Zombie-Lover
ein so normales Leben zu führen, wie ich nur konnte. Mein Talent ist die Stetigkeit, und da ich schon im richtigen Leben eine Familie gründen wollte, blieb dieses Ziel mir auch im Nachleben erhalten. Doch kein no r maler Mann würde mich als Gattin in Betracht zeihen. Deshalb kam ich hierher und hoffe auf meine Gelegenheit. Aber ich stehe auf der Liste sehr weit unten.«
»Du würdest König Xeth also gern heiraten?«
»O ja, das wäre eine ideale Verbindung. Aber ich fürchte, dass e i ne andere Frau ihn mir vorher wegschnappt. Ich weiß nämlich, dass er eine Lebendige heiraten will, und all die anderen hier sind am Leben. Ich aber bin die besterhaltendste aller Zombiefrauen, sodass ich glaube, vollbringen zu können, was er im Sinne hat. Und als ich erfuhr, dass er auf dem Weg hierher sein könnte…«
»Ich bezweifle, dass eine der anderen Frauen einen Zombie he i raten wollte« , sagte Justin. »Selbst wenn er König der Zombies ist.«
»Einige würden es tun. Aber wenn ich ihn irgendwie abfinge und überzeugen könnte, dann würde er überhaupt nie auf die Insel kommen. Nur…« Zyzzyva zögerte. »Als Kriegermaid bin ich nur nie sehr gut in romantischen Dingen gewesen. Deshalb gelingt es mir wahrscheinlich nicht.«
»Ich könnte es dir beibringen!«, rief Breanna, indem sie die Her r schaft über ihren Mund an sich riss.
Zyzzyva blickte sie befremdet an. »Deine Stimme hat sich scheinbar geändert. Hat mein Hörvermögen gelitten?«
»Nein, das nicht«, sagte Breanna. Nun, da sie die Zombiefrau einmal angesprochen hatte, stellte sie fest, dass es ihr gar nicht schwer fiel. Mit Xeth hatte sie schließlich auch geredet. »Justin hat für mich gesprochen, weil ich… Es ist auch egal. Ich sehe dich als Person, zwar anders als ich es bin, aber als Person. Einige Leute wollen wegen meiner Hautfarbe nichts mit mir zu tun haben, und das gefällt mir gar nicht, aber ich schätze, ich habe auch selber Vorurteile. Aber wenn du Xeths Liebe erringen kannst und ihn heiratest, dann bin ich endlich wieder frei. Ich glaube, ich kann dir verraten, wie du vorgehen musst. Schließlich ist er ein Mann.«
»Ich wäre dir zu höchstem Dank verpflichtet, wenn du es für mich tun könntest.«
»Na komm schon«, sagte Breanna, die sich immer gelöster fühlte. »Das Wichtigste, was du wissen musst, ist Folgendes: Männer m ö gen es, dorthin zu sehen, wohin sie nicht sehen sollten. Deshalb kannst du ihn deine… du hast doch Unterwäsche?«
Zyzzyva stand auf und hob den Metallrock. Darunter trug sie ein Metallhöschen.
»Reichen die?«, fragte Breanna Justin.
»Ja, ich denke schon. Sie sind adäquat. Nun wende bitte den Blick ab.«
Hoppla. Breanna zerrte ihre Augen von dem Schlüpfer frei, der offenbar seine Wirkung auf Justin ausübte. Einen Zombiemann sollten sie dann erst recht in den Bann schlagen. »Okay. Dann ist wichtig, wie du dich benimmst. Du musst ihm in die Augen sehen und dabei lächeln, und du musst ihm sagen, wie stattlich er ist. Und wenn er dich anfassen will, wie es die Art der Männer ist – dann lass ihn.«
»Aber bisher habe ich jeden Mann erschlagen, der mich anfassen wollte.«
Das musste mit ein Grund sein, weshalb sie so wenig romant i sche Erfahrung besaß. »Diesen Drang musst du bezwingen. Die s mal musst du… ihn gewähren lassen. Dann ist er für immer dein. So macht man das.«
Zyzzyva zögerte noch immer. »Ich habe wohl etwas unbekü m mert davon gesprochen, ihn abzufangen und zu überzeugen, doch aus mir sprach im Grunde meine militaristische Natur wie von einem Feldzug. Nun, da ich tatsächlich erwäge, es zu tun, fürchte ich mich.«
Breanna starrte sie an. »Du bist menschlich!«
Die Frau lächelte matt. »Ich bin ein Menschenzombie. Meine Lebensfunktionen sind nur leicht beeinträchtigt. Leider bleiben mir auch meine Lebenshemmnisse. Ich fürchte, dass ich… dass ich…«
»Dass du es vermasseln wirst?«
Zyzzyva nickte. »Also ist es vielleicht keine gute Idee. Entschu l digung, dass ich dich belästigt habe.« Sie stand auf, drehte sich zur Tür und ging einen Schritt darauf zu.
»Nein, so ist es nicht!«, rief Breanna, lief ihr nach und fasste sie bei der Hand.
Zyzzyva wirbelte herum. Das Kurzschwert blitzte plötzlich in i h rer anderen Hand auf und schoss auf Breannas Kehle zu. Breanna erstarrte entsetzt, völlig unfähig, rechtzeitig zu reagieren, um sich zu retten.
Unmittelbar bevor das Schwert Breannas Haut ritzte, hielt Zy z zyva inne. »Ach, es tut mir so Leid«,
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