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Zum Sterben schoen

Zum Sterben schoen

Titel: Zum Sterben schoen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Welt das auch wissen. Das Band würde sich über sie lustig machen, ihre Inkompetenz beweisen, sie erniedrigen, so wie Nicholas ihn erniedrigt hatte.
    »Du hast dich mit dem falschen Mann eingelassen«, flüsterte er mit hasserfüllter Stimme. Seine Finger krümmten sich um den glatten Lauf. Er spürte, wie die Kraft unter seinen Fingerspitzen stärker wurde, potenter mit jedem Streicheln.
    Und dennoch wartete er, bis der hübsche junge Priester die Trauungszeremonie beendete, die Stufen hinaufstieg und hinter den Altar trat, um den Gottesdienst zu beginnen. Stark hatte seine Hausaufgaben gemacht. Er wusste genau, wo jeder der Hochzeitsgesellschaft sitzen würde. Er hatte so getan, als arbeitete er auf der Empore, während die Hochzeit geprobt wurde, und er wusste, dass Braut und Bräutigam, Begleiter des Bräutigams und Brautjungfer dem Priester zum Altar folgen und wie königliche Hoheiten schräg rechts neben dem Altar an der Nordwand auf Sesseln sitzen würden. Bruder und Schwester waren dann mitten im Bild der Kamera.
    Es würde perfekt werden. Tommy Boy würde er als ersten töten – ein Schuss mitten in die Stirn würde auf Film einfach fantastisch wirken. Und während Nicholas noch umhertaumelte wegen des Schocks – wer würde das nicht, wenn er gerade Augenzeuge des Todes seines besten Freundes geworden war –, würde Stark das Gewehr nach rechts schwingen und Laurant töten. Die Kamera würde ihre Reaktion auf den Tod des Bruders einfangen. Stark malte sich den Ausdruck des Entsetzens in ihren Augen aus in der winzigen Sekunde, bevor er sie tötete, und er lächelte wieder. Es würde köstlich sein. Bumm, bumm, dankeschön Ma’am. Er würde Bruder und Schwester erwischen, bevor die Menge Zeit hatte zu reagieren. Stark rechnete damit, dass die Gäste in Panik gerieten und wie eine durchgehende Rinderherde in wilder Flucht zu den Türen stürzten. Er brauchte diesen Tumult, um durch die Falltür, die er in den Boden hinter der Orgel gebaut hatte, nach unten zu entkommen. Dort landete er im Schrank neben dem Vestibül, würde durch das Vorderfenster hinausklettern und sich unter all die hysterischen Männer und Frauen mischen. Vielleicht machte es sogar noch mehr Spaß, auch ein wenig zu schreien.
    »So viel zu tun, so wenig Zeit«, flüsterte er. Denn in diesen kostbaren zwei oder drei Sekunden, vielleicht sogar vier, bevor die Menge sich von ihren Sitzen erhob, würde er versuchen, Willie und Mark umzubringen. Sie saßen neben dem Hauptgang in der sechsten Reihe. Stark wusste, dass er gierig war, aber das war ihm egal. Er musste sie loswerden. Er hatte davon geträumt, solange er es ertragen musste, mit ihnen zusammenzuleben. Seine Hausgenossen waren Schweine. Üble, dreckige Schweine. Er konnte den Gedanken nicht ertragen, dass solcher Müll weiter die Welt verseuchte. Nein, es gab keine andere Möglichkeit. Sie mussten sterben, und wenn er sie nicht heute umbringen konnte, würde er zurückkommen und sie später erwischen. Er würde sich jedoch nicht die Mühe machen, ihren Tod zu filmen, denn genau wie die Hure Tiffany waren sie es nicht wert, dass man sich an sie erinnerte.
    Er unterdrückte ein mädchenhaftes Kichern, als er an den Garagentoröffner dachte, an dem er solch clevere Änderungen vorgenommen hatte. Er war an der Sonnenblende seines Autos angebracht. Niemandem würde das auffallen. Allerdings konnte man damit keine Garagentore öffnen. Nein, Sir. Ein Druck auf den Knopf und bumm, bumm. Nachrichten um elf.
    Amüsieren wir uns? O ja, wirklich.
     
    Wegen Michelles Beinschienen konnte sie nicht knien, und aus diesem Grund traute Tommy das Paar zu Beginn der Zeremonie, statt bis zur Mitte der Messe zu warten, wie es der Brauch war. Er hegte große Hoffnungen für dieses Paar. Christopher war ein guter, anständiger Mann und sehr vernünftig. Er glaubte an Ehe und Verantwortung ebenso wie seine entzückende Braut. Beide hatten in der Vergangenheit schwere Zeiten durchgemacht und mit Anmut und Würde überstanden. Tommy wusste, dass sie darum kämpfen würden, ihr Ehegelübde zu halten, wenn sie auf die unvermeidlichen steinigen Wegstücke stießen.
    Es war eine Freude, sie zu trauen. Er lächelte, als Christopher Michelle den Ring an den Finger steckte. Ihre Hand zitterte so, dass der Bräutigam zwei Versuche machen musste. Christopher war dagegen so fest wie eine alte Eiche.
    Tommy segnete sie und drehte sich dann um, um die Stufen hinaufzugehen. Der Chor begann zu singen »O Precious

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