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Zur Liebe entfuehrt

Zur Liebe entfuehrt

Titel: Zur Liebe entfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Wilkinson
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ihren Stuhl hervor und half ihr beim Hinsetzen. Danach zündete er, immer noch im Stehen, die Kerze an.
    Der plötzliche Lichtschein von unten gab seinem Gesicht etwas Maskenhaftes, dadurch, dass manche Konturen stärker hervorzutreten schienen, während andere Bereiche im Schatten lagen.
    Schließlich setzte sich Jared Perdita gegenüber und nahm eine Flasche Wein aus dem Kühler neben dem Tisch. Auf dem Etikett waren die in Schwarz gehaltenen Umrisse einer Schwalbe zu sehen, die elegant in einen rosé-goldenen Abendhimmel segelte. Nach dem Öffnen füllte er ein wenig Wein in ein Glas und reichte es Perdita.
    Sie hob das Glas an, um seinen Inhalt zu betrachten, dann roch sie an dem duftenden Bouquet, bevor sie probierte. Der Wein perlte ein wenig, schmeckte frisch und trocken und schmeichelte gleichzeitig dem Gaumen. Dabei hatte er einen zarten Anklang an Blütendüfte und war besonders angenehm im Abgang.
    Sie trank noch einen Schluck. „Sehr eigenwillig, aber gleichzeitig so elegant wie ein guter Prosecco. Ich kann mich nicht erinnern, schon mal etwas ähnlich Gutes probiert zu haben.“
    „Ich weiß, dass er ganz anders schmeckt als die üblichen Roséweine. Deshalb wollte ich deine Meinung dazu hören.“
    „Ich finde ihn wunderbar. Ganz ehrlich.“
    „Don meint, er könnte sich bei den Rosésekten einreihen, die gerne für Geburtstage, Hochzeiten und andere besondere Anlässe genommen werden.“
    „Bestimmt hat er recht“, sagte Perdita, die den köstlichen Geschmack immer noch auf der Zunge spürte.
    „Damit wäre er ideal für heute Abend.“
    Jared füllte noch einmal Perditas Glas nach, schenkte auch sich etwas ein und hob sein Glas dann, um anzustoßen. „Auf uns.“
    „Auf uns?“ Perdita nippte an ihrem Wein. „Was feiern wir denn?“
    „Ich dachte, das wüsstest du.“ Jared lächelte vielsagend.
    Sie schüttelte den Kopf, aber natürlich konnte sie sich denken, was er meinte. So sicher war er also, dass sie seinen Vorschlag akzeptieren und zu ihm zurückkehren würde. Perdita bebte vor Empörung und wartete einen Augenblick, bis sie mit fester Stimme fragen konnte: „Glaubst du nicht, dass deine kleine Feier ein wenig voreilig ist? Ich meine, ich könnte immer noch Nein sagen.“
    „Ich hoffe nicht, dass du das tust. Aber davon abgesehen, täuschst du dich.“ Das Kerzenlicht spiegelte sich in seinen Augen.
    „Was feiern wir dann?“
    „Ich dachte, du würdest dich vielleicht daran erinnern. Heute ist der neunte Juni, unser dritter Hochzeitstag …“
    Natürlich! Perdita war erschüttert. Die letzten beiden Male am neunten Juni hatte sie damit zu kämpfen gehabt, den Gedanken daran zu verdrängen. Es war schwer gewesen, ihrem Vater und Martin die gelassene ausgeglichene Perdita vorzuspielen, während in ihr alte Wunden aufbrachen.
    Heute dagegen hatte sie keinen Augenblick an die traumatischen Ereignisse ihrer Hochzeitsnacht gedacht.
    „Und da wir unseren Hochzeitstag heute zum ersten Mal zusammen begehen, erschien mir eine kleine Feier angemessen. So, und jetzt sollten wir anfangen, bevor Hilarys Kreationen Schaden nehmen.“
    Die Vorspeise war köstlich. Es folgte ein mit Austern gefülltes Hähnchenbrustfilet, das auf der Zunge zerging. Dazu gab es Erbsen frisch aus dem Garten und Béchamelkartoffeln. Als Dessert hatte Hilary Johannisbeerkuchen gebacken.
    Obwohl Perdita immer noch erstaunt war, dass sie den Hochzeitstag vergessen hatte, genoss sie das Essen und lehnte sich danach zufrieden seufzend zurück.
    „Noch etwas Käse?“, fragte Jared.
    „Nur eine Tasse Kaffee, bitte.“
    Während sich Jared darum kümmerte, setzte sich Perdita in einen der bequemen Liegestühle.
    Inzwischen war es fast ganz dunkel geworden. Jenseits der Terrasse glänzte der Pool pechschwarz, und auf dem Hügel am anderen Ende des Gartens hoben sich die Bäume dunkel gegen den Nachthimmel ab.
    Als Jared bei der Küchentheke ankam, drückte er einen Schalter, und die Terrasse, die Veranda und der Poolbereich wurden von zahlreichen kleinen Laternen beleuchtet, die der Szenerie etwas märchenhaft Romantisches gaben.
    Schließlich kehrte Jared mit dem Kaffee zurück. Er nahm neben Perdita Platz, streckte die langen Beine aus und stellte die Frage, die sie befürchtet hatte.
    „Hast du dich entschieden, Perdita?“
    Sie schüttelte den Kopf. „N… Nein, du musst dich noch ein bisschen gedulden.“
    Er sah ihr tief in die Augen. „Wenn ich so darüber nachdenke, bin ich ziemlich geduldig gewesen. Die

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