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Zerelf (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Zerelf (Von den Göttern verlassen) (German Edition)

Titel: Zerelf (Von den Göttern verlassen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabina Schneider
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verlangen, ohne etwas zu geben. Wäre Serena nicht gewesen, wäre er nicht mehr am Leben. Ohne sie machte das Leben keinen Sinn mehr. Er erschrak vor seinen eigenen Gedanken und fürchtete sich vor diesem Gefühl. Mikhael spürte ein Band um sein Herz. Ein Band, das ihn jeder Freiheit beraubte. Das zu ihr führte und ihn für immer an sie fesselte. Egal was die Zukunft brachte, egal in welche Richtung sich seine Gefühle entwickeln würden, er wusste in jenem Augenblick, dass er für immer an diese eisigen Augen und dieses kalte Herz gebunden war. Sie hatte ihn gerettet. Sie wäre beinahe für ihn gestorben.
    Was band ihn? Dankbarkeit? Pflichtgefühl? Gefühle die er nie erfahren hatte, die er nicht verstand. War es das? War es mehr? Zuneigung? Hatte er ein Recht für sie Zuneigung zu empfinde n? Sein Blick fiel auf Molly. An jenem Abend hatte er sich für eine schnelle Nacht mit ihr entschieden. Er hätte sie so oder so am nächsten Morgen verlassen. Aber Mikhael hatte das Recht verwirkt auf Gefühle für Serena. Er hatte sich für den sicheren Weg entschieden und doch war sein Herz jetzt an eine andere gebunden.
    Wenn es Zuneigung war, warum tat es weh? Wenn es Zuneigung war, warum machte es ihm Angst? Warum fühlte es sich an, als hätte er jeden Willen und jede Freiheit verloren? Mikhael würde alles für sie tun und ihr überall hin folgen. Nicht weil er es wollte, sondern weil er nicht anders konnte. Er schaute wieder zu Serena, schaute ihre in die Augen. Ausdruckslos und leer. Warum war sie zurückgekommen? Er wusste, dass sie für ihn weniger empfand als für Aira. Warum?
      Plötzlich platze Molly heraus und unterbrach den Teufelskreis seiner Gedanken: „Wenn du keinen Namen hast, wie sollen wir dich denn dann nennen? Eigentlich ist das ja nicht schlecht. Du kannst dir einen Namen aussuchen und dann, wenn er dir nicht mehr gefällt einen neuen ausdenken.“ Bei Mollys Worten konnte Mikhael nicht anders als lachen, was jedoch in einem schmerzvollen nach atmen ringenden Gejapse endete. Hatte Ramires seine Lungen erwischt? Vielleicht würde er bald seinen inneren Blutungen erliegen und sein Problem hätte sich von selbst gelöst. Erbärmlich. Er konnte nicht anders als über seine eigenen Erbärmlichkeit lachen. War er so ein Feigling? Hatte er so viel Angst vor einer Bindung, dass er lieber sterben würde? Erbärmlich.
    „Du warst fast vier Tage bewusstlos. In der Zeit sind wir beständig in das Gebiet der Senjyou vorgedrungen. Auch wenn wir noch keine gesehen habe. Ich habe in meinem ganzen Leben noch keine Senjyou oder Airen gesehen, vielleicht sind es ja alles Ammenmärchen und sie existieren nicht mehr oder haben nie existiert.“ Alle Blicken ruhten entsetzt auf Molly als sie laut vor sich hin plapperte. Selbst Mikhael war sein schmerzhaftes Gejapse vergangen.
    „Wieso schaut ihr mich denn alle so an? Sagt bloß ihr habt schon welche gesehen“, erwiderte Molly beleidigt und schob trotzig ihr Kinn vor.
    Bei ihren letzten Worten konnte Mikhael nicht an sich halten, prustete los, bis ihm die Tränen vor Lachen und vor allem vor Schmerzen die Wangen in kleinen Rinnsalen herunterliefen.
    „Was gibt es da zu lachen?“, fragte Molly schmollend. Serena deutete wortlos auf Aira.
    „Was ist mit Aira? Hast du schon welche gesehen?“, fragte sie zu Aira gewandt. Aira schaute verschüchtert zu Boden und sagte leise: „Man hat mir gesagt, ich sei ein Airen.“ Mit heruntergeklappten Kinn starrte Molly Aira einige Sekunden lang an, bevor sie in Windeseile an ihrer Seite war und aufgeregt mit ihren Händen „s chaute“, wie eine Airen beschaffen war. An welchen Stellen sie sich von einem Vostoken unterschied. Aira ließ die Prozedur mit rotem Kopf über sich ergehen.
    „Ein kleiner Mensch, mit leicht zugespitzten Ohren“, zog Molly das Fazit ihrer Untersuchung, „aber Aira ist schon ein seltsamer Name für eine Airin. Was haben sich deine Eltern nur dabei gedacht? Oder sagt man zu weiblichen Airen Aira?“ Molly schüttelte leicht enttäuscht den Kopf. Sie wusste nicht genau, was sie erwartet hatte. Keine zwei Köpfe oder drei Füße, das nicht. Aber sie hatte mehr Unterschiede zwischen Airen und Vostoken erwartet. Molly konnte sich auch getäuscht haben, glaubte jedoch einen Hauch Rosé auf Serenas Wagen zu erkennen, als diese bei Molly Worten leicht hüstelnd zu Boden schaute.
    „Ich mag den Namen sehr!“, sagte Aira und unterstrich ihre Aussage mit einem breiten Lächeln.
    „Na , das ist ja die

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