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Zombieparade: Storys (German Edition)

Zombieparade: Storys (German Edition)

Titel: Zombieparade: Storys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Brooks
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wenn der Tod des Wirts gleichbedeutend mit dem eigenen Tod ist, dann ist das eben so! Eine Krankheit kennt keine Vorstellung von Zurückhaltung oder dem Morgen! Sie kann die langfristigen Auswirkungen ihres Tuns nicht begreifen, so wenig wie die Subtoten! Wir können es! Aber wir denken nicht darüber nach! Wir verdrängen es! Wir FEIERN es sogar! In den letzten Jahren haben wir fröhlich und unbekümmert in der Parade unserer eigenen Ausrottung getanzt!«
    Ich sah, wie Laila immer aufgeregter wurde. Sie starrte Nguyen mit einem Raubtierblick in die Augen und fletschte die dünnen Lippen über den Fangzähnen. »Es kommen mehr Sonnenbrüter«, sagte sie mit leiser, fast zischender Stimme. »Es kommen immer welche nach!«
    Und das wurde zum Allgemeingut. Vom historischen »Wann hätten die Menschen die Bedrohung durch die Subtoten nicht gemeistert?« über das pragmatische »Ja, das gegenwärtige weltumspannende sozioökonomische System der Menschen mag
von der Vernichtung bedroht sein, aber nicht die Menschheit selbst« bis hin zum humorvollen »Solange die Menschen auch weiterhin so hemmungslos Geschlechtsverkehr praktizieren, kommen immer welche nach«. Von Gleichgültigkeit zum Trotz; und so klammerten sich viele unserer Art an das verzweifelte Argument, dass »immer welche nachkommen«. Verzweifelt ist das einzige Adjektiv, das diese neue Phase unserer Existenz beschreibt. Je mehr die Zahl der Subtoten anwuchs, während sie eine menschliche Festung nach der anderen eroberten, desto beharrlicher, dogmatischer, verzweifelter wurde das Argument »Es kommen immer welche nach«.
    Und doch waren es nicht die Anhänger des »mehr«, die tagsüber meine Träume heimsuchten. Es waren jene, die wie ich dachten, die Nguyens Logik folgten und selbst »Berechnungen« anstellten. Die Menschheit näherte sich tatsächlich einem kritischen Punkt. Die Subtoten hatten eine Kettenreaktion ausgelöst, genau wie unser vietnamesischer Weiser es prophezeit hatte. Jede Nacht lagen ihre Leichen höher in den Straßen von Penang, den Krankenhäusern und behelfsmäßigen Flüchtlingslagern. Unterernährung, Krankheiten, Selbstmord und Gewaltverbrechen folgten, und dabei hatten die Subtoten noch nicht einmal unsere Zone erreicht.
    Wir wussten, es konnten, es würden nicht »immer welche nachkommen«, doch was sollte man tun? Auf den ersten Blick schien die Frage so fremdartig zu sein. Ich schaffte es kaum, sie mir selbst zu stellen, geschweige denn anderen. Da wir uns mittlerweile einer apokalyptischen Bedrohung gegenübersahen, wäre es da nicht die logische Schlussfolgerung gewesen, sie zu bekämpfen? Natürlich … für jeden, nur nicht für eine Rasse passiver Parasiten.
    Wir glichen Flöhen, die zusahen, wie ihr Hund um sein Leben kämpfte, und kamen nie auf den Gedanken, dass es in unserer Macht stand zu helfen. Wir hatten die Sonnenbrüter stets als »minderwertige Rasse« betrachtet und auf sie herabgeblickt. Und doch hatte gerade diese Rasse, die tagtäglich mit ihrer eigenen Schwäche und Sterblichkeit konfrontiert wurde, ihr Schicksal in die Hand genommen. Während wir in den Schatten abwarteten, hatten sie gelernt und das Antlitz ihrer Welt verändert. Und es war ihre Welt, nicht unsere. Wir hatten nie Besitzansprüche an unsere »Wirtszivilisation« angemeldet, nie etwas dazu beisteuern oder gar, da sei die Hölle vor, darum kämpfen müssen. Während die großen Umwälzungen, die Kriege und Völkerwanderungen und epischen Revolutionen sich vor unseren Augen abspielten, sehnten wir uns nur nach Blut und
Sicherheit und Erlösung von der Langeweile. Und jetzt, da der Lauf der Geschichte uns in den Abgrund zu reißen drohte, lähmte uns eine fast genetisch bedingte Paralyse.
    Diese Erkenntnisse sind natürlich die Frucht später Einsicht. So deutlich begriff ich das alles noch nicht, als ich in jener Nacht durch mein Jagdrevier am Temenggor-See streifte. Die Barrikade der Menschen an der Autobahn 4 bildete den jüngsten Wellenbrecher gegen die steigende Flut der Subtoten. Die Militärgarnison, oder was noch davon übrig war, hatte einige behelfsmäßige Befestigungen errichtet, die Brücke jedoch nicht zerstört. Sie müssen immer noch in dem Glauben gelebt haben, sie könnten das gegenüberliegende Ufer zurückerobern. Die zentrale Insel war zur »Quarantänezone« erklärt worden, und in dem früheren Naturschutzgebiet wimmelte es jetzt von »Internierten«. Für unsere Art die ideale Anlage, um ahnungslose Flüchtlinge zu

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