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Zentauren-Fahrt

Zentauren-Fahrt

Titel: Zentauren-Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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sanfte Eigenschaften. Dor wußte, daß manche Zentauren keine Menschen mochten; die hielten sich auch hübsch von Schloß Roogna fern. Doch die Ze n taureninsel lag weit abseits, und genau dort lauerte auch die G e fahr. »Wir sind unterwegs, um die Angelegenheit zu untersuchen«, erinnerte er sie. »Dort gibt es, Crombies Ortung zufolge, auch Hilfe für König Trent. Vielleicht müssen wir lediglich einen Weg finden, die Lage ins Positive zu kehren.«
    Sie rutschte ein wenig zur Seite und gab dabei ungewollt etwas mehr Bein frei, einschließlich eines betörenden Einblicks auf ihren inneren Oberschenkel. »Du wirst doch wohl versuchen, meinem Vater zu helfen, nicht wahr?«
    »Natürlich werde ich es versuchen!« erwiderte Dor entrüstet, wobei er hoffte, daß sie, sollte er rot geworden sein, es auf seine Reaktion auf ihre Worte zurückführen würde. Dor hatte früher einige recht liebliche, äußerst spärlich bekleidete Nymphen ges e hen – doch Nymphen zählten nicht wirklich. Schließlich waren sie alle gut gebaut und spärlich bekleidet, also waren sie auch nicht weiter bemerkenswert. Irene war ein richtiges Mädchen, und dieser Typ konnte schön bis häßlich sein – tatsächlich durchlebte seine Mutter Chamäleon dieses ganze Spektrum im Zeitraum von nur einem Monat –, und Irene zeigte normalerweise nie besonders viel von ihrem Körper. Folglich war jeder Einblick, der über eine b e stimmte Grenze hinausreichte, etwas Besonderes. Noch besond e rer war er allerdings, wenn er unbewußt gewährt wurde.
    »Immerhin würdest du König bleiben, wenn mein Vater nicht zurückkehrte.«
    »Ich will aber gar nicht König bleiben. In zwanzig Jahren vie l leicht, dann komme ich damit eventuell zurecht. Im Augenblick will ich nur König Trent zurückhaben. Er ist dein Vater, und ich glaube, daß er mein Freund ist.«
    »Und was ist mit meiner Mutter?«
    Dor zog eine Grimasse. »Selbst Königin Iris«, meinte er. »Lieber lebe ich mein Leben lang mit der Illusion eines Drachen als mit einem echten.«
    »Weißt du, bevor sie verreist ist, hatte ich nie ein richtiges Priva t leben«, sagte Irene. »Immer hat sie mich beobachtet und mir nac h spioniert. Ich habe kaum jemals gewagt, etwas für mich selbst zu denken, weil ich immer in der Angst lebte, sie könnte irgendeine ihrer Illusionen in meinen Geist einschleusen und mich bespitzeln. Ich habe mir oft gewünscht, daß ihr doch irgend etwas zustoßen möge – nichts wirklich Böses, aber irgendwas, das sie mir eine Weile vom Leibe halten würde. Nur jetzt, da es soweit ist…«
    »Du wolltest sie nicht richtig weghaben«, meinte Dor. »Nicht auf diese Weise.«
    »Nicht auf diese Weise, nein«, stimmte sie ihm zu. »Sie ist zwar ein Aas, aber sie ist immerhin meine Mutter. Jetzt kann ich endlich tun, was ich will – und weiß gar nicht, was ich eigentlich will.« Wieder veränderte sie ihre Sitzstellung. Diesmal rutschte der Saum ihres Rocks herab und bedeckte etwas mehr von ihren Beinen. Es war fast, als habe ihre Äußerung über ihr mangelndes Privatleben durch das Spionieren ihrer Mutter ihr etwas Schutz vor Dors hei m lichem Spionieren hervorgebracht. »Ich weiß nur, daß ich sie wiederhaben will.«
    Dor stellte fest, daß ihm Irene so viel besser gefiel. Vielleicht war ihre frühere spitze Zunge, damals, als ihre Eltern noch in Xanth gewesen waren, ein Produkt ihres ständigen Gefühls, beobachtet zu werden. Da alles Echte irgendwie ins Lächerliche gezogen oder niedergemacht werden konnte, hatte sie nie etwas Echtes von sich gegeben. »Weißt du, ich habe genau das entgegengesetzte Problem. Ich habe zwar mein Privatleben – aber niemand in meiner Umg e bung hat eins. Weil es nicht viel gibt, was jemand tun kann, ohne daß ich es herausbekommen könnte. Ich muß einfach nur seine Möbel oder seine Kleidung fragen. Also geht man mir aus dem Weg, und das kann ich auch niemandem verübeln. Deshalb ist es auch leichter für mich, Freunde wie Krach zu haben. Der trägt nichts außer seinem Haar, Möbel hält er für Brennholz, und a u ßerdem hat er sowieso keine peinlichen Geheimnisse.«
    »Das stimmt!« sagte sie. »In deiner Gegenwart habe ich gena u sowenig Privatleben wie bei meiner Mutter. Wieso fühle ich mich denn dann nicht von dir bedroht?«
    »Weil ich harmlos bin«, erwiderte er mit einem etwas schiefen Lächeln. »Nicht, weil ich so sein wollte, ich bin eben einfach so. Die Gorgone meint, daß du mich sowieso schon völlig eingew i ckelt hast.«
    Sie

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