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Zielstern Centauri

Zielstern Centauri

Titel: Zielstern Centauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. L. Wallace
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reparieren. Begebt euch in Gefahr, und sie werden euch helfen müssen. Je mehr wir sie anderweitig beschäftigen, um so weniger Leute haben sie für die Suche zur Verfügung.“
    „Und ich“, rief eine Frau von weiter hinten. „Was kann ich tun?“
    „Du wirst eine anstrengende Zeit durchzustehen haben“, versprach Docchi. „Wo ist Jeriann?“
    Jeriann drängte sich nach vorn. Er betrachtete sie genauer. Nie zuvor hatte er sie aus dieser Nähe gesehen. Es schien fast unglaublich, daß sie zu ihnen gehörte. „Jeriann“, sagte Docchi zu den anderen, „ist eine normale, hübsche Frau – äußerlich. Aber sie hat kein Verdauungssystem. Die Höchstzeit, in der sie ohne Nahrung und Flüssigkeit auskommt, beträgt zehn Stunden. Deshalb ist sie hier bei uns. Ich denke nun an folgendes: es gibt bestimmt Kosmetiker unter euch, die Jeriann so herrichten können, daß sie wie Nona aussieht. Wenn die Wachen sie gefunden haben – was bestimmt einige Zeit dauern wird –, werden sie die Suche bestimmt abblasen, bis sie herausfinden, daß sie die Falsche erwischt haben. Allerdings werden sie danach weitaus intensiver und auch rücksichtsloser vorgehen. Dann brauche ich noch ungefähr 50 weitere Freiwillige, die als Nona aufgemacht werden. Es ist gleich, wie sie aussehen; alle äußeren Mängel können mit Plastik ersetzt werden. Wer von euch also etwa ihre Größe besitzt, gehen kann und wenigstens einen Arm hat, möge vortreten.“ Unentschlossen blickten sich die Frauen gegenseitig an. „Denkt daran, wofür ihr es tut“, drängte Docchi. „Ihr werdet es sicher nicht leicht haben. Einige werden Verletzungen davontragen! Aber dies alles wird die Suche durcheinanderbringen und verzögern.“
    Nach und nach versammelten sich diejenigen, die in Frage kamen, um die Kosmetiker. Docchi überwachte kritisch die Umwandlungen, hier und da Ratschläge erteilend.
    „Und vergeßt nie, ganz gleich, was man mit euch macht, daß Nona weder hören noch sprechen kann. Schreit nicht um Hilfe, wenn sie euch verletzen. Wir können nicht helfen. Versteckt euch an schwierigen Stellen. Laßt euch eine nach der anderen finden. Ihr werdet selbst nach der Art ihrer Reaktion entscheiden müssen, wann der richtige Zeitpunkt ist. Wir können uns bei dem Tumult untereinander nicht verständigen. Jede Wache, die eine von euch zur Untersuchung abführt, ist eine weniger, die nach Nona sucht. Sie müssen sie sehr bald finden oder aber den Asteroiden verlassen.“
    Eine der Frauen blickte ihn fragend an: „Warum verlassen?“
    „Die Sonne wird kleiner.“ Er dachte, er hätte es allen erklärt. Wahrscheinlich war sie später gekommen. Mit Befriedigung wiederholte er: „Handikap-Hafen verläßt das Sonnensystem.“
    Bald war ‚Nona’ an 50 verschiedenen Stellen versteckt.
    Und an noch einer.
     
    *
     
    Die Neptunbahn lag weiter hinter ihnen, und der Asteroid beschleunigte immer weiter. Die Gravitation nahm an Intensität zu. Jede Bewegung kostete Mühe und Anstrengung. Die Suche ging nur sehr langsam voran. Stunden vergingen – und ein ganzer Tag. Die Schwerkraftgeneratoren arbeiteten weiter, und es schien, als würden sie nie aufhören.
    „Haben Sie sich alles gut überlegt? Sie wissen, Sie tragen die Verantwortung“, sagte Docchi ironisch. „Sie entfernen sich mit uns von der Sonne. Sie müssen fertig werden, bevor Sie uns verlassen. Wenn Sie zu lange warten, wird es Ihnen nicht mehr gelingen, die Erde zu erreichen.“
    Der General versuchte, ihn zu ignorieren, aber seine Kiefer knirschten. „Wenn wir doch nur diese verdammte Fahrt stoppen könnten. Und wenn ich mir vorstelle, daß du weißt, wo Nona ist …“
    Docchi versteifte sich. „Wollen Sie mich noch einmal ausfragen?“
    „Lassen Sie das, General“, mischte sich Cameron unwillig ein. „In solchen Fällen stoßen wir nur auf größeren Widerstand.“
    Sein Gesicht verdüsterte sich, als er fortfuhr. „Was er im Augenblick erreichen will, ist klar. Unsere Moral ist bereits erfolgreich erschüttert. Ich kann mir nicht vorstellen, wie wir weiterkommen sollen.“ Er wünschte, der Medizinrat wäre gelandet, um die Dinge mit ihm zu besprechen. Er brauchte neue Anweisungen – er überlegte und überlegte und kam zu keinem Entschluß.
    Die Sonne stand hoch über der Kuppel. Sonne? Sie ähnelte fast einem sehr hellen Stern, der keine Schatten warf. Die Lichter der Kuppel waren heller; sie flackerten und erloschen in fast regelmäßigen Abständen immer wieder.
    Ein Soldat trat

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