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Zentaurengelichter

Zentaurengelichter

Titel: Zentaurengelichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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Der Tee tat so gut, daß ich die halbe Kanne leerte, bevor ich irgend etwas anderes anrührte.
    »Ich kann sehr großzügig sein«, sagte sie, wandte sich seitwärts und posierte, um zu zeigen, was sie zu bieten hatte.
    Sie war gut gerüstet. Alles dran und viel davon. Ein scharfes kleines Paket, aber eines, das von innen her verfaulte. »Denny hat gesagt, Sie mögen kleine Frauen.«
    Manche lieber als andere, dachte ich. »Ich gebe mir alle Mühe, nicht grausam zu Menschen zu sein, Rose. Am besten spreche ich ganz offen zu Ihnen und sage, daß ich kein Interesse habe.«
    Sie nahm die Ablehnung gut auf. Sie ignorierte sie. »Sie müssen wissen, daß ich mit Ihnen komme.«
    »Mit mir? Wohin?«
    »In den Cantard.«
    »Wir haben uns offenbar nicht verstanden, Lady. Ich mache nicht die Dreckarbeit für Sie, und wir gehen nicht mal zusammen über die Straße. Ich danke Ihnen herzlich für das Frühstück. Jetzt gehen Sie, und lassen Sie mich sehen, ob es überhaupt einen Grund gibt, daß ich so dumm sein sollte, mich auf all das einzulassen.«
    »Ich habe einen ziemlichen Dickschädel, Garrett. Für gewöhnlich bekomme ich, was ich will. Wenn Sie mir nicht helfen wollen, lassen Sie besser gleich die Finger von der Sache. Leuten, die sich mir in den Weg stellen, ergeht es schlecht.«
    »Wenn Sie nicht verschwunden sind, sobald ich diese Tasse Tee ausgetrunken habe, lege ich Sie übers Knie und gebe Ihnen, was Ihr alter Herr Ihnen hätte verpassen sollen, als Sie noch jung genug waren, daß man Ihnen Verstand hätte einprügeln können.«
    Sie zog sich zur Treppe zurück. »Ich werde sagen, daß Sie mich vergewaltigt haben.«
    Ich grinste. Die letzte Zuflucht eines weiblichen Halunken. »Ich bin nicht so reich wie Sie, aber einen Lügensucher kann ich mir leisten. Machen Sie nur. Mal sehen, wie Ihr alter Herr es aufnimmt, zwei Kinder in einer Woche zu verlieren.«
    Sie ging nach oben. Ende der Fahnenstange.
    Ich wandte mich wieder meiner Arbeit zu und holte das dunkle Paket zwischen zwei Bohlen hervor, die im Fundament verankert waren. Es war dort nicht versteckt. Alle Löcher in dieser Wand waren zugestopft. Nur war dieses Bündel in eine Satteldecke der Kavallerie gewickelt. Denny hatte der Wehrdienst viel bedeutet. Jedes Andenken daran bewahrte er auf. Was er in seine Satteldecke wickelte, war mit Sicherheit von Bedeutung.
    Ich hatte meinen Seesack ins Hafenbecken geworfen, als ich nach der Ausmusterung die Gangway hinunterlief. So begeistert war ich vom Leben als Royal Marine.
    Das Bündel enthielt einen Stapel militärischer Karten des Cantard, zumeist unsere, einige wenige der Venageti. Sie zu besitzen ist gefährlich – die einen wie die anderen. Man könnte als Spion verhaftet werden. Die Leute, die vor Gericht die Fragen stellen, hören erst auf, wenn man gestanden hat.
    Bei den Karten lagen Planpausen aus dünn geschabtem Leder und verschiedene schmale, teure gebundene Notizbücher.
    Ich trug den ganzen Haufen zu Dennys Schreibtisch.
    Jede dieser Planpausen beschrieb eine kritische Schlacht der vergangenen sechs Jahre. Die Namen der Kapitäne, der Kommandeure und der Einheiten waren vermerkt. In einem Buch waren die Schlachten Kommandeur für Kommandeur und Einheit für Einheit festgehalten.
    Was sollte das? Denny war kein Kriegsfanatiker.
    Beim Lesen bekam ich jedoch eine Ahnung. Zum Beispiel die Liste der königlichen Offiziere:
     
    1: Graf Agar: Impulsiv. Übermäßig aggressiv. Neigt dazu, seiner mangelnden Intelligenz zu folgen.
    9: Markgraf Leon: Ängstlich. Will sicher sein, bevor er in die Schlacht zieht. Leicht zu erschüttern.
    14: Vicomte Noah: Wankelmütig. Im Angriff übermäßig grausam. Verschwenderisch mit Mensch und Material.
    22: Glanz Großmond: Bester, vielseitigster Kommandeur unter karentinischer Flagge. Exzellenter Taktiker. Fähig, selbst antriebsloseste und widerwilligste Männer anzuspornen. Benachteiligt von niederer Geburt, seinem Status als Legionär und seiner Rolle in der Seigod-Meuterei, während der er auf venagetischer Seite kämpfte. Einzige Schwäche ist sein Haß auf die venagetischen Kriegslords.
     
    Es gab auch eine venagetische Liste und eine Analyse darüber, wer den Kriegslords potentiell entsprechen würde und wer nicht. Wenn man mit Gold und Silber handelte, war es nützlich zu wissen, wer die Silberminen in kommenden Monaten kontrollierte. Denny war es ernst damit gewesen, sein Glück selbst zu machen.
    Allerdings stank der Braten. Denny hatte achtundvierzig Taler

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