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Zuckerblut

Zuckerblut

Titel: Zuckerblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Leix
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Sternberg stand in der Tür und applaudierte. Er hatte die letzten Sätze gerade noch mitbekommen.
    »Was gibt es Neues, Jan«, forderte ihn Lindt auf, zu berichten. »Es interessiert unseren Staatsanwalt bestimmt auch.«
    Sternberg berichtete Aktuelles von Harald Weinbrecht, dessen spontane Flucht vor den beiden Kommissaren unter den Stämmen des Langholzlasters geendet hatte.
    »Diese spektakuläre Verfolgungsjagd, Chef – alle Achtung übrigens, in Ihrem Alter und dann noch mit so einer Franzosenschaukel von Dienstwagen ...
    Der Kommissar unterbrach ihn mit gespielter Entrüstung: »Was soll das heißen, in meinem Alter und mit meinem Wagen? Das musste jetzt mal wieder sein, damit ihr Jungen nicht meint, wer jenseits fünfzig ist, gehört in den Innendienst. Und was meinen großen Citroën angeht, der hat wirklich gezeigt, was er kann. Aber sag doch, hast du etwas vom Krankenhaus gehört? Wie geht es dem Weinbrecht?«
    »Zum Glück keine größeren Personenschäden. Der Airbag muss ihn wohl vor Schlimmerem bewahrt haben. Nur eine leichte Gehirnerschütterung und ein paar Prellungen. Zwei Tage Klinik, dann darf er wahrscheinlich wieder raus.«
    Lindt hatte zwei Beamte der Schutzpolizei in das Karlsruher Städtische Klinikum beordert, um Weinbrecht rund um die Uhr zu bewachen und war jetzt sichtlich erleichtert, dass der Unfall so glimpflich ausgegangen war.
    Direkt nachdem der Verletzte mit dem Rettungswagen abtransportiert worden war hatte er noch vom Wald aus über Handy angeordnet, das gesamte Umzugsgut der Weinbrechts zu beschlagnahmen. Die beiden vollen Möbellastzüge wurden zur Polizeitechnik beordert, damit die Spurensicherung alles gründlich unter die Lupe nehmen konnte. Auch die leeren Wohnräume ließ der Kommissar untersuchen.
    »Die Kollegen sind dran. Zu viert laden sie die Lkws aus, die haben vielleicht eine Laune ...«
    Sternberg hatte diesen Satz gerade beendet, als die Tür aufflog und ein sich bitterlich beschwerender KTU-Chef in den Raum stürzte.
    »Oskar, was hast du dir denn dabei schon wieder gedacht?«, begann Ludwig Willms loszuschimpfen. »Jetzt kann meine ganze Abteilung sich im Möbelpacken üben. Vier große Fahrzeuge ausräumen, zwei Motorwagen und zwei lange Hänger, also das ist doch nun wirklich zuviel des Guten. Wir können doch nicht nur für deine Abteilung arbeiten. Es gibt ja schließlich noch mehr zu tun. Weißt du denn, wie lange wir dazu brauchen?«
    »Aber Ludwig«, amüsierte sich Oskar Lindt über seinen echauffierten alten Freund Willms. »Ich wollte doch nur, dass ihr mal wieder richtig etwas zu tun bekommt. Immer nur Fingerabdrücke vergleichen, das ist doch auf die Dauer sehr langweilig. Erst die schweren Möbel fordern den ganzen Mann. Da könnt ihr auch glatt zwei Wochen Fitness-Studio sparen.«
    Diese kleine Gehässigkeit gegenüber dem durchtrainierten Sportler hätte sich der Kommissar besser sparen sollen, denn die Retourkutsche kam sofort.
    »Wenn ich dich so anschaue, mein lieber Freund«, tätschelte Willms den Bauch seines Kollegen, dann nehme ich dich am besten gleich mit. Zwei Tage schwitzen und du hast drei Kilo weg.«
    »Zum Glück haben wir hier auch noch wichtige Vernehmungen durchzuführen.« Lindt zeigte durch die Glasscheibe auf den wartenden Anwalt Baumbach. »Da kann ich euch leider nicht beim Möbelschleppen helfen.«
    »Das ist doch dieser ... dieser ... na, wie heißt er denn noch?« Willms versuchte sich zu erinnern.
    »Baumbach, lieber Ludwig, Rechtsanwalt Baumbach, der Neffe vom alten Richter. Du weißt doch noch, die Verfügung zur Feuerbestattung. Übrigens ist die Unterschrift gefälscht und zwar von ihm da. Die Stuttgarter haben es uns vorhin bestätigt.«
    »Na also, dann waren wir doch auf der richtigen Spur! Nehmt ihr ihn in U-Haft?«
    »Ich habe schon noch einige Bedenken, ob sich ein Richter findet, der uns den Haftbefehl ausstellt«, warf Staatsanwalt Conradi ein. »Aber ich werde mein Möglichstes tun. Momentan behalten wir ihn auf jeden Fall noch hier.«
    Der ›Kurze‹ wandte sich zum Gehen und auch der Leiter der Kriminaltechnik strebte zur Tür, blieb jedoch kurz vorher noch stehen. »Ach, Oskar, warum ich eigentlich gekommen bin. Könntest du uns deinen jungen Mitarbeiter für ein paar Stunden ausleihen? Wir haben wirklich alle Hände voll zu tun, um die ganzen Umzugskisten zu durchsuchen.«
    Er wandte sich direkt an Sternberg: »Sie sind doch in Sachen EDV ganz fit, wenn ich recht weiß. Wir haben auch zwei Computer im

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