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Zombie-Lover

Titel: Zombie-Lover Kostenlos Bücher Online Lesen
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lachte nur. »Ich bin schon vor langer, langer Zeit im Feuer gebrannt worden, du Weichwurzel. Deshalb habe ich mir diesen Job gesucht. Du kannst mir nichts tun.«
    »Ach, hört auf, euch zu zanken«, fauchte Irene.
    »Wer sagt das?«, wollte der Topf mit metallischer Stimme wissen.
    »Ich sage das. Sonst kriegst du es mit dem Haarspray zu tun.«
    »Das traust du dich nicht!«
    Irene holte eine Dose und drückte auf den Knopf. Ein Stahl aus Haaren schoss hervor und bildete eine Wolke um den Topf. Schon bald wurde es schlimmer: Das Haar verdichtete sich zu ersticke n den Knäueln. »Ach du je!«, rief der Topf und hustete. »Was für eine verfilzte Bescherung!«
    Dor grinste. Er wusste genau, wie unklug es war, es bei seiner Frau drauf ankommen zu lassen. Widerrede passte ihr gar nicht.
    Irene holte einen Hahnenkamm hervor. »Hoffentlich benimmst du dich jetzt«, sagte sie, als der Hahn die schlimmsten Knäuel en t wirrte und die Oberfläche des Topfes säuberte.
    »Ja doch«, pflichtete der Topf ihr kleinlaut zu.
    Irene ging zum Zwerghackbeerenbaum weiter. Er trug kleine, axtförmige Beeren, die durch die Luft wirbelten und versuchten, alles Erreichbare zu zerhacken. Ihre Gießkanne war dabei schon oft getroffen worden und das Ergebnis waren viele kleine Beulen.
    Dor blickte in das Aquarium. Es war ein Fischglas, und ein Fisch ließ einen Fischschwarm verschiedene Formationen einnehmen; er war der Fischleiter.
    Die Bodenfliese, auf der Irene stand, ergriff das Wort. »Ratet mal, was ich sehe!«, gluckste sie. »Füße, Fesseln, Waden – «
    Irene hob einen Fuß und stampfte warnend damit auf. Die Fliese verstummte. Irene wusste, wie man mit Unbelebtem umging.
    »Wie ich höre, suchst du nach mir«, sagte Dor. »Willst du einen Kuss?«
    »Das auch«, antwortete sie und küsste ihn.
    »Ooooh!«, rief die Decke aus. »Seht nur, was sie tut – und das in ihrem Alter!«
    Irene schoss einen Blick zur Decke, und diese verstummte ebe n falls. Die Königin schätzte Bemerkungen über das Alter gar nicht. »Wir haben erfahren, dass die Zombies in Aufruhr sind. Mr. I hat uns davon berichtet.«
    Mr. I war ein Mann, der Rätsel liebte. Tatsächlich roch er sie schon von weitem. Allerdings löste er sie nie; er machte nur andere darauf aufmerksam, von denen er glaubte, dass sie diese lästige Arbeit erledigen würden.
    »Die Zombies?«, fragte Dor aufmerksam.
    »Sie fallen den Menschen zur Last. Meinst du, wir sollten uns darum kümmern?«
    Dor überlegte. Auf diese Weise ließ sie ihn normalerweise wi s sen, dass er sich ihrer Meinung nach sofort um die Angelegenheit kümmern müsse. Außerdem langweilte ihn die alltägliche Palas t routine ohnedies. »Ich kümmere mich sofort darum«, sagte er also. »Behalte du eine Stunde lang das Reich im Auge.«
    »Oder ein Jahr lang. Zombies sind nicht unbedingt liebenswerte Wesen«, entgegnete sie. »Außer Zora. Wie es ihr wohl geht?«
    »Sie ist verdorben«, meinte ein Tisch.
    Dor achtete nicht auf ihn. »Ich glaube, sie ist vor einer Weile Mutter geworden. Aber du hast natürlich Recht: Zombies sind ziemlich unangenehme Zeitgenossen. Vielleicht sollte ich Dolph mitnehmen, dann komme ich schneller voran.« Ihr Sohn Dolph konnte sich in jedes andere Lebewesen verwandeln; wenn er die Gestalt eines Vogels Rokh annahm, konnte er andere rasch über weite Entfernungen tragen.
    »Vielleicht auch deinen Vater«, schlug sie ihm vor. »Chamäleon und er sind gerade erst verjüngt worden, und ich glaube, er muss sich immer noch daran gewöhnen.«
    Dor erinnerte sich. Seine Mutter Chamäleon veränderte sich mit den Mondphasen und wurde abwechselnd schön und dumm oder klug und hässlich. Zwar war sie verjüngt worden, doch befand sie sich gerade in ihrer hässlichen Phase und war keine angenehme Gesellschaft. »Ja; es wird ihm gut tun, für einen Nachmittag an die frische Luft zu kommen.«
    Irene wartete, als ob er etwas Dummes gesagt hätte. Wenn sie es tat, hatte sie gewöhnlich einen guten Grund dafür. Also dachte Dor nach.
    Das nächste Buch half ihm weiter. »Du musst etwas wirklich O f fensichtliches übersehen haben«, sagte es. »Vielleicht solltest du zur Abwechslung ein gutes Buch lesen.«
    Da plötzlich fiel es ihm ein. »Was sind sie?«
    »Verjüngt«, antwortete seine Gattin mit einem halben Lächeln, vielleicht sogar etwas mehr. »Statt einundachtzig ist er nun einun d zwanzig. Körperlich jedenfalls. Und Chamäleon ist ein sechzeh n jähriges Kind.«
    Dor war verblüfft. »Wie

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