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Zentauren-Fahrt

Zentauren-Fahrt

Titel: Zentauren-Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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er nur wenig Sympathie mit dem Piraten ha t te, der genauso gestorben war, wie er gelebt hatte – ruhmlos. Doch die Salbe faszinierte ihn immer mehr, und zwar nicht nur, weil er bereits knietief im Wasser stand. »Salbe, was hast du für Eige n schaften?« fragte er.
    »Ich bin eine magische Salbe, mit der man auf Rauch und Dampf gehen kann«, erwiderte sie stolz. »Man braucht mich nur auf die Fuß- oder Stiefelsohlen zu schmieren, dann kann man jeden Pfad auf dem Himmel entlangschreiten, den man sehen kann. Natürlich hält die Wirkung nur einen Tag pro Aufstrich an, ich werde nä m lich abgeschlurft, müßt ihr wissen. Bei mehrmaliger Anwendung allerdings…«
    »Danke«, unterbrach Dor sie. »Das ist wirklich eine sehr gute Magie. Aber kannst du uns auch helfen, aus diesem Tunnel zu entkommen?«
    »Nein, ich sorge dafür, daß Nebel fest aussieht, nicht dafür, daß Felsgestein neblig wird. Dafür braucht ihr eine andere Salbe.«
    »Wenn ich das gewußt hätte«, sagte der Knochen trübe, »dann wäre ich den Leunden entkommen. Wenn ich doch nur…«
    »Geschieht dir ganz recht, du Teufel von einem Piraten!« sagte sie Salbe. »Du hast genau das bekommen, was du verdient hast. Ich hoffe, du hast deine Lektion geleundt!«
    »Hör mal, Fettpott…«, erwiderte der Knochen.
    »Genug«, sagte Dor. »Wenn keiner von euch einen Vorschlag machen kann, wie wir hier rauskommen, dann seid still.«
    »Das macht mich mißtrauisch«, sagte Chet. »Der Pirat hat diesen Schatz geraubt, hat ihn aber nicht mehr genießen können. Frag mal, ob da ein Fluch mit im Spiel ist.«
    »Ist das der Fall, Salbe?« fragte Dor, den dieser Einfall überrasc h te.
    »Klar doch«, gab sie zu Antwort. »Habe ich das nicht erwähnt?«
    »Hast du nicht«, sagte Dor. Wieviel Unheil hatte Chets Wac h samkeit wohl von ihnen abgewendet? »Was ist das für ein Fluch?«
    »Wer mich benutzt, wird noch vor dem nächsten Vollmond i r gend etwas ganz Schlimmes tun«, erklärte die Salbe voller Stolz. »Der Pirat hat das auch getan.«
    »Aber ich habe dich doch nie benutzt!« protestierte der Kn o chen. »Ich wußte ja nicht mal, wozu du gut bist!«
    »Du hast mich auf deine Wunden gestrichen. Das war zwar ein Mißbrauch – aber er zählte. Diese Wunden hätten auf Wolken spazierengehen können. Dann hast du deinen Kameraden umg e bracht und den ganzen Schatz an dich gerissen.«
    »Das war wirklich eine abscheuliche Tat!« stimmte Irene der Sa l be zu. »Du hast dein Schicksal verdient!«
    Der Knochen widersprach nicht.
    »Huch!« sagte Chet. Er beugte sich hinab und riß sich etwas von seinem Vorderbein, das sich direkt unterhalb der steigenden Wa s serlinie befand. Es war ein Tentakel des Kraken.
    »Das habe ich befürchtet«, sagte Irene. »Dieser Tang entzieht sich meiner Kontrolle. Der wird nicht aufhören zu wachsen, auch wenn ich es ihm befehle.«
    Dor zückte sein Schwert. »Ich werde die weiteren Tentakel a b hauen«, sagte er. »Hier, am Ende des Tunnels, können sie nicht allzu dick daherkommen. Fang mit deiner Rohrschachtpflanze an, Irene.«
    Sie blickte in ihren Samenbeutel. »Oh! Oh! Der Samen muß i r gendwo unterwegs herausgefallen sein. Er ist nicht mehr da!«
    Sie hatten eine stürmische Seereise auf dem Floß hinter sich; der Samen konnte irgendwo unterwegs herausgefallen sein. »Chet und Krach«, sagte Dor ohne jedes Zögern, »versucht, uns einen Weg nach draußen frei zu machen, wenn ihr könnt. Irene, wenn du noch eine Befestigungspflanze haben solltest…«
    Sie überprüfte den Beutel. »Die habe ich noch.«
    Sie machten sich ans Werk. Dor stellte sich dem finsteren Tu n nel entgegen, und während ihm das Wasser bis an die Hüften stieg, stach er mit seinem Schwert in das dunkle Naß und leuchtete mit seinem Sonnenstein hierhin und dorthin. Das Getöse des arbe i tenden Ogers wurde immer lauter. »Wasser, sag mir, wenn ein Tentakel kommt!« befahl Dor. Doch der Lärm, den Krach beim Zertrümmern machte, war so laut, daß er die Warnungen des Wa s sers nicht hören konnte. Ein Tentakel schlang sich um seinen Knöchel und riß ihn von den Beinen. Keuchend spuckte er Wa s ser, während ein weiterer Tentakel seinen Schwertarm packte. Der Kraken hatte ihn – und er konnte nicht einmal um Hilfe rufen!
    »Was ist denn da los?« fragte Grundy. »Willst du schwimmen g e hen, während wir uns hier abrackern?« Dann begriff der Golem, daß Dor in Schwierigkeiten war. »He, warum sagst du denn keinen Ton? Merkst du etwa nicht, daß der Kraken

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