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Zeitspuren: Mit einem Vorwort von Wolfgang Jeschke - Meisterwerke der Science Fiction (German Edition)

Zeitspuren: Mit einem Vorwort von Wolfgang Jeschke - Meisterwerke der Science Fiction (German Edition)

Titel: Zeitspuren: Mit einem Vorwort von Wolfgang Jeschke - Meisterwerke der Science Fiction (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Finney
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Buch?«
    »Zweimal. Ich habe mir Notizen gemacht. Und ihn mindestens einmal pro Seite verflucht.«
    »Dennoch ist es ein genauer Bericht, meinen Sie nicht auch?«
    »Oh, das weiß ich nicht. Was ist mit dem letzten Kapitel?«
    Danziger lachte. »Sie haben recht, ja, Sie haben recht. Nicht ganz genau, Gott sei Dank. Verhindert, dass sich meine Eltern kennenlernen! Und verhindert damit auch das Projekt. Das hat mir gefallen. Aber alles andere war richtig, Ihre grandiosen Ideen eingeschlossen. Warum also nehmen Sie an, dass er das letzte Kapitel geschrieben …«
    »Wunschdenken. So hätte er es vielleicht gerne gehabt.«
    »Ich weiß nicht; wenn er das wirklich vorhatte, wer hätte ihn denn davon abhalten sollen?«
    Rube schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung.« Schweigend saßen sie sich gegenüber und dachten nach. »Okay«, sagte Rube dann. »Aber wer verursachte Ihren Big Bang?«
    »Irgendjemand, der Simons Bericht gelesen hat. Der es dann selbst versuchte, und dem es gelang. Der es versuchte und dabei, anders als Sie und ich … Erfolg hatte.«
    »Ach, hören Sie auf. Das kann doch nicht Ihr Ernst sein! Nur, indem er das las?«
    »Oh, ich kenne die Schwierigkeiten. Ich weiß, dass es nur wenige schafften, trotz der Einrichtungen, die wir einmal besaßen: die Schule, die Wissenschaftler, die Kulissen in der großen Halle. Wir haben für McNaughton praktisch die gesamte Stadt wiederaufgebaut. Und dennoch könnte es möglich sein, dass ein Leser, ein absoluter Amateur …« Er beendete den Satz nicht und brach in Gelächter aus. »Natürlich ist das nicht mein Ernst! Ich mache mich über Sie lustig, Rube!« Noch immer amüsiert, drehte er sich um und griff nach Hut und Mantel. »Na ja, es ist faszinierend.« Er schob den Stuhl zurück und stand auf. »Aber nun – bis dann, Rube. Danke für alles, wie man so schön sagt.«
    »Ich kann einfach nicht glauben, dass Sie gehen. Sie, der Sie sich so fanatisch über jede noch so kleine Änderung der Vergangenheit ereifert haben.« Er strich mit der Hand über die Gegenstände auf dem Tisch. »Was ist mit diesen Veränderungen?«
    »Sie haben es noch immer nicht verstanden, nicht wahr? Ja, diese Dinge scheinen von einer Vergangenheit zu zeugen, die geändert worden ist. Und die damit unsere Gegenwart verändert haben. Wenn ich das hier hätte verhindern können, hätte ich es ohne Zweifel getan.« Er stützte sich auf die Tischkante und blickte auf Rube hinab. »Aber nun ist diese veränderte Ereigniskette nun einmal unsere Gegenwart. Wollen Sie sie ein weiteres Mal ändern? Si Morley zurückschicken, um … ja um was zu tun? Etwas, von dem Sie noch nicht einmal wissen, was es gewesen sein könnte, damit eine völlig neue Ereigniskette geschaffen wird? Deren Folgen Sie überhaupt nicht abschätzen können?«
    Rube griff nach dem Wahlkampfbutton. »Und was ist damit?«, fragte er und ließ ihn über den Tisch rutschen; er blieb, mit der Vorderseite nach oben, genau vor Danziger liegen.
    Danziger sah sich die beiden Gesichter darauf noch einmal genau an. »Ja. Ich mochte diesen jungen Mann. Es war ein Vergnügen, einen Präsidenten zu haben, der seine eigene Sprache beherrschte. Flüssig und richtig. Elegant und mit Witz. Wenn er als Repräsentant der Vereinigten Staaten eine Rede hielt, dann konnte man stolz darauf sein. Seit Franklin Roosevelt hatten wir wenige wie ihn. Und dennoch hat uns dieser reizende junge Mann in sehr kurzer Zeit näher an einen Atomkrieg geführt als irgendjemand vor-oder nachher. Und das aufgrund mangelnder Informationen. Stürzte uns in das dümmste und am schlechtesten geplante Abenteuer, das man sich nur vorstellen kann, in Kuba. Was wäre als Nächstes passiert, Rube? Wenn er seine erste Amtszeit zu Ende gebracht und eine zweite bekommen hätte? Hätte er sich gebessert? Vielleicht. Er wäre in diese enorme Verantwortung vielleicht hineingewachsen. Und die Gegenwart, in der wir leben, wäre vielleicht nun etwas glorreicher. Oder katastrophaler. Niemand kann das sagen, verstehen Sie das doch, niemand wird das je wissen! Und Sie wollen damit spielen? Sie wollen in den Krabbelsack greifen und es herausfinden?« Er wies auf die Fotografie, die Briefe, die Zeitung, alle Dinge, die zwischen ihnen auf dem Tisch lagen. »Ich würde gerne die Ursache dieser Dinge kennen: welches Ereignis, welcher Big Bang, der in den ersten Jahren dieses Jahrhunderts stattgefunden haben muss, diese Veränderungen verursacht hat. Viele dieser Veränderungen dürften

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