Zur Liebe entfuehrt
wieder zu Jared, während sie mit ihr redete, „… wird Ihnen bestimmt jedes Modell gut stehen.“
Perdita blickte zweifelnd auf die winzigen Strings und Tangas, als Jared auf einen weißen Badeanzug in der Auslage deutete.
„So etwas wird es wohl eher werden.“
„Das Modell ist ganz neu hereingekommen.“ Die junge Verkäuferin nannte einen Luxusdesigner als Hersteller. „Und glücklicherweise hat es genau die richtige Größe.“
Der Badeanzug war allerdings so geschnitten, dass er kaum mehr verhüllte als die Bikinis.
„Ich weiß nicht, ob das das Richtige ist …“, begann Perdita, doch Jared fiel ihr ins Wort.
„Wir nehmen ihn“, erklärte er und zückte seine Brieftasche.
„Ich zahle selbst.“
„Darling …“ Es blitzte in seinen Augen auf, bevor er sie hingebungsvoll küsste. „Du weißt doch, wie gerne ich dir etwas zum Anziehen kaufe.“
Erschrocken und mit geröteten Wangen sagte Perdita nichts mehr, während die Verkäuferin, die wie verzaubert dagestanden hatte, zu sich zu kommen schien. Im Handumdrehen war der superteure Badeanzug bezahlt und verpackt.
„Danke“, sagte Jared lächelnd, als er das Tütchen entgegennahm.
Die junge Frau erwiderte seinen Blick geradezu einladend, und Perdita war eifersüchtig.
Aber das konnte doch nicht sein! Sie sollte sich ärgern, weil Jared sie mit dem Kuss überrumpelt hatte.
Als sie den Wagen erreichten, half er ihr beim Einsteigen. Dann warf er das Tütchen auf den Rücksitz. „Möchtest du eine kleine Sightseeingtour machen, bevor ich dir das Weingut zeige?“
Perdita war immer noch nicht über den Kuss hinweg und zögerte einen Moment. „Das hört sich gut an“, meinte sie dann.
Der Fahrtwind spielte mit ihrem Haar und löste immer mehr Strähnchen aus dem locker zusammengesteckten Knoten. Sie nahmen die Panoramaroute Richtung Norden und fuhren gemütlich durch Rutherford und St. Helena, während Jared Perdita immer wieder auf die eine oder andere Sehenswürdigkeit hinwies.
Als sie den schönen Ort Calistoga mit seinen zahlreichen Touristenattraktionen und heißen Quellen erreichten, parkte Jared vor einem hübschen kleinen Straßencafé.
„Diesen Ort mag ich besonders. Er ist interessant, und die Leute sind freundlich“, stellte Perdita fest, während sie unter einem Sonnenschirm Tee tranken und Sandwiches aßen.
„Ich schätze mal, du wirst noch zu dem Schluss kommen, dass die ganze Gegend durchaus einen längeren Besuch wert ist. Nur eine Meile von hier befindet sich der Geysir ‚Old Faithful‘. Er ist etwa alle vierzig Minuten aktiv und stößt dann eine zwanzig Meter hohe heiße Wasserfontäne aus.“
„Das würde ich gerne sehen“, rief Perdita und vergaß für einen Moment ganz, weshalb sie bei Jared war.
„Nun, am schönsten ist es dort Ende Oktober. Dann gibt es nicht mehr so viele Touristen.“
Oktober? Das klang ja ganz, als glaubte Jared, dass sie bleiben würde. Diese Erkenntnis stimmte Perdita wieder nachdenklich, und auf dem Rückweg zum Weingut sprach sie kaum ein Wort.
Nachdem sie die schmiedeeiserne Einfahrt erreicht hatten, bog Jared links ab und hielt vor den Büro- und Verkaufsräumen.
Irgendwie hatte Perdita erwartet, dass alles supermodern sei, umso erstaunter war sie, als sie die altehrwürdigen Gebäude sah, die mehr von einem französischen Schloss als von einer modernen Weinkellerei hatten. Die Beschäftigten dagegen schienen allesamt junge Leute aus der Gegend zu sein, die Flipflops und abgeschnittene Jeans trugen. Bei dem Kontrast musste Perdita lächeln.
Nachdem Jared ihr alles gezeigt hatte, verließen sie das Gebäude über den Hintereingang. Von hier aus konnte man, verdeckt durch eine Kastanienreihe, den Haupttrakt der Kellerei mit seinen riesigen Außengärtanks und den angeschlossenen Fließbändern sehen.
Als sie das Gebäude betraten, wurde Perdita sofort klar, dass hier alles auf dem neuesten Stand der Technik sein musste. Die Mitarbeiter wirkten offen und freundlich, und Jared begrüßte jeden mit Namen.
Nach einer faszinierenden Tour durch den Computerraum und die Lagerhallen mit ihren großen Stahltanks nahm Jared sie mit ins Labor.
Ein großer sympathischer Mann mit weißem Kittel und rahmenloser Brille kam zur Begrüßung auf sie zu. „Schön, dass du wieder da bist, Jared.“
„Hallo, Don. Ich bin auch froh, wieder hier zu sein.“
„Erst gestern hat Estelle gesagt, es würde Zeit, dass du wieder heimkommst.“
„Wie geht es deiner Frau?“
„Gut,
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