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Zorn der Meere

Zorn der Meere

Titel: Zorn der Meere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Falconer,Colin
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Freiheit herausgenommen, nicht wahr?«, murmelte Francois. »Bitte verzeiht mir, aber ich will es jetzt einfach sagen. »Ich bin einsam, Lucretia, ich sehne -«
    »Nein!«, wehrte sie ab. »Es wird genug Frauen geben, die sich glücklich schätzen, an Eurer Seite zu sein.«
    Francois lachte auf. »Glaubt Ihr denn, eine Glücksritterin böte Abhilfe gegen die Einsamkeit?« Als Lucretia keine Antwort gab, setzte er fast ungeduldig hinzu: »Gewiss stünden mir Frauen zur Verfügung. Es muss also wohl an mir liegen, denn ich betrachte Ruhm und Reichtum nicht als Garanten für die Liebe.« Er machte eine Pause, ehe er mit neuer Heftigkeit
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    fragte: »Warum sagt Ihr mir nicht endlich offen, ob Ihr Euren Mann liebt oder nicht?«
    »Weil das Gesagte für heute genügen muss, Francois«, erklärte Lucretia, ehe sie ihm den Rücken kehrte und in der Dunkelheit verschwand.
    Zwaantie blickte Lucretia neugierig entgegen, als diese ihr über den Gang entgegengestürmt kam. Hol mich der Teufel!, dachte sie. Die frische Nachtluft allein wird ihr die Röte wohl nicht in die Wangen getrieben haben!
    »Ist es zum Lustwandeln nicht ein wenig zu spät?«, fragte sie spöttisch.
    »Was tust du hier?«, fuhr Lucretia sie an.
    Ja, funkele mich nur wütend an, triumphierte Zwaantie. Ich bin dir auf die Schliche gekommen.
    »Ich musste den Abort aufsuchen«, entgegnete sie, indem sie zum Deck hochspähte. »Wie ich sehe, konnte der Herr Kommandeur auch nicht schlafen.«
    »Nimm deine Zunge in Acht«, befahl Lucretia ihr. »Der Kommandeur und ich sind uns rein zufällig begegnet.«
    Zwaantie freute sich. Das würde dem Skipper gefallen, stellte sie fest. Er schätzte kleine Tratschgeschichten. Der Kommandeur und ich sind uns rein zufällig begegnet! Wie es aussah, hatte der Kommandeur diesen Zufall weidlich ausgenutzt.
    »Ich bin mir nicht bewusst, etwas Erheiterndes geäußert zu haben«, bemerkte Lucretia.
    Zwaantie musste sich zwingen, nicht laut loszuprusten.
    »Entschuldigt, Madame«, murmelte sie ernst. »Wenn Ihr möchtet, werde ich Euch jetzt beim Auskleiden helfen.« Dabei kann ich gleich prüfen, ob in der Hast nicht rein zufällig ein Knopf im falschen Knopfloch gelandet ist, dachte sie. Sie musste sich abermals das Lachen verbeißen, als sie sich
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    vorstellte, wie der hölzerne Herr Kommandeur diese steife Eiskönigin geschmolzen hatte.
    Niemals findet man hier ein ungestörtes Plätzchen, dachte Sussie, immer ist mindestens einer da, der hört und sieht, was man tut. Auf diese Weise hatte sie zum Beispiel mitbekommen, dass Tryntgen und ihr Mann Claas die Dunkelheit nutzten, um beieinander zu liegen. Es begann mit dem Rascheln von Kleidungsstücken. Wenig später ertönten Tryntgens Seufzer, kam ihr stoßweiser Atem, und schließlich das Grunzen von Claas, wenn er sich über sie warf.
    Das war jedoch alles, was Sussie erfuhr. Die Einzelheiten solcher Begegnungen blieben ihr verborgen. Manchmal stellte sie sich vor, diesbezüglich von Wiebe Hayes eingeweiht zu werden. Sie entsann sich des Bullen zu Hause auf dem Bauernhof, der die Kühe bestieg. Was aber hatte das den Kühen bedeutet? fragte sie sich. Wenn sie sich recht erinnerte, hatten sie stets reichlich unbeteiligt gewirkt.
    Eines Morgens saß Sussie mit Tryntgen allein unter ihrem Sonnensegel. In der vergangenen Nacht war es abermals zu jenen sonderbaren Geräuschen gekommen. In Gedanken versuchte Sussie, Claas mit denselben Hodensäcken auszustatten, die sie an dem Bullen zu Hause gesehen hatte. Es gelang ihr nicht. Sie passten einfach nicht zu Claasens rosigen Wangen und seinem einfältigen Gesicht.
    »Wie ist das so?«, flüsterte Sussie ihrer Schwester zu.
    Tryntgen sah von ihrer Handarbeit auf. »Wie ist was? Wovon redest du?«
    »Na, du weißt schon... mit einem Mann zusammen zu sein.«
    Sussie warf einen Blick zur Seite. Tryntgen hatte die Lippen zusammengekniffen und machte ein empörtes Gesicht.
    »Ich bin für dich verantwortlich, Sussie. Glaubst du, ich hätte Lust, dich in Schwierigkeiten zu sehen?«
    »Es war doch nur eine Frage! Ich bin einfach neugierig.«
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    »Das ist mir keineswegs entgangen. Ich habe die Blicke gesehen, die du diesem Soldaten zuwirfst. Knüpf dir doch gleich dein Mieder auf, dann weiß er wenigstens, was du willst!«
    Sussie spürte, dass ihre Wangen plötzlich glühten. »Ich schaue ihn doch nur manchmal an«, murmelte sie.
    »Ha!«, schnaubte Tryntgen. »Das ganze Schiff weiß, dass du hinter ihm her bist.«
    Sie hat meine

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