Zuckermond
näheren Blick auf meine Waren wirfst und nicht so tust, als könntest du dir allein beim Anblick der Teile eine ansteckende Krankheit zuziehen.“
„Nun übertreib aber nicht. Ganz so schlimm war ich nun auch wieder nicht.“ „Noch schlimmer. Aber ich freue mich sehr über dein momentanes Interesse… äh… ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass es sich um Interesse handelt.“ Sie zwinkerte der Freundin zu. „Nein… ich… was sollte ich denn auch sonst… mir war einfach langweilig und da…“ Sie brach ab, blickte in die schelmisch lächelnden Augen der Freundin und musste laut loslachen. „Okay, du hast mich erwischt. Allerdings weiß ich auch nicht, was heute mit mir los ist, denn normalerweise liegen meine Interessen vollkommen woanders.“ „Vor mir musst du dich nicht rechtfertigen. Im Gegenteil. Und damit du deine Hemmungen verlierst, führe ich dich mal ein bisschen in die Vielfalt ein. Als erstes zeige ich dir hier den Turbo Slip – anziehen und einfach verwöhnen lassen. Ihm wurde im Schritt ein flacher Vibrator in den Stoff eingenäht und er verspricht einen Liebescocktail der Sonderklasse.“ „Turbo Slip. Ich fass es nicht. Sag bloß, es gibt Frauen, die sich so etwas kaufen!?“ „Aber sicher! Genau wie dieses kleine Quietscheentchen. So niedlich und harmlos wie es auch ausschaut, es hat es ganz schön faustdick hinter den kleinen Entenohren, denn sein spitzes Schwänzchen und der Schnabel vibrieren fleißig, wenn du die Ente leicht drückst. Ungehemmte Freude während des Badens ist garantiert. Das Gute daran: Du kannst es offen im Badezimmer stehen lassen, denn deine Gäste werden niemals erraten, mit welch süßem Liebhaber du in deiner Wanne planschst.“ Kathrin lachte. „Kommen wir nun zu meinen exklusiven ‚Beauty Secrets’ Vibratoren. Sie wurden speziell für meinen Laden – nach meinen Vorgaben – angefertigt und sind aus besonders hochwertigem, medizinischem Silikon gegossen. ‚Beauty Secrets’ Vibratoren sind nicht nur ein Hochgenuss fürs Auge, sondern voll und ganz auf das Bedürfnis des weiblichen Empfindens abgestimmt. Jeder Vibrator ist ein Unikat – handgefertigt – und nicht nur das Material, sondern auch die Farben sind gesundheitlich völlig unbedenklich. Ja und weil es auch Frauen gibt, die nicht ohne ihren persönlichen Vibrator aus dem Haus gehen, gibt es sogar Mini-Größen für die Handtasche und in vollkommen unauffälliger Form. Nämlich in Form eines täuschend echt aussehenden Lippenstiftes. Lustvolle Spiele und Stimulationen der Klitoris sind also jederzeit möglich!“ „Befindet sich so ein Teil auch in deiner Handtasche?“ „Aber hallo! Na sicher, was denkst denn du?“ Kathrin präsentierte ihrer Freundin noch eine ganze Reihe an Dingen, die das Herz einer Frau höher schlagen lassen konnten. Von Liebeskugeln in den verschiedensten Variationen, über Vibrationsschwämme, Orgasmusintensivierende Cremes, Nippel-Sucker bis hin zu essbaren Dessous war alles dabei. Helena kam aus dem Staunen nicht heraus. Ihr präsentierte sich eine vollkommen neue Welt. Und während sie gemeinsam ihre Runde durch den Laden drehten, schüttete sich Helena ihr Herz bei Kathrin aus. Erzählte von ihrem Wochenende bei den Eltern und von der Tatsache, dass Leonard einen unmöglichen Preis dafür verlangte, ihr aus der Patsche zu helfen. „Wenn ich ehrlich bin, verstehe ich dein Problem nicht so ganz. Du bist scharf auf diesen Kerl, denkst nahezu stündlich an heißen Sex mit ihm – nun bieten sich dir wundervolle siebzehn Tage mit diesem Prachtexemplar und du tust so, als würde die Welt untergehen?! Zumal du gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen würdest, denn auch das Problem mit deinen Eltern würde zunächst einmal gebannt sein.“ Helena war zunächst etwas enttäuscht, weil sie in diesem Augenblick in ihrer Freundin keine Verbündete spürte, doch innerlich musste sie ihr recht geben. Sie verstand sich und ihre widersprüchlichen Gedanken und Gefühle ja selbst nicht. Wo war die klare Linie, die sie doch sonst in sich und in ihren Gedankengängen verspürte? Die sie bisher sicher und ohne Wenn und Aber durchs Leben geführt und ihr bei Entscheidungen geholfen hatte? Sie hatte sich in nichts aufgelöst. Und zwar genau seit dem Tag, als sie Leonard begegnet war. Kathrin, die spürte, wie zerrissen ihre Freundin war, legte ihren Arm um sie. „Nimm das Angebot von Leonard an. Hey, du bist ein Glückspilz und spürst es nicht einmal. Weißt du, wie
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