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Zentauren-Fahrt

Zentauren-Fahrt

Titel: Zentauren-Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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schwimmen konnte; sie hielt sich hinten, damit die and e ren ihre Nacktheit nicht begutachten konnten. Eigentlich war sie deswegen gar nicht so prüde; es war nur, daß sich ihr Sinn für A n stand gleichzeitig mit ihrem Körper immer mehr entwickelte; e bensowohl auch ihr Instinkt dafür, das, was sie an Werten besaß, rar zu machen, damit es auch wertvoll blieb. Es funktionierte he r vorragend: Dor war inzwischen wesentlich neugieriger, was ihren Körper anging, als er es gewesen wäre, wenn er ihn jederzeit unb e kleidet hätte sehen können. Doch er wagte es nicht, zurückzubl i cken; die lähmende Strahlung der Schockblume hämmerte immer noch gegen seinen Hinterkopf.
    Sie kamen in seichtes Gewässer und stampften an Land. »Immer weitergehen, bis wir vor der Blume geschützt sind«, rief Irene. »Bloß nicht zurückblicken, egal was passiert!«
    Dor bedurfte ihrer Warnung nicht. Er spürte, wie die Lä h mungshitze seinen Rücken hinabfuhr, seine Hinterbacken bestrich und schließlich auch seine Waden, während er nach und nach aus dem Wasser kam. Was für ein Ungeheuer Irene da losgelassen hatte! Aber es hatte seine Aufgabe erfüllt, während sein eigenes Talent versagt hatte; es hatte sie alle sicher an der Seenessel vorbei durch den Kanal gebracht.
    Sie fanden eine Gruppe purpurgrüner Sträucher, und es gelang ihnen, sich zwischen sie und die Schockblume zu manövrieren. Jetzt konnte Dor seine Kleider wieder anlegen; er hatte sie dadurch trocken gehalten, daß er sie zwischen den Zähnen hielt, während er das magische Schwert an seinen nackten Körper geschnallt ha t te.
    »Du hast auch hübsche Beine«, sagte Irene hinter ihm, was ihn einen Satz machen ließ. »Und das ist noch längst nicht alles.«
    Dor merkte, wie er errötete. Na ja, das war wohl zu erwarten g e wesen. Irene war bereits angezogen; Mädchen konnten ihre Kle i dung äußerst schnell wechseln, wenn sie wollten.
    Sie schritten weiter in Richtung Süden, doch es dauerte noch e i ne ganze Weile, bevor Dor sich traute, zurückzublicken. Diese Schockblume…
    Chet blieb stehen. »Was ist denn das?« fragte er.
    Sie erblickten ein flaches Holzschild, das im Boden stak. Darauf stand in säuberlichen Druckbuchstaben: FÜR DIE LEUNDEN GIBT ES KEIN GESETZ.
    Es war zwar offensichtlich, daß keiner von ihnen diese Botschaft verstand, aber es wollte sich auch keiner an Spekulationen über ihre Bedeutung wagen. Schließlich fragte Dor das Schild: »Droht uns hier in der Nähe irgendeine Gefahr?«
    »Nein«, erwiderte das Schild.
    Sie gingen weiter, und jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Sie hatten die Insel nackt betreten; ob es da wohl einen Zusa m menhang gab? Doch das Schild war ja schon viel früher aufgestellt worden. Vielleicht ein Schreibfehler? fragte sich Dor. Doch da seine eigene Rechtschreibung so miserabel war, zögerte er, voreilig einen derartigen Schluß zu ziehen.
    Nun gelangten sie an ein dicht bewachsenes Marschgebiet. Die Bäume waren recht klein, wuchsen aber dicht beieinander. Dor und Irene konnten sich zwar zwischen ihnen hindurchquetschen, doch Krach konnte es nicht, und für Chet war es sowieso völlig unmöglich.
    »Juchhe, juchhe, ich mach ’n See!« sagte Krach und ließ seine Bratpfannenfäuste spielen. Wenn er die Bäume ausriß, würde ta t sächlich nichts übrigbleiben als ein mehr oder weniger freies Schlammgewässer.
    »Nein, wir wollen erst einmal sehen, ob es hier irgendwo vie l leicht doch einen Durchgang gibt«, wiegelte Dor ab. »König Trent hat es aus irgendeinem Grund nie geschätzt, wenn wilde Gebiete willkürlich zerstört wurden. Und wenn wir zuviel Lärm machen, könnte das alle möglichen Ungeheuer anlocken, was immer hier hausen mag.«
    Sie umrundeten das Dickicht und standen schon bald vor einem weiteren Schild: DIE LEUNDEN KENNEN KEINE GRENZEN. Daneben war ein sauberer, trockener Pfad durch den Wald, der etwas erhöht über dem Sumpf dalag.
    »Irgendwelche Gefahren hier?« fragte Dor.
    »Nicht viele«, meinte das Schild.
    Sie benutzten den Pfad. Als sie ins Dickicht vorstießen, hörten sie Rascheln in den Bäumen und Schmatzen im unter ihnen li e genden Sumpf. »Was ist das für ein Geräusch?« fragte Dor, erhielt jedoch keine Antwort. Dieser Wald war so dicht, daß es nichts Unbelebtes darin gab; das Wasser war von grünen Gewächsen überwachsen, und der Pfad selbst bestand aus lebenden Wurzeln.
    »Ich versuch’s mal«, meinte Grundy. Er sagte etwas in Bau m sprache und meldete einen

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