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Zeitreisende sterben nie

Zeitreisende sterben nie

Titel: Zeitreisende sterben nie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Vielleicht eine Art Zeichen.«
    »Wann war das?«
    »Ich glaube, 1604. Das war eines der Dinge, die dem Professor Schwierigkeiten mit der Kirche eingebracht haben.«
    »Warum?«
    »Weil der neue Stern sich nicht wie der Mond über den Himmel bewegt hat, also sagte er, er sei weiter entfernt als der Mond.«
    »Und ...?«
    »Er war wie die Sterne. Er blieb am selben Ort und bewegte sich mit ihnen über den Himmel. Galileo erklärte, es sei ein Stern. Ein neuer Stern.«
    »Wie konnte ihm das Schwierigkeiten eintragen?«, fragte Dave.
    »Aristoteles lässt keine fortdauernde Schöpfung zu. Es kann keine neuen Sterne geben. So etwas ist nicht vorgesehen.«
    »Und damals war Michael Shelborne schon hier?«
    »Er war auch in Padua. Das war, glaube ich, das Jahr, in dem sie einander zum ersten Mal begegnet sind.«

    Dave sah Shel an. »Was meinst du?«
    »Es hört sich ganz nach ihm an. Wozu in Arcetri auftauchen, wenn man rechtzeitig für eine Supernova in der Stadt sein kann?« Er sah zum Fenster hinaus und betrachtete die Statue der Maria. Und die Tafel: RIPOSI IN PACE.
    »Pater, woran ist er gestorben? Wissen Sie das?«
    »Ich nehme an, an seinem hohen Alter?«
    »An seinem hohen Alter?«
    »Er war nicht mehr jung.«
    »Wie alt, meinen Sie, war er?«
    »Er muss in den Achtzigern gewesen sein.«
    Sie suchten ein caffe auf, um etwas zu trinken und zu Abend zu essen. Und um aus der Sonne rauszukommen. Die Speisen waren an der Wand angeschlagen. Es war noch Nachmittag, und das Lokal war beinahe leer. Shel bemerkte, dass er auf der Karte keine Sandwiches entdecken könne.
    »Ich glaube nicht, dass die zu dieser Zeit schon erfunden waren«, sagte Dave. Die Kellnerin brachte zwei Becher kühlen Wein. »Wir könnten zurückspringen und uns die Supernova ansehen«, fuhr er fort. »Und deinen Vater abfangen, wenn er hier eintrifft.«
    »Und was dann?«
    »Dann nehmen wir ihn mit nach Hause.«
    »Wenn das wirklich sein Grab war, dann ist er hier gestorben.«
    Dave zögerte. »Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll.«
    »Vielleicht ist das auch nicht wichtig«, sagte Shel. »Ich weiß es nicht. Ich kenne einfach die Regeln nicht.«
    Dave nahm einen tiefen Schluck von seinem Wein. »Ich sage es nur höchst ungern, compagno, aber er hat bereits ein paar Dinge verändert. Allein durch seine Anwesenheit. Wie könnte er nicht?«
    Die Kellnerin kam zurück. Sie sah gut aus. Schwarzes Haar, braune Augen, prächtiges Lächeln. Sie beschlossen, die Auberginen zu kosten, gebacken mit Mozzarella. Und sie ließen sich ihre Becher nachfüllen.
    Als sie wieder fort war, beugte sich Dave über den Tisch. »Du hast meine Frage nicht beantwortet.«
    »Wie auch?«
    »Mir geht es darum: Es gibt bereits eine Störung. Diese Zeitlinie, was immer das ist, wurde bereits vom Kurs abgebracht. Teufel auch, nach dem wenigen, was wir wissen, könntest du hier ein paar Geschwister haben.
    Vielleicht ist die junge Frau, die gerade unsere Bestellung aufgenommen hat, deine Schwester.«
    »Ich bin mein eigener Großvater.«
    »Das ist durchaus denkbar.«
    »Schau, Dave, ich bin kein Physiker. Ich weiß das nicht. Mein Vater wusste es nicht. Wenn wir nach Hause kommen, stellen wir vielleicht fest, dass Italien plötzlich die Welt regiert. Außerdem freue ich mich nicht gerade darauf, ihn in Padua zu treffen, einen oder zwei Tage nach seiner Ankunft, und ihm zu erzählen, was wir erfahren haben.«
    »Vielleicht weiß er es schon.«
    »Wie meinst du das?«
    »Pass auf, das ist ein bisschen verrückt. Aber vielleicht hat der Michael Shelborne von 1604 diese Zeit schon vorher besucht. Zum Teufel, er könnte seinen eigenen Grabstein gesehen haben. Oder er hat nach seinem Namen gegoogelt, ehe er hergekommen ist.«
    »Das ist albern, Dave.«
    »Du hältst Zeitreisen für albern? Alles ist möglich.«
    Die Kellnerin kehrte mit mehr Rotwein und Besteck zurück. »Die ganze Geschichte jagt mir Angst ein«, gestand Shel. »Dann sollten wir einfach nach Hause gehen und die ganze Sache vergessen.
    »Nein«, gab er zurück. »Wie sagtest du noch in Selma? Ich kann mich nicht einfach abwenden.«
    Kapitel
    Heute denke ich, dass das Fernsehen selbst - dieses Medium, das Menschen zwingt, vor einem Kasten zu hocken, der uns beständig mit Bildern beschießt -, dass der Akt des Fernsehens an sich, schon das Hirn zersetzt. Es tötet die Seele, es entmenschlicht, ist einschläfernd auf schädliche Weise und schlussendlich verrohend. Es ist, ganz einfach, damit Sie mich nicht falsch

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