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Zentauren-Fahrt

Zentauren-Fahrt

Titel: Zentauren-Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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etwas trug. »Eine Freude, Euch und Eure Begleiter kennenzulernen, König Dor. Und wenn Ihr mich jetzt entschuldigen wollt – ich muß noch eine neue Lieferung Artefakte katalogisieren.« Er zog sich wieder in seine Kammer zurück, in denen sich Gegenstände und Papiere stapelten.
    »Arnolde hängt sehr an seinem Beruf«, erklärte Gerome. »Er ist sehr intelligent, selbst nach unserem Standard gemessen, aber nicht sonderlich gesellig. Ich glaube, es gibt so gut wie nichts in der N a turgeschichte Xanths, das er nicht weiß. Neulich hat er Gegen s tände aus der Randzone der Magie zusammengesammelt; er hat eine Reise zu einer Insel im Süden unternommen, die ihn vielleicht ganz aus der Zone der Magier herausgeführt hat, obwohl er das abstreitet. Bevor König Trent den Schild, der Xanth umgab, a b schaffte, waren solche Reisen unmöglich.«
    Dor erinnerte sich an den Schild, denn seine Lehrerin hatte ihn in diesem Wissen gedrillt. Cherie Zentaurs Stärke war die Sozialg e schichte. Die Wellen menschlicher Eroberer waren derart schlimm geworden, daß ein früherer König von Xanth schließlich einen magischen Schild errichten ließ, um jede weitere Invasion abzuha l ten. Dieser Schild hatte alle Lebewesen getötet, die ihn durchdra n gen. Andererseits hatte er die Bewohner Xanths aber auch in i h rem Land eingesperrt. Die Mundanier waren offenbar zu dem Glauben gelangt; daß Xanth überhaupt nicht existierte und daß Magie unmöglich sei, da ja auch nichts mehr hinausdrang. A n scheinend hatte es zwar eine ganze Reihe magischer Ereignisse gegeben, die auch alle gut dokumentiert waren, doch die Mund a nier hatten sie als Aberglauben abgetan. Vielleicht war das ihre Methode, sich über den Verlust der Zauberei hinwegzutrösten, indem sie nämlich so taten, als habe es sie niemals gegeben.
    Doch Xanth selbst hatte ebenfalls unter dem Schild gelitten. Im Laufe der Zeit war es deutlich geworden, daß die Menschen Xanths dieser periodischen Beimischungen fremden Bluts bedur f ten, so gewalttätig diese auch über sie kommen mochten, weil sie ohne die Wellen nach und nach degenerierten. Zuerst entwickelten die Menschen in Xanth magische Fähigkeiten; spätere Generati o nen wurden dann selbst zu magischen Wesen, indem sie sich en t weder mit völlig andersgearteten Arten paarten, um Mischformen wie Harpyien, Faune oder Meermenschen hervorzubringen, oder sich einfach nur zu Gnomen, Riesen oder Nymphen zu entw i ckeln. Also hatte König Trent den Schild abgeschafft und eine Reihe mundanischer Siedler einwandern lassen, unter der Vorau s setzung, daß diese Leute im Falle einer Invasion als Krieger dienen sollten, um Feinde abzuwehren. Bisher war es zu keiner weiteren Invasion gekommen – doch die Wellen waren stets nur in Jah r hundert-, nicht aber in Zehnjahresrhythmen gekommen, also wol l te das nicht viel heißen. Die Einwanderung war eine ungewisse Angelegenheit, weil es wesentlich leichter war, von Xanth nach Mundania zu gelangen als umgekehrt, zumindest was Einzelpers o nen betraf. Doch das Leben der Menschen in Xanth schien sich wirklich zu bessern. Dor konnte es gut verstehen, daß ein intell i genter, wißbegieriger Zentaur sich mit Eifer daranmachte, die Wunder Mundanias zu katalogisieren, die seit Urzeiten ein einziges Mysterium darstellten. Noch immer fiel es schwer, sich an den Gedanken zu gewöhnen, daß es überhaupt Gegenden gab, in d e nen die Magie nicht funktionierte und daß die Menschen dort dennoch überlebten.
    Sie schritten den schmalen Gang entlang. Dor überprüfte erneut seinen Kompaß – und stellte fest, daß er direkt auf Arnolde den Archivar zeigte.
    War der etwa der Zentaurenmagier, die Bedrohung der Woh l fahrt Xanths, das Ziel von Dors wichtiger Mission? Das ergab nicht viel Sinn. Zum einen zeigte Arnolde keinerlei Anzeichen magischer Fähigkeiten. Zum anderen war er kaum der Typ, der die herrschende Ordnung bedrohen könnte; er hatte sich schließlich der Aufgabe verschrieben, diese Ordnung zu bewahren. Darüber hinaus war er eine gesetzte Person mittleren Alters, der zu einer Art gehörte, die länger lebte als der Mensch. Es kam zwar vor, daß magische Talente nicht sofort entdeckt wurden, doch wies alles daraufhin, daß sie einem Lebewesen bereits ab dem Zeitpunkt seiner Geburt eigen waren. Warum sollte sein Talent also jetzt plötzlich zum Problem geworden sein, nachdem Arnolde bereits vielleicht schon ein Jahrhundert alt war? Es mußte also ein Vers e hen vorliegen. Dors Ziel war mit

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