Zombie-Lover
Wächter zurück.
Zombies sind nur selten erstaunt, doch diesem gelang es, übe r rascht zu sein. »Daaankeh.« Er schob sich den Zahn wieder in den Mund.
»Wir wollen den Zombiemeister sprechen«, sagte Dolph. »Ich bin Prinz Dolph, und das ist Breanna aus der Schwarzen Welle.«
»Kooomd mid.« Der Wächter führte sie über die verschimmelte Zugbrücke zum vom Mehltau befallenen Tor.
Breanna sah sich um. »Drinnen ist es aber hübsch.«
»Millie ist eine gute Haushälterin.«
»Man kann das Schloss wohl wirklich nicht nach seinem Äußeren beurteilen.« Nachdenklich neigte sie den Kopf. »Das gilt wohl auch für Leute – und für Zombies.«
Schon bald hatten sie das Büro erreicht. Diesmal saß der Zo m biemeister dort mit Millie zusammen. »Na so was, Dolph! Ich hatte nicht erwartet, dich so bald wiederzusehen.« Er blickte Breanna an. »Aurora hat sich aber sehr verändert.«
»Das ist nicht Aurora«, sagte Dolph rasch. »Das ist Breanna aus der Schwarzen Welle. Aurora ist nun bei Erica, einer anderen g e flügelten Nixe. Breanna ist das Mädchen, dem König Xeth hinte r her jagte und das er heiraten wollte.«
»Aber sie sieht aus, als wäre sie erst fünfzehn«, wandte Millie ein.
»Ja. Deshalb eignete sie sich überhaupt nicht. Aber das hatte Xeth nicht begriffen. Nun hat er sich allerdings für eine andere Frau entschieden – «
»Ja, Zyzzyva«, warf der Zombiemeister ein. »Wir haben Nac h richt erhalten, dass sie schon bald hier ankommen.«
»Nach ihren Erlebnissen mit den Zombies wollte Breanna mehr über sie erfahren. Deshalb sind wir hier.«
»Nun, mir ist es endlich gelungen, den Zombie-Planeten zu fi n den«, sagte der Zombiemeister. »Es war noch ein gutes Stück dor t hin, aber die meisten der Wesen und Pflanzen dort sind zombief i ziert, die Steine sehr stark verwittert. Millie und ich können uns dort zur Ruhe setzen, und alle Zombies, die mitkommen wollen, können uns begleiten. Ich glaube, die meisten werden sich uns anschließen. Trotzdem bleibt nach wie vor eine Frage.«
»Wer sich um Schloss Zombie kümmert«, erwiderte Breanna.
»Genau. Wir sind hier die einzigen Lebewesen, aber es muss j e mand Lebendiges hier sein, denn andere Lebende finden es immer schwierig, sich mit Zombies zu befassen. Jemand muss vermitteln. Deshalb müssen wir wohl noch einige Jahre hier bleiben, bis wir einen Nachfolger herangezogen haben. Dann können wir endlich gehen und uns einen ruhigen Lebensabend gönnen.«
Das fand Dolph interessant. »Wen wollt wir denn ausbilden?«
»Das wissen wir gar nicht«, antwortete Millie. »Jonathan hat sich an den Guten Magier Humfrey gewandt, und er versprach, sich darum zu kümmern, aber bis heute ist noch kein Anwärter e r schienen. Wir suchen nach einem Mann mit Erfahrung und U r teilsvermögen, vielleicht nach einem Ehepaar.« Sie sah ihren G e mahl an. »Wir finden, dass wir als Paar sehr gut zurechtgekommen sind.«
»Der Gute Magier findet gewiss jemand Geeigneten«, sagte Dolph.
»Ja, aber einfach ist die Suche nicht«, meinte der Zombiemeister. »Der Mann muss Reife mitbringen und doch jung genug sein, um einige Zeit hier zu wirken. Die Frau muss verständig genug sein, um sich mit der Gegenwart von Zombies abzufinden. Alter und Jugend vereint.«
Über Dolphs Kopf erschien ein Licht. »Großvater Bink!«, rief er. »Bink und Chamäleon! Wahrscheinlich sind sie deswegen verjüngt worden!«
Der Zombiemeister sperrte den Mund auf. »Auf diese Idee wäre ich nie gekommen. Ja, sie wären ideal, aber sie müssten es schon wirklich tun wollen. Wollen sie denn?«
»Das weiß ich nicht. Darüber haben wir noch nie gesprochen. Ich glaube auch nicht, dass Magier Humfrey das Thema je aufg e bracht hat.«
»Merkwürdig«, sagte der Zombiemeister. »Vielleicht wartet er ab, dass sie von selbst auf die Idee kommen. In eine Stellung wie uns e re sollte man niemanden hineindrängen; der Wunsch muss vie l mehr von innen kommen.«
»Vielleicht«, stimmte Dolph ihm nicht ohne Vorbehalt zu. »Aber Bink ist hier gewesen und hat nicht daran gedacht.«
»Manche Dinge brauchen Zeit«, sagte Millie. »Ich habe die Zo m bies zuerst gar nicht verstanden. Vielleicht hat auch Chamäleon ihre Probleme.«
»Das wäre möglich«, gab Dolph ihr Recht. Er sah Breanna an. »Möchtest du das übrige Schloss sehen?«
»Ich bin schon neugierig«, gab sie zu. »Aber nur, wenn es nicht zu viele Umstände macht.«
»Ich führe dich gerne umher«, bot Millie an. »Hier bekomme ich
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