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Zu viele Morde

Zu viele Morde

Titel: Zu viele Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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bezahlt, es mit jungen Männern zu treiben, aber Mark Schmidt ist sein erster Mord. Es hat ihn Jahre gekostet, seine Werkzeuge und die siebzig Kilo hygroskopischer Kristalle zu sammeln.«
    »Glaubst du, er hätte wieder gemordet?«
    Abe dachte eine Weile nach und schüttelte dann den Kopf.»Wahrscheinlich nicht, zumindest hätte er nicht, solange ihn Mark Schmidt in den Bann gezogen hätte. Wenn die Anziehungskraft nachgelassen hätte, weil die Leiche zu stark verwest wäre, hätte er gewartet, bis ihm die richtige Person über den Weg gelaufen wäre. Er macht kein Geheimnis daraus, dass sie ein halbes Jahr zusammengelebt haben. Er behauptet allerdings, Mark sei eines natürlichen Todes gestorben und er habe es nicht ertragen, sich von ihm trennen zu müssen.« Abe verzog das Gesicht. »Es ist gut, dass er verrückt ist – wirklich und ehrlich verrückt. Keiner wird ihn anklagen – zu viel Publicity.«
    »Abe, wenn es eine Beruhigung für dich ist, du hast den Fall genauso bearbeitet, wie er bearbeitet werden musste.« Carmine sah ihn an. »Wirst du heute Nacht schlafen können?«
    »Wahrscheinlich nicht, aber solche Sachen verblassen mit der Zeit.«
     
    In seiner leeren Wohnung ging Carmine in die Küche, wo seine Tante ihm Muschelsauce für Pasta hingestellt hatte. An der Tür ertönten Stimmen; ein Schlüssel drehte sich im Schloss. Stocksteif stand Carmine am Herd, die letzten Fettucine fielen von selbst in den Topf. Desdemona! Das war Desdemonas Stimme! Aber er war so überrascht, dass er nicht zu ihr gehen konnte und wie festgenagelt stehen blieb.
    »Ich hätte wissen sollen, dass er immer noch in der Cedar Street ist«, sagte Desdemona zu jemandem, »und ich wette, er hat vergessen, einzukaufen.« Dann ein lauter Ruf. »Danke, Sir! Alles in Ordnung!« Der Taxifahrer.
    Sie kam in die Küche gestürmt, wie ein Schlachtschiff unter vollen Segeln, Julian auf dem linken Arm, in Hosen und einer Bluse, mit erhitztem Gesicht und glänzenden Augen.
    »Carmine!« sagte sie und blieb wie angewurzelt stehen. Einwundervolles Lächeln ließ ihr Gesicht erstrahlen. »Liebster, du guckst ja wie ein Auto.«
    Er schloss seinen Mund und nahm sie und das Baby in die Arme. Seine Wimpern waren feucht, als er nach ihrem Mund suchte. Julian begann irgendwann zu meckern, weil er zu sehr gedrückt wurde. Carmine nahm seinen Sohn und küsste ihm das ganze Gesicht ab. Desdemona ging hinüber zum Herd.
    »Pasta und Muschelsauce«, sagte sie, während sie in die Töpfe linste. »Tante Maria, jede Wette. Das reicht ja für eine ganze Kompanie.« Dann nahm sie Julian dem Vater ab. »Wenn du mich entschuldigst, ich werde ihm jetzt sein Abendessen geben, ihn baden und dann ab ins Bett.«
    »Was ist denn mit dem Jetlag, Julian?«, fragte Carmine seinen Sohn.
    »Mach dir darüber keine Sorgen«, sagte Desdemona. »ich habe ihn absichtlich über Stunden und Stunden wachgehalten. Der Rest der First Class war nicht sonderlich begeistert.«
    »Wie bist du von JKF hergekommen?«
    »Ich habe ein Taxi genommen. Ich war nicht in der Stimmung, Myron zu erzählen, dass ich nach Hause komme. Er hätte es nicht verstanden.«
    Und schon war sie mit Julian verschwunden.

Kapitel zwölf
    »Wir haben in dieser ganzen Dunkelkammer- und Funker-Ausrüstung absolut nichts gefunden«, sagte Ted Kelly niedergeschlagen. »Überhaupt, verdammt, gar nichts.«
    »Hast du wirklich gedacht, du würdest?«, fragte Carmine, der immer noch ganz in seinem Glück schwebte, Desdemona und Julian wieder bei sich zu Hause zu haben.
    »Wahrscheinlich nicht, aber es ist trotzdem eine Enttäuschung. Ich muss zugeben, dass du und der Commissioner verdammt clever wart, was den Heckenschützen auf dem Green angeht«, meinte Kelly etwas widerwillig. »Wir haben nie eine Ausrede gefunden, die Häuser der Cornucopia-Vorstände zu durchsuchen. Obwohl ihr euch auf dünnem Eis befindet. Diese Typen haben das Geld, Holloman County den ganzen Weg hoch bis zum Supreme Court zu verklagen.«
    »Wir haben uns dafür entschuldigt, wegen der Aufregung um den Heckenschützen übereilig reagiert zu haben. Glaubst du wirklich, sie würden uns verklagen, Ted?«, fragte Carmine grinsend.
    »Nein. Zu viel öffentliche Aufmerksamkeit. Sie sind panisch, dass jemand Ed Murrow etwas über Odysseus erzählen könnte.«
    »Das haben der Commissioner und ich auch gedacht.«
    »Du bist ein Mistkerl, Delmonico.«
    »Gehen wir vor die Tür.«
    »Ich nehm’s zurück. Wieso weiß eigentlich jeder über Odysseus

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