusste einfach keinen Ausweg aus dieser vertrackten Situation. Eine Zeitreise als Erklärung war schon ein Kapitel für sich, obwohl er wusste, dass es unerklärliche Dinge zwischen Hi m mel und Erde gab. Aber nachdem sie mit solcher Überzeugung erzählt hatte, war es ihm u n möglich gewesen, ihr nicht zu glauben. Als er ihre Erzählung nun in Gedanken durchging, durchströmte ihn aufs Neue ein wa r mes Gefühl der Zuneigung. Schmunzelnd dachte er an ihr aufgelöstes Haar, ihren Eifer beim Erzählen und an ihre roten Wangen, die ein en so fasz i nierende n Kontrast zu ihrer hellen Haut bildeten. Elisabeth , wundervolle Schönheit, sinnliche Verführerin und kampferprobte Amaz o ne! Wobei er vor allem fasziniert war, mit welchem Mut sie ihn aus den Fängen des Königs befreit hatte. Ihr Wesen strahlte jedes Mal bis tief in seine Seele, fesselte ihn, faszinierte ihn und zog ihn zugleich wegen ihrer sensiblen Verletzlichkeit an. Eine Verletzlichkeit, die nicht sofort erkennbar war, aber dafür umso magischer seinen Beschützerinstinkt weckte.
                  „Aus ! “, mahnte er sich laut und versuchte zu ignorieren, dass Jakob bei seinem lauten Ton zusammenfuhr. Die Gedanken an Elisabeth brachten sowieso nur Kummer und wildes Ve r langen. Er musste einzig und alleine an seine Aufgabe denken und sich vor allem entspr e chend darauf vorbereiten. Nachdem er beim König derart in Ungnade gefallen war, hatten seine Gefolgsleute alles verloren und waren zu Leibeigene n des Königs geworden. Ehrenwerte Frauen und Männer waren durch ihn und seine impulsive Handlung in die wohl schlimmste soziale Schicht abgedriftet, die er sich vorstellen konnte. Menschen, für die er die Verantwo r tung trug ! Aber er war fest entschlossen, seinen Platz als Herzog und Ritter zurückzuerobern.
     
    Schweigend ritt er mit Jakob an seiner Seite zu jenem Unterschlupf, den sie schon vor Mon a ten in kluger Voraussicht gewählt hatten . Er war kein Dummkopf und hatte diesen Notfal l platz im unwegsamen Waldgebiet mit eine r kleinen Hütte , mit Waffen und Rüstung versehen , sowie etwas Geld versteckt . Eine angrenzende, kleine Lichtung bot zusätzlich Platz für ein g u tes Training.
                  Raimunds Gedanken schweiften ab und er musste an den viel zu kurzen Abschied von El i sabeth denken. Wütend und unglaublich schön hatte sie vor ihm gestanden und ihn mit i h ren klaren, blauen Augen angesehen. Was hatte es ihn doch in diesem Moment Kraft geko s tet, sich ihr zu widersetzen , sie nicht zu berühren und sie zurück zu lassen . Da s wahre Au s maß seines Schmerzes würde sie wohl nie begreifen , dazu hatte er ihn zu tief vor ihr verbo r gen . Doch die Wahrheit war, dass er nicht mehr er selber war, seit er sie zum ersten Mal g e sehen und berühr t hatte. Er verzehrte sich nach ihr , konnte immer nur an sie denken und w äre es nach ihm gegangen, hätte er sie gestern schlicht und ergreifend auf seine Schlafstätte g e worfen und sich immer wieder in ihr und mit ganzer Lust verabschiedet. Doch ihr Nein war deutlich gewesen und seine Liebe groß genug, um ihre Forderung zu re s pektieren.
                  Herr im Himmel ... dachte er und erinnerte sich an ihre gemeinsame Zeit auf Burg Rabenhof . W as muss sie nur von mir denken? Wie ein wildes Tier war er in den finsteren Gängen über sie hergefallen, weil

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