Zombie-Lover
wie es uns g e schehen ist: Wovon auch immer man spricht, ehe man es trinkt, das vergisst man. Es wird manchmal benutzt, um Kinder zu heilen, die auf irgendeine Weise verbotene Wörter gelernt haben. Und ich sprach gerade vom Nachhausegehen.«
»Das ist richtig!«, stimmte Dolph ihm zu. »Deshalb haben wir vergessen, wo es war.«
»Ein amüsanter, aber harmloser Verlust«, sagte Bink bedauernd. »Vielleicht können wir unser Gedächtnis wiedergewinnen, indem wir auffliegen und uns umsehen. Unser Zuhause müssten wir e r kennen, wenn wir es sehen, und wenn wir hoch genug aufsteigen, können wir ganz Xanth überblicken.«
»Eine gute Idee«, willigte Dor ein. »Wenn dein Plan fehlschlägt, könnten wir uns etwas Kehrholz beschaffen und es mit einem weiteren Schluck von der Lethe benutzen. Dann würde das Wasser als Gedächtnisverstärker wirken.«
»Oder es kehrt die flüssige Eigenschaft des Wassers um, und wir trocknen aus«, wandte Bink ein. »Kehrholz kann sehr tückisch sein.«
Dor nickte. »Wir sollten uns lieber an die Suche halten, sonst machen wir unsere Lage am Ende noch komplizierter, als sie o h nedies schon ist.«
Dolph blickte sich um. »Ich frage mich, wohin dieser Bach fließt. Ich erinnere mich nicht, dass es an der Oberfläche Xanths irgen d welches Lethe-Wasser gäbe.«
»An so etwas erinnert man sich auch nicht leicht«, meinte Bink.
»Zum Wald des Vergessens«, sagte ein naher Stein. »Niemand, der dorthin geht, erinnert sich später daran, deshalb hört man nicht viel davon.«
Dor war fasziniert. »Dort könnte es wirklich sehr interessant werden.«
»Aber wir wollen nicht dorthin«, entgegnete Bink. »Wir haben unsere Situation schon genug kompliziert.«
Und so verwandelte sich Dolph wieder in den Vogel Rokh, die beiden hielten sich an seinen Füßen fest, und er stieg in einem g e schwungenen Bogen in den Himmel auf, damit sie alle einen guten Ausblick erhielten. Ganz Xanth breitete sich unter ihnen aus. Doch Dor wusste noch immer nicht, in welchem Teil davon er zu Hause war.
»Dort ist die Ungeheuere Schlucht«, sagte Bink. »Ich erinnere mich, wie ich das erste Mal dorthin gelangte, kurz nachdem ich Chamäleon begegnete. Ich musste hinunterklettern und den Boden überqueren, wo der Spaltendrache sein Unwesen trieb. Ich machte die Bekanntschaft von Donald dem Schatten, küsste seine Frau und sagte ihr, wo die Silbereiche steht.«
»Ich bin froh, dass du Chamäleon kennen gelernt hast«, sagte Dor. Immerhin war sie seine Mutter. »Aber erinnerst du dich nun, wo unser Zuhause ist?«
»Damals war es im Nördlichen Dorf, aber ich glaube nicht, dass wir dorthin unterwegs sind.« Er spähte weiter umher. »Da liegt Schloss Roogna. Ach, was haben wir da an Abenteuern erlebt.«
»Ja, natürlich«, pflichtete Dor ihm bei, obwohl er ungeduldig wurde. »Aber jetzt müssen wir unser Zuhause finden.«
»Wo immer das ist«, meinte Bink. Er kniff die Augen zusammen. »Da liegt die Insel des Blicks, wo Dolph geheiratet hat.«
»Kraah!«, stimmte Dolph zu.
»Er sagt, das war vielleicht eine Hochzeitsnacht«, dolmetschte ein Metallknopf. »Weder er noch Electra wussten, wie man den Storch ruft.«
»Na, ich schätze, irgendwann haben sie es doch herausgefunden«, entgegnete Dor. »Mit Dawn und Eve haben sie jedenfalls ein nettes Paar Töchter in die Welt gesetzt.« Einen Augenblick dachte er an die beiden als Achtzehnjährige, die er auf Ptero kennen gelernt hatte. Ob Xanth bereit war, sie in diesem Alter zu überstehen?
Sie kreisten über dem Land und fanden die bekannten Merkmale, aber keine Spur ihres Zuhauses. Diese Erinnerung war säuberlich ausradiert.
»Vielleicht sollten wir jemanden fragen«, schlug Bink vor. »Es muss auf Xanth doch jemanden geben, der weiß, wo wir jetzt wohnen.«
»Das meine ich auch.«
Dolph ging in den Sinkflug und fand einen Landeplatz an der Westküste. Er ging neben einem kleinen Damm nieder, der plöt z lich Beine und ein Geweih ausfuhr und schnaubend das Weite suchte.
»Das muss wohl ein Damhirsch gewesen sein«, bemerkte Bink. »Hier in den abgelegenen Wäldern gibt es die seltsamsten Tiera r ten.«
Dolph verwandelte sich wieder in einen Menschen, dann muste r ten sie die Umgebung. Unweit von ihnen saß ein Mann, der in einem Buch las, und sie traten näher. »Hallo«, begrüßte Dor ihn.
Der Mann hob den Kopf. »Wer seid denn ihr?«
»Ich bin König Dor. Ich würde gern wissen, ob – «
»Klar, und ich bin ein Eselsdrachen«, sagte der Mann
Weitere Kostenlose Bücher