Zero Unit
und zwar genau dich umzubringen?«
Sie wurde schreckensbleich. »Wer bloß?« Gregg hatte jedoch das Gefühl, sie hatte eigentlich sagen wollen: »Wer, du ?«
Ihre Lippen bebten unmerklich. Doch er kannte dieses Zittern. So gut. Wenn er sie ans Bett gefesselt hatte, sie hilflos dalag und er kurz davor war, irgendetwas zu tun, dass sie gleichermaßen ängstigte und erregte, hatte er sich daran geweidet.
Doch jetzt deutete es auf nackte Angst hin.
Zu Recht .
Da bemerkte er, dass alle ihn anstarrten und auf seine Antwort warteten.
»Wade Montana«, platzte Alex Zane heraus. Er hatte mit wütendem Gesichtsausdruck am Kamin gelehnt, doch jetzt schritt er ins Zimmer. »Der Exverlobte lebt in Washington, und er will sich einfach nicht aus dem Fall heraushalten.«
»Mach dich nicht lächerlich«, entgegnete die rothaarige FBI -Agentin heftig, ehe Gregg sich äußern konnte. »Doch nicht Wade.«
Zane zeigte ärgerlich mit dem Finger auf sie. » Du selbst hast ihn doch noch im Dezember verdächtigt, ehe du so verdammt dicke mit ihm wurdest. Der verschmähte Liebhaber steht immer ganz oben auf der Liste der Mordverdächtigen, das sind deine eigenen Worte gewesen.«
Als er verschmähter Liebhaber sagte, weiteten sich Ginas Augen und ihr Blick glitt zu Gregg hinüber. Dieses Mal erwiderte er ihren Blick mit schmalem Mund. Die Spannung zwischen ihnen jagte ihr einen Schauer über den Rücken.
»Du denkst doch nicht wirklich, dass Wade mit Al-Sayika im Bund ist?«, fragte sie heiser.
»Sein Verhalten ist zumindest verdächtig«, erwiderte Gregg. »Aber nein, ihn habe ich nicht gemeint.«
»Wen denn dann?«
»Denk nach, Gina. Als du gefangen gehalten wurdest. Da hast du etwas gesehen, das du eigentlich nicht sehen solltest. Jemanden .«
Sie versuchte nachzudenken und legte den Kopf schief. »Aber die sind alle tot. Oder im Gefängnis.«
»Nicht alle«, half er ihr auf die Sprünge.
Da fiel es ihr wieder ein. Sie sog erschrocken die Luft ein. Gregg beobachtete, wie ihr Körper die furchtbarsten Momente ihres Lebens erneut durchlebte. Es war, als hätte sie ein Todeshauch gestreift. Dann folgte der Schmerz, als sie erkennen musste, dass der einzige tröstliche Teil dieser Erinnerung tatsächlich das Schlimmste daran war.
»O Gott«, flüsterte Gina. »Die Stimme. Der Mann, der mir geholfen hat. Mich getröstet hat. Er ist der Verräter .«
Detective Jonas Louden steckte seinen Kopf um die Ecke von Sarahs Bürozelle. »Bei den Befragungen im Fall Raul Chavez ist etwas Interessantes herausgekommen. Dachte, Sie möchten es vielleicht hören«, sagte er dröhnend.
Sarah fuhr zusammen und speicherte den Bericht, an dem sie gerade arbeitete, dann schaute sie zu ihm auf. »Himmel, Jonesy. Es ist Freitagabend, zehn Uhr. Haben Sie kein heißes Date oder etwas Ähnliches?«
»Und das von der verdammten Vorsitzenden im Klub der einsamen Herzen.«
»Nur zu Ihrer Information, ich hatte eigentlich eine Verabredung für heute Abend. Habe dem Typen abgesagt.« Mehr oder weniger. Nicht ans Telefon zu gehen und zwei SMS zu ignorieren war doch ungefähr dasselbe?
»Lassen Sie mich raten. Er wollte nicht erst essen und ins Kino gehen?«
»Nee.« Sie winkte gespielt angewidert ab. »Das wollte er beides. Aber wer hat schon Zeit für so viel Vorspiel?«
Jonesy lachte schallend. »Tja, und bei mir ist es genau umgekehrt. All die Damen wollen erst noch sechs Stunden lang Bingo spielen, ehe sie mal den Mann zum Zug kommen lassen, verflucht.«
»Ts«, sagte Sarah. »Älterwerden bringt ganz schön was mit sich.«
»Schön wär’s«, beschwerte sich Jonesy kichernd.
»Wie dem auch sei«, stöhnte sie und verdrehte die Augen. »Die Chavez-Befragungen?«
»Ach ja. Ich bin also heute Abend zu dem Parkhaus des Limousinen-Services gefahren. Einige der Fahrer waren gerade dabei, die Wagen auf Hochglanz zu polieren, von wegen Wochenende und so weiter. Hab mich mit ihnen über Raul unterhalten. Er schien bei den Kunden sehr beliebt zu sein. Umgänglich, wusste, wann er die Klappe halten musste. Weswegen die Klappe halten, fragte ich? Da wurden alle ein bisschen nervös.«
Sarah lehnte sich in ihrem Bürostuhl zurück und kippelte vor und zurück. »Warum?«
»Hat ’ne ganze Weile gedauert, bis ich das aus ihnen herausbekommen konnte, aber es scheint so, als ob Chavez Asha Mahmood ganz schön oft herumgefahren hat. Aber sie war nicht diejenige, die ihn bestellt hat.« Er machte eine dramatische Pause.
Sie biss an. »Okay. Wer hat ihn
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