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Zorn und Zärtlichkeit

Zorn und Zärtlichkeit

Titel: Zorn und Zärtlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Er hielt sie fest, erforschte mit seiner warmen Zunge ihren zitternden Mund, und seine pulsierende Männlichkeit glitt in ihren Körper.
    Entsetzt spürte sie, wie mühelos er in sie eindrang, und was noch schlimmer war - ihr Körper hieß ihn willkommen, hob sich ihm entgegen.
    Das darfst du nicht, befahl ihr eine innere Stimme. Du darfst dich nicht von ihm beherrschen lassen...
    Aber genau das tat er, mit vollendeter Meisterschaft. Sheenas Widerstand schmolz schnell dahin. Sie begehrte ihn, trotz allem. Ein heißes Verlangen besiegte ihre Bedenken, alles war unwichtig - alles außer der Leidenschaft, die sie ebenso entflammte wie Jamie.
    Die Erlösung erschien ihr unerreichbar, ihre wilden Wünsche wurden immer unerträglicher. Jamie beschleunigte seine Bewegungen nicht, und sie glaubte den Verstand zu verlieren, während er sie mehrmals zum Gipfel emportrug und dann plötzlich innehielt. Ihr Körper sehnte sich verzweifelt nach der letzten Erfüllung. Stöhnend grub sie die Fingernägel in seinen Rücken, doch Jamie war fest entschlossen, die süßen Qualen zu verlängern.
    Plötzlich hörte er auf, sie zu küssen. Sie öffnete die Augen, begegnete seinem Blick und erkannte, dass er ebenso litt wie sie.
    Warum tat er ihr das an - und sich selbst? Sie musste nicht lange auf die Erklärung warten. »Ich bin dein Mann.« Seine Stimme klang flehend und hatte gleichzeitig einen harten, entschiedenen Unterton. »Sag es!«
    Sheena war zu verwirrt, um zu begreifen, was er da von ihr forderte, und sie sprach nur zu gern die Worte aus, die er hören wollte. »Du bist mein Mann.«
    »Du wirst es nie wieder abstreiten.«
    »Nie wieder.«
    Da liebte er sie leidenschaftlicher denn je, und Sheena beantwortete den heftigen Ausbruch seiner Gefühle mit ebensolcher Glut. Sie hungerte, und er war ihre Nahrung, und sie konnte nie genug von ihm bekommen - niemals...
    So bedauerlich sie es auch fand, dass Gedanken dieses unbeschreibliche Entzücken störten - es ließ sich nicht vermeiden, sobald die Glut erloschen war. Jamie lag neben ihr und hielt sie im Arm, streichelte sie mit sanften Fingern, als hätte die körperliche Vereinigung alle Probleme gelöst. Da konnte sie sich nicht mehr zurückhalten. »Du hast mich übervorteilt.«
    »Ich habe nichts getan, was du nicht wolltest, meine Süße.«
    »Da irrst du dich, Jamie. Ich weiß nicht, was dir die Macht gibt, ein solches Feuer in mir zu wecken. Aber jetzt empfinde ich ganz anders als vorhin. Du kannst meinen Willen nur für kurze Zeit lähmen. Jetzt ist er wieder stark und entschlossen. Nichts hat sich geändert.«
    »Doch, mein Mädchen«, flüsterte Jamie dicht an ihrem Ohr. »Du hast gelernt, dass du mich nicht zurückweisen kannst, auch wenn du dich noch so sehr darum bemühst. Was immer die Zukunft bringt - dieses Verlangen wird uns aneinanderbinden. Und ich werde dich immer begehren, Sheena«, fügte er ernsthaft hinzu. Es klang beinahe wie eine Drohung. »Und du wirst immer wieder schwach werden - sosehr du auch dagegen ankämpfen magst.«

36.

     
    Es war wunderbar, in weichen Wolken gebadet zu werden, als flöge man hoch über der Wirklichkeit dieser Welt in einem geheimnisvollen Himmel. Dieses Gefühl erfaßte Sheena, als sie am späten Nachmittag an der Zinnenmauer entlangging. Während des ganzen Tages waren dicke Wolken aufgezogen, um das Schloss einzuhüllen. Manchmal musste sie stehenbleiben, weil sie kaum noch die Hand vor den Augen sah, und jenseits der Mauern war überhaupt nichts zu sehen - nur im Hof, denn dort sammelten sich die Wolken nicht. Sie lagen darüber, wie eine Decke.
    Sheena beobachtete, wie mehrere Gäste aufbrachen, vermutlich die letzten, mit Ausnahme der Martins, die noch einige Tage bleiben wollten. Jamie würde sich ärgern, denn er hatte seine Hochzeit über eine Woche lang feiern wollen. Doch die angespannte Atmosphäre im Schloss Kinnion hatte keine festliche Stimmung aufkommen lassen. Da sich Braut und Bräutigam so schlecht vertrugen, war das Unbehagen der Gäste zusehends gewachsen.
     
    Sie wusste , dass es ihre Schuld war. An diesem Tag hatte Jamie eifrig versucht, eine fröhliche Stimmung zu verbreiten. Vielleicht freute er sich wirklich seines Lebens, nach seinem Sieg in der letzten Nacht. Aber Sheena war nicht bereit gewesen, vor den Gästen die glückliche Ehefrau zu spielen.
    Sie weigerte sich zu glauben, dass sie Jamie immer begehren würde. Das war einfach absurd. Trotzdem hatte die vergangene Nach gewisse Dinge bewiesen, und

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