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Zentauren-Fahrt

Zentauren-Fahrt

Titel: Zentauren-Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Falten gerunzelt. »Xfs ibw bhjk önstdxcifk cvhjmllptwq«, sagte sie streng und musterte ihn mißbilligend von seinen ungekämmten Haaren bis hinab zu seinen staubigen, mit Sandalen bewehrten Füßen. Offenbar hatte sie etwas gegen seine Kleidung.
    Nach einem Augenblick der Verwirrung begriff Dor, daß er die magische Zone verlassen hatte und nun ohne schützende Verzauberung wahrgenommen wurde. Arnolde hatte recht gehabt: Allein konnte Dor überhaupt nichts erreichen.
    Was war nur mit dem Zentaur passiert? Dor blickte zurück zur Tür – und sah Irene, die ihm lebhaft zuwinkte. Er eilte zu ihr zurück, und die mundanische Frau folgte ihm. »Xfs ibw bjh anständige Bibliothek«, sagte sie gerade. »Wir erwarten, daß die Benutzer anständig gekleidet…«
    Dor drehte sich zu ihr um. »Ja, bitte?«
    Verblüfft blieb die Frau stehen. »Oh… Sie sind ja anständig angezogen. Ich muß Sie wohl verwechselt haben.«
    Verlegen zog sie sich zurück.
    Dors Kleidung hatte sich nicht verändert, dafür aber die Wahrnehmung der Frau, dank der Magie.
    »Arnolde paßt nicht durch die Drehtür«, sagte Irene.
    Deshalb hatte Dor also das magische Feld verlassen, ohne es zu wollen! Er war einfach durch die Tür geschritten. Natürlich konnten diese kleinen Kammern nicht den massigen Zentaur aufnehmen.
    »Vielleicht gibt es ja noch eine andere Tür«, meinte Dor. »Wir könnten ja mal ums Gebäude gehen…«
    Irene verschwand und erschien kurz darauf aufs neue.
    »Ja, Arnolde meint, daß der Zauber die Grenzen der Dinge ein wenig verschwommen macht, deshalb kann er mit der Hand zwar durch mundanische Gegenstände hindurchgreifen, aber seinen ganzen Körper bekommt er doch nicht durch eine mundanische Mauer. Vielleicht schafft er es aber durch ein Fenster.«
    Dor trat wieder durch die Drehtür und ging um das Gebäude herum. An der Rückseite befand sich eine Doppeltür, die groß genug war, um einen ganzen Wagen einzulassen. Dor schritt hindurch, an ein paar Männern vorbei, die damit beschäftigt waren, Bücherkisten aufeinanderzustapeln.
    »He, Junge, hast du dich verlaufen?« rief einer der Männer.
    Er hatte ja nicht sonderlich lange gebraucht, um vom »König« zum »Jungen« zu werden! »Ich suche die Archive«, sagte Dor nervös.
    »Ach so. Die Silos. Ja, die dritte Tür links.«
    »Danke.« Dor schritt zu der Tür und öffnete sie weit, wobei er sich Zeit ließ, um die anderen auch durchzulassen. Er konnte den Zentaur und den Oger schwach riechen, daher wußte er, daß sie bei ihm waren.
    Jetzt befanden sie sich in einem großen Raum voller Gänge, die zwischen mit Büchern beladenen Regalen hindurchführten. Dor wußte nicht, welchen Weg er einschlagen sollten, und er war sich auch nicht sicher, daß der Zentaur durch die schmalen Gänge passen würde, doch da erschien Irene wieder und meldete, daß Arnolde sich hier wie zu Hause fühlte. »Aber er meint, daß es besser wäre, einen kompetenten Archivar zu befragen.«
    »Es gibt hier einen, danach habe ich schon gefragt.« Da kam ihm ein anderer Gedanke. »Aber was, wenn er die mundanischen Behörden auf uns aufmerksam macht? Vielleicht hat er kein Verständnis für unser Problem.«
    »Arnolde meint, daß Akademiker nicht so sind. Wenn es hier einen wirklich guten gibt, dann wird seine wissenschaftliche Neugier – so nennt man hier wohl die Magie – geweckt werden, und er wird sich sehr für uns interessieren. Versuch’s mal in dem kleinen Büro dort. Das sieht aus wie eine Archivar-Kammer.«
    Zögernd blickte Dor hinein. Er hatte Glück, auch wenn er sich nicht sicher war, welcher Art es sein mochte. Drinnen saß ein bebrillter Mann mittleren Alters über einem Papierstapel gebeugt. »Entschuldigen Sie, mein Herr – würden Sie gerne ein paar Nachforschungen anstellen?« frage Dor.
    Der Mann hob den Kopf und kniff die Augen zusammen. »Welcher Art?«
    »Äh, das ist eine lange Geschichte. Ich versuche, einen König zu finden, und ich weiß weder wann noch wo er ist.«
    Der Mann nahm die Brille ab und rieb sich die müden Augen. »Das wäre schon eine Art Herausforderung. Wie lautet denn der Name des Königs und seines Reichs?«
    »König Trent von Xanth.«
    Der Mann erhob sich und quetschte sich aus seiner Kammer. Er war ziemlich klein, gebeugt, mit schütterem Haar und bewegte sich recht langsam. In gewisser Weise erinnerte er Dor an Arnolde. Er holte ein großes altes Buch hervor und blätterte in den brüchigen Seiten. »Unter dieser Bezeichnung scheint er nicht

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