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Zeitreise ins Leben (German Edition)

Zeitreise ins Leben (German Edition)

Titel: Zeitreise ins Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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kon n te, drückte ich die Hand von Kreuzfang und lächelte ihn aus ganzem Herzen an.
                  „Raimund “, antwortete ich verträumt und Kreuzfang schmunzelte .
                  „Nun mache ich mir keine Sorgen mehr um Euch, Elisabeth! Ich sehe, dass Ihr diese Li e be ebenso in Euch trägt. Und genau das wird Euch und den Herzog für die Ewigkeit retten.“ Se i ne Worte konnte ich nicht in ihrer wahren Größe erfassen, doch bewegten sie mich tief.
     
    Kreuzfang verabschiedete sich und ich musste erst einmal dieses spirituelle Erlebnis ric h tig verdauen. Ich fühlte mich schwach, doch meine Lebensgeister schienen mit jeder Minute zu wac h sen. Mein Körper fühlte sich lebendig und auf den Weg der Besserung an, nur meine linke Hand brannte weiter wie Feuer. Sie war bis zur Mitte des Unterarms eingebunden und offenbar durch den Dolch Diepolds schwer verletzt worden. Wenn ich Glück hatte, waren nicht alle Sehnen durc h trennt oder gar Knochen gebrochen. Ein kurzer Versuch die Finger zu bewegen, scheiterte jedoch am ungewöhnlich scharfen Schmerz. Also ließ ich sie am besten in Ruhe und kümmerte mich um das wirklich Wesentliche, um das junge Leben in meinem Bauch! Seit dem außergewöhnlichen Erlebnis in Diepolds Kerker konnte ich es tatsächlich fühlen, das kleine, strahlende Wesen, das nicht älter sein konnte, als ein paar Tage. In me i nem spirituellen Ausnahmezustand hatte ich es deutlich gesehen und gespürt und seitdem instinktiv stets wahrgenommen. Sanft strich ich über meinen flachen Bauch und wusste mit zärtlicher Sicherheit, dass dieses Leben genau in der Nacht meiner Hochzeit entstanden war.
     
    Nach ein paar Stunden Schlaf klopfte Bonifazius an die Türe und steckte seinen Kopf ins Zimmer.
                  „Bonifazius “, rief ich erfreut. „Kommt ruhig herein, lieber Freund!“
                  „Elisabeth! Was für eine Verwandlung! Gott sei es gedankt! Das Ergebnis g renzt ja schon an Zauberei “, scherzte er, wobei er sich um das WIE oder WARUM gar nicht so viel kü m merte, Hauptsache Martin von Kreuzfang hatte Erfolg gehabt . Hinter seiner fröhlichen Fassade konnte ich nämlich genau erkennen, wie viel Sorge ich ihm bereitet hatte.
                  „Wir können von Glück sagen, dass Raimund diesen Kreuzfang hierher gebracht hat. Er alleine hat Euch gerettet, denn ich muss gestehen ... ich wäre mit meiner Weisheit am Ende gewesen.“ Sein väterlicher Blick und seine tiefe Sorge bewegten mich und ich konnte vor Rü h rung kaum sprechen.
                  „Ich danke dir, lieber Freund “, brachte ich dann doch hervor und strich Bonifazius lieb e voll über seine Wange. Dabei erwischte ich wohl eine sehr kitzelige Stelle am linken Ohr, denn mit e i nem Mal kicherte er so laut, dass ich ebenfalls grinsen musste. 
                  „Störe ich?“, ertönte eine kraftvolle Stimme von der Türe und unterbrach uns in unserer Heiterkeit. Raimund stand im Zimmer und Bonifazius wurde vor Verlegenheit rot . Ich hing e gen spürte nur mein pochendes Herz und die tiefe Sehnsucht nach meinem Ehemann .
                  „Raimund! Endlich ! “, rief ich glücklich und winkte ihm. Woraufhin er zu lächeln begann und auf mich zukam. Bonifazius hingegen wuselte aufgeregt an Raimund vorbei und verhielt sich ganz so, als hätte er etwas Verbotenes getan. Raimund hielt ihn kurz fest.
                  „Dan ke, Bonifazius! Danke für alles “, sagte er und Bonifazius nickte erleichtert. Dennoch verließ er so rasch als möglich den Raum . Raimund nahm auf meiner Pri t sche Platz.
                  „Meine Liebe! Martin hat mir alles erzählt und gemeint, dass du Ruhe brauchst. Doch ich konnte nicht länger warten!“ Er sah mich zärtlich an, zeigte aber einen Ernst, der mich stu t zig machte.
                  „Wie fühlst du dich, mein Schatz?“ , fragte er.
                  „Jetzt? Sehr gut “, grinste ich verliebt , weil ich mich wirklich gerade im siebenten Himmel wähnte. Doch er blieb weiter ungewohnt ernst. Bei genauerer Betrachtung, konnte ich auch sehen, wie müde und abgekämpft er selber war. Vermutlich hatte auch er die Hölle durchg e macht, während ich zwischen zwei Welten geschwebt hatte.
                  „Es geht mir schon viel besser! Martin von Kreuzfang hat diesen schwarzen Dämon endgü l tig aus meinem Leib

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