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Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition)

Titel: Zerberus - Unsichtbare Gefahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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Art Hinrichtung inszenieren und filmen. Als Warnung, Abschreckung oder sonst was.
    Der Blonde trat an ihn heran und versuchte, seinen Kopf herunterzudrücken. Sven wehrte sich erbittert. Ein Schlag ins Genick ließ ihn vornüberstürzen. Er ignorierte das höllische Pochen in seinem Schädel und kämpfte sich wieder hoch. Der Blonde stand jetzt hinter ihm, und ehe Sven reagieren konnte, legte er ihm den Arm um den Hals und schnürte ihm die Luft ab. »Gib endlich auf.«
    Wenn er gekonnt hätte, hätte Sven den Kopf geschüttelt. Er wollte nicht sterben, und schon gar nicht so, als Hauptdarsteller einer ekelhaften Dokumentation. Aber er hatte keinerlei Spielraum mehr, konnte sich weder bewegen noch wehren. Der fehlende Sauerstoff machte sich bemerkbar, ihm wurde schwarz vor Augen. Trotzdem spürte er die Mündung einer Pistole am Hinterkopf. Sein Puls raste, und sein Herzschlag übertönte jedes andere Geräusch. Sein Verstand sagte ihm, dass der Blonde in dieser Position nicht abdrücken konnte, ohne selbst etwas abzubekommen, aber sicher war er nicht, und vielleicht war der Kerl zu dämlich, um das zu begreifen.
    Zu verlieren hatte Sven nichts. Mit letzter Kraft warf er sich nach hinten. Kein Schuss. Es gelang ihm, den Blonden umzureißen. Keuchend rang Sven nach Luft. Dann erkannte er seine Chance und riss den Fuß hoch. In den Magen getroffen wälzte sich der Blonde am Boden. Der kurze Anflug von Befriedigung wich einem Gefühl von Panik. Keiner der anderen Männer hielt sich in Svens Nähe auf, mit den gefesselten Händen konnte er nichts weiter ausrichten. Außer etwas Zeit hatte er nichts gewonnen. Neben ihm rappelte sich der Blonde bereits wieder hoch. Sven ignorierte ihn und blickte wie hypnotisiert auf Brownings Glock, die direkt auf seine Stirn zielte. Sein Mund war plötzlich staubtrocken, und er bekam kein Wort hervor.
    Wieso zögerte Browning? Sven nutzte die unerwartete Reaktion. »Wie wäre es mit einem letzten Wunsch? Eine einfache Antwort auf die Frage: Warum?« Seine Stimme klang seltsam heiser.
    Die Waffe senkte sich kaum merklich. »Sie sind den Leuten im Hintergrund zu nah gekommen. Zufrieden?«
    »Nein, erst wenn ich den Finger am Abzug habe und der Konsul im Gefängnis verrottet, aber ich schätze, das muss mir im Moment reichen.« Sven wusste selbst nicht, wo er diese Entschlossenheit hergenommen hatte, jetzt spürte er förmlich, wie ihn jede Kraft verließ. Das war’s dann also.
    Browning stieß ein heiseres Lachen aus. »Also kennen Sie sogar den Namen.«
    »Es reicht jetzt.« Der Blonde stand wieder hinter Sven und stieß ihm brutal die Waffe gegen den Hinterkopf. Sven schluckte, weigerte sich aber, die Augen zu schließen, obwohl alles in ihm danach schrie. Das Geräusch, mit dem die Waffe entsichert wurde, ließ seinen Herzschlag einen Sekundenbruchteil aussetzen, dann rasend schnell weiterschlagen.
    Wie in Zeitlupe bemerkte er, dass Brownings Glock nicht mehr auf ihn, sondern den Blonden zielte. Aber das änderte nichts daran, dass der Blonde jeden Moment abdrücken würde. Absurderweise fragte sich Sven, ob er den Knall noch hören würde oder es einfach so vorbei wäre. Die Antwort würde er nicht erfahren, denn auf einmal brach um ihn herum die Hölle los.
    Gewehrfeuer aus unterschiedlichen Richtungen, der Druck an seinem Hinterkopf verschwand, Browning ging zu Boden, bewaffnete, schwarz gekleidete Männer stürmten auf die Lichtung.
    »Verdammt, Deckung, du Idiot.«
    Wieder landete er unsanft auf dem Waldboden, aber Sven wehrte sich nicht, diesmal konnte er damit leben. Dirk hatte sich schützend auf ihn geworfen.
    Dann war es vorbei. Dirk half ihm hoch und schnitt die Fesseln durch. »Mann, habe ich eine Angst um dich gehabt.«
    Sven brachte kein Wort heraus. Eine unnatürliche Stille lag über dem Wald, die erst von einem unterdrückten Stöhnen unterbrochen wurde.
    Als Mark auf ihn zukam, fühlte Sven, dass Wut in ihm aufstieg. »Hättet ihr nicht noch länger warten können?«
    Mark sah ihn ruhig an. »Du meinst, wir hätten unterwegs nicht bei
McDonald’s
anhalten sollen?«
    Sven setzte zu einer heftigen Erwiderung an, merkte aber noch rechtzeitig, wie unsinnig sein Vorwurf und ungerechtfertigt sein Ärger war. »Ich bin … es war nur … Scheiße. Es tut mir leid.«
    »Muss es nicht. Es war verdammt knapp.«
    Mit beiden Händen gleichzeitig fuhr sich Sven durch die Haare und stöhnte auf, als er auf eine blutende Wunde traf. Schlagartig setzten die Schmerzen ein, und seine

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