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Ziel erfasst

Ziel erfasst

Titel: Ziel erfasst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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besaßen Einfluss auf allen Regierungsebenen, Spione in den Korridoren der Macht und Informanten in allen Lebensbereichen der Emirate. Wenn Rehan Informationen über irgendetwas oder irgendjemand in den VAE benötigte, brauchte er sie nur zu fragen. Auf diese Weise erfuhr er, dass Major Mohammed al-Darkur und ein Auslandsbrite, der mit einem holländischen Pass unterwegs war, um 21.36 Uhr auf dem Internationalen Flughafen von Dubai landen würden.
    Rehan und sein Gefolge aus Sicherheitsleuten und Zivilbeamten des ISI sollten früh am nächsten Tag in Dubai eintreffen. Der pakistanische General nahm deshalb an, dass al-Darkur und der englische Spion in der Stadt waren, um Informationen über ihn einzuholen.
    Al-Darkurs Operation in Miran Shah, die mit der Ausbildung der Jamaat-Shariat-Truppen im Haqqani-Lager zusammenfiel, zeigte ganz klar, dass der junge Major gegen Rehan ermittelte. Außer seinem Interesse an den Machenschaften der JIM-Abteilung gab es auch keinen Grund, warum er ausgerechnet jetzt hier auftauchen sollte.
    Riaz Rehan war über die Nachforschungen des Majors nicht beunruhigt. Er hielt es sogar für einen ausgesprochenen Glücksfall, dass der Mann und sein Begleiter nach Dubai gekommen waren. In Pakistan hätte eine Auseinandersetzung mit dem neugierigen Major und seinem ausländischen Verbündeten zu Schwierigkeiten führen können. Hier in Dubai sah das schon ganz anders aus.
    Embling und al-Darkur fuhren mit einem Mietwagen zu ihrem Apartment im unglaublichen Burj Khalifa, dem höchsten Gebäude der Welt. Sie waren in der Stadt, um sich mit Mitarbeitern des Campus zu treffen. Aus Sicherheitsgründen hatte Gerry Hendley jedoch seinen Außenagenten verboten, Embling oder dessen verdächtigen ISI-Informanten ihre Adresse in Dubai mitzuteilen. Al-Darkur hatte also sich und seinem Begleiter in dem riesigen nadelförmigen Wolkenkratzer mit seinen hundertdreiundsechzig nutzbaren Etagen (plus seiner dreiundvierzig Stockwerke hohen Spitze) eine Unterkunft besorgt. Sie teilten sich dort eine Zwei-Schlafzimmer-Wohnung im 108. Stock.
    Al-Darkur traute den meisten ISI-Angehörigen genauso wenig, wie es Gerry Hendley tat. Er hatte die Buchungen von einem Computer in einem Internet-Café in Peschawar aus erledigt und mit seiner persönlichen Kreditkarte bezahlt, damit niemand in seiner eigenen Organisation von seinen Reiseplänen Wind bekam.
    Als sie sich in ihrem Apartment eingerichtet hatten, rief Embling eine Nummer an, die Hendley ihm gegeben hatte. Sie gehörte zu dem Satellitentelefon eines der beiden Campus-Agenten, die er vor einem Jahr in Peschawar kennengelernt hatte, diesem etwas über vierzig Jahre alten US-amerikanischen Latino, der auf den Namen Domingo hörte. Sie vereinbarten, sich möglichst bald in Emblings Apartment im Burj Khalifa zu treffen.
    Genau zu der Zeit, als Rehans Pakistan-International-Airlines-Flug aus Islamabad auf dem Internationalen Flughafen von Dubai landete, betraten Jack Ryan, Dom Caruso und Domingo Chavez einen Aufzug im Burj Khalifa. Die Aufzüge in dem höchsten Gebäude der Welt waren nicht zufällig auch die weltweit schnellsten und schossen jetzt die drei Amerikaner mit vierundsechzig Stundenkilometern ins 108. Stockwerk hinauf. Dort wurden sie bereits erwartet. Als sie das Apartment betraten, fanden sie sich in einem großen offenen Raum mit einem eingesenkten Sitzbereich wieder. Die bodentiefen Fenster boten einen fantastischen Blick auf den Persischen Golf aus einer Höhe, die der Spitze des Empire State Building entsprach.
    Inmitten des hochmodernen Wohnzimmers mit seinen Stahl-und dunklen Holzmöbeln stand Nigel Embling und strahlte sie an. Der große Engländer mit seinen dünnen schneeweißen Haaren und dem buschigen Bart trug einen leicht zerknitterten Blazer über einem offenen Button-Down-Hemd und braune Stoffhosen.
    »Domingo, mein lieber Freund«, rief er begeistert. »Bevor wir über das andere Unglück reden, das Ihre Organisation befallen hat, möchte ich Ihnen erst einmal versichern, wie leid mir die Sache mit John Clark tut.«
    Chavez zuckte die Achseln. »Mir auch. Aber das kommt schon wieder in Ordnung.«
    »Da bin ich mir sicher.«
    »Sie sollten nicht alles glauben, was Sie hören«, fügte Ding hinzu.
    Embling winkte ab. »Ich habe bisher nichts gehört, was für einen Mann in Mr. Clarks Metier nicht zu einem normalen Arbeitstag gehören würde. Ich bin vielleicht alt und etwas weich geworden, aber ich habe nicht vergessen, wie es in unserer Welt

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