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Zerstörte Seelen

Zerstörte Seelen

Titel: Zerstörte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Mooney
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detaillierte Abhandlungen.
    Sie warf einen Blick auf die Uhr. Noch eine Viertelstunde bis FedEx die letzte Tagespost abholte. Sie fuhr den Computer herunter und schnappte sich auf dem Weg aus der Tür einen flachen FedEx-Umschlag.

28. Kapitel
    Nachdem sie das Polizeirevier verlassen hatte, fand Darby auf der Tremont Street ein freies Taxi. Sie sagte dem Fahrer, er solle sie zum Boston Garden bringen. Dann fiel ihr ein, dass die Sportarena gar nicht mehr so hieß. Inzwischen sprach man vom Fleet Center oder TD Bankgarden North. Darby wusste es nicht so genau, und es war ihr auch egal. Für sie würde die Halle immer Boston Garden heißen und niemals den Namen irgendeiner zahlungskräftigen Bank tragen.
    Als sie zwanzig Minuten später die Causeway Street erreichten, kroch der Verkehr nur noch langsam dahin und kam schließlich ganz zum Erliegen.
    «Das Celtics-Spiel ist grade aus», sagte der Fahrer. «Das könnte eine Weile dauern.»
    «Haben sie gewonnen?»
    «Mit zwei Punkten Vorsprung. Pierce hat zehn Sekunden vor Schluss drei Punkte gemacht. Guter Mann.»
    «Wenn sie bei den Playoffs mitreden wollen, müssen sie Garnett und Wallace von der Bank holen.»
    «Wohl wahr.»
    Darby gab dem Fahrer einen Zehner, sagte, er könne das Wechselgeld behalten.
    Sie machte sich nicht die Mühe, ihre Verfolger ausfindig zu machen. Aus der Tasche ihrer Jeans sendete der Peilsender Signale. Sie konnten es sich also erlauben, sich im Hintergrund zu halten uns sie aus sicherer Distanz zu beobachten.
    Die Zuschauer strömten aus der Halle, füllten die Straße und die Gehwege. Darby ließ sich von der Menschenflut zur Staniford Street treiben, auf der sie direkt zur Cambridge zurück gehen konnte. Sobald sie diese überquert hatte, würde sie sich auf der Temple befinden. Die Leute, die sie observierten, sollten glauben, sie ginge nach Hause.
    Darby fischte den Peilsender aus der Tasche und wollte ihn bereits fallen lassen, als ihr ein besserer Gedanke kam. Sie konnte den Sender benutzen, um ihre Verfolger aus der Deckung zu locken. Wie viele Leute im Augenblick hinter ihr her waren, wusste sie nicht, aber sie musste nur einen von ihnen zu fassen bekommen. Dann würde sie ihn dazu bringen, ihr zu sagen, was mit Mark Rizzo passiert war.
    Anstatt nach Hause zu gehen, bog sie nach rechts in den William Cardinal O’Connell Way ab – in die Straße, die nach dem Erzbischof von Boston benannt war, der seinerzeit seine Priester angewiesen hatte, Frauen mit geschminkten Lippen die heilige Kommunion zu verweigern. Darby war der inzwischen verstorbene Kirchenmann wegen einer weniger lange zurückliegenden schlagzeilenträchtigen Aktion bekannt: Er gehörte zu den hochrangigen Kirchenvertretern, mit deren Hilfe Priester, die sich bekanntermaßen des Kindesmissbrauchs schuldig gemacht hatten, in andere Bostoner Pfarreien versetzt worden waren.
    Das Parkhaus hatte einen Hintereingang für die Inhaber von Mietplätzen. Darby schloss die Tür auf und nahm die Treppe zum Erdgeschoss.
    Ihr letzter Wagen – ein hellgrünes Ford Falcon GT 74er Coupé in einem so hervorragenden Zustand, dass Steve McQueen stolz gewesen wäre, es zu besitzen – war ihr von einem von Christina Chadzynskis Handlangern gestohlen worden. An dem Abend, an dem man sie aus Coops Haus entführt und zu der leerstehenden Autowerkstatt gebracht hatte, um sie dort zu töten. Dieses Schmuckstück lag nun vermutlich auf dem Grund eines Flusses oder Steinbruchs, und die Versicherung machte Scherereien. Sie wollte nur den altersbedingten Wert des Coupés erstatten und nicht seinen
tatsächlichen
. Die Streitereien konnten sich ewig hinziehen. Deshalb hatte Darby beschlossen, sich einstweilen mit einem schönen, altmodischen Motorrad zu behelfen, einer 1982er Yamaha Virago 750. Der vorherige Besitzer hatte die Maschine gut gepflegt, und Darby hatte nur eine einzige Veränderung vorgenommen: Wegen des komfortableren Fahrgefühls hatte sie einen etwas tiefer gezogenen Dragbar-Lenker angebracht.
    Ihr Parkplatz war ausreichend beleuchtet. Trotzdem knipste sie ihre Taschenlampe an und begann, das Motorrad genau zu inspizieren. Lange musste sie nicht suchen. Der Peilsender unter der Hinterradabdeckung war nicht allzu schwer zu entdecken. Immerhin hatte derjenige, der das Ding dort platziert hatte, sich die Mühe gemacht, den Sender mit schwarzem Sprühlack einzufärben.
    Darby ließ den Sender, wo er war, setzte den Helm auf und sprang aufs Motorrad.
     
    Sie nahm die Moon Island Road,

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