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Zentauren-Fahrt

Zentauren-Fahrt

Titel: Zentauren-Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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immer noch auf die Versuchung herein, mit ihnen zu diskutieren. Er wechselte lieber das Thema. »Ist der Hufer gefährlich?«
    »Nicht wenn du klug genug bist, ihm aus dem Weg zu bleiben.«
    »Ich muß aber diesen Hang hochklettern.«
    »Extraordinäre Fortüne«, sagte das Glas fröhlich.
    »Was?«
    Das Glas seufzte. »Ich vergesse doch immer wieder, daß belebte Wesen an meine Brillanz nicht heranreichen können. Also gut, da ich dein Gebrechen kenne, will ich es übersetzen: Viel Glück.«
    »Oh, danke schön«, sagte Dor sarkastisch.
    »Das war ironisch gemeint«, sagte das Glas.
    »Ironisch? Nicht spitz?«
    »Verschone mich bitte mit deinen billigen Retourkutschen. Wenn du nicht in Gang kommst, bevor diese Wolke da hier ei n trifft, wirst du direkt ins Meer gespült werden.«
    »Das ist eine Übertreibung«, murrte Dor und machte sich wieder an den Aufstieg.
    »Das ist eine rhetorische Hyperbel.« Das Glas begann, eine gl o ckenhelle Melodie zu summen.
    Diesmal kam er besser vorwärts als beim ersten Versuch. Lan g sam wurde er geschickter. Er mußte seine Füße sanft und flach aufsetzen und sich fest vornehmen, nicht abzurutschen. Doch da kam auch schon wieder der Berghanghufer mit einem lauten »M u uuuuuuhhh!« um den Kegel gejagt, und Dor rutschte zum zweiten Mal ab. Dieses Tier war ihm genauso unlieb wie Irenes Seekuh.
    Die Wolke war inzwischen ein gutes Stück näher gekommen und stieß verspielte kleine Windböen aus. »Ach, hau ab!« sagte Dor zu ihr.
    »Vor allen Dingen!« pustete sie ihn an und zerzauste sein Haar mit einer entnervenden Vertraulichkeit.
    Dor machte sich ein drittes Mal an den Aufstieg, und diesmal g e lang es ihm, durch waghalsige Manöver über die von den Hufen des Berghanghufers ins Glas geschliffene Kerbe zu gelangen. Das Glas summte immer lauter und begann schließlich zu singen: »Um den Berg wird sie kohommen wenn sie kommt!«
    Sofort kam auch der Berghanghufer wieder herangaloppiert, e r spähte Dor und korrigierte seine Laufrichtung, um ihn anzuspri n gen. Mit seinen ungleichen Beinen stampfte das Tier in gleichm ä ßigem Rhythmus auf den Berghang, so daß die beiden kurzen Hörner direkt auf ihn gerichtet waren. So stumpf die Hörner auch sein mochten – in dieser Situation stellten sie schon eine durchaus ernst zu nehmende Gefahr dar.
    O nein! Es war kein Zufall, daß dieses Tier immer so pünktlich herangestürmt kam: Es versuchte, ihn am Weiterkommen zu hi n dern. Das war natürlich das dritte Hindernis.
    Dor sprang beiseite und rutschte verärgert wieder hinunter. Der Hufer verschwand mit donnernden Hufen wieder um die Kurve.
    Dor wischte sich erneut etwas Schleim von der Nase. Besonders gut kam er nicht voran! Das war vor allem deswegen ärgerlich, weil er das erste Hindernis ohne Schwierigkeiten gemeistert hatte, wä h rend er es hier eigentlich mit zwei vergleichsweise harmlosen und einfachen Hemmnissen zu tun hatte: er mußte nur dem Hufer ausweichen und den glitschigen Berghang emporklettern. Eines von beiden wäre nicht weiter schwierig gewesen; beides zusammen machte ihn ratlos. Jetzt hatte er nur noch an die zehn Minuten, um sein Ziel zu erreichen, bevor die sture Regenwolke ihn wegspülte. Ihr vorderer Rand hatte bereits den Sonnenstrahl abgeschnitten.
    Dor verließ sich nicht gerne allzusehr auf sein magisches Talent, doch andererseits war Stolz in dieser Lage wohl kaum angebracht. Er mußte irgendwie ins Schloß kommen und den Rat des Guten Magiers Humfrey einholen – zum Wohle Xanths.
    »Glas, wenn du schon so helle bist, dann sag mir doch, wie ich dem Hufer ausweichen und an deiner Seite hochklettern kann, bevor die Wolke zuschlägt.«
    »Sag’s ihm nicht!« donnerte die Wolke.
    »Na ja, inzwischen bin ich nicht mehr so helle, weil ich in deinem Schatten liege«, murrte das Glas. Das war wahr: Sein Glanz war verblichen, und der Berg war nun eine düstere dunkle Masse, wie die stillen Tiefen eines Ozeans.
    »Aber du kannst dich an die Antwort erinnern«, sagte Dor. »Sag an!«
    »Bloß nicht!« fauchte der Sturm.
    »Ich muß es ihm sagen«, jammerte das Glas. »Obwohl es mir li e ber wäre, ich könnte zusehen, wie er wieder auf sein hint…«
    »Paß bloß auf, was du sagst!« fauchte Dor.
    »… teres Körperteil fällt und die Nase in den Dreck steckt. Aber er ist ein Magier, und ich bin nur ein Stück Silikon.« Das Glas seufzte. »Also gut. Räsoniere und reflektiere über…«
    »Was?«
    »Gib mir die Kraft, die gigantische Dummheit des Belebten zu

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