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Zur Liebe verurteilt

Titel: Zur Liebe verurteilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Coleman Hunter, würde sich nicht beherrschen können, wenn er längere Zeit in ihrer Nähe verbringen müsse!
    »Glauben Sie mir, Miß Latham«, sagte er voller Ironie, »ich würde mich durchaus beherrschen können!« Und wenn ich an sieben Abenden der Woche in den Puff gehen müßte, dachte er. Wirklich, diese Frau überspannte den Bogen. Zu behaupten, er könne sich in ihrer Nähe nicht beherrschen, das war mehr, als er hinnehmen konnte. Er würde ihr schon zeigen, wie sehr sie sich irrte.
    »Und Rowena«, fuhr sie fort, ohne zu ahnen, was Cole dachte, »sagt jetzt, daß sie nicht eher aus Texas abreisen wird, bis sie uns als Eheleute gesehen hat. Das bedeutet: wenn wir unser Scheinverlöbnis vier Jahre aufrechterhalten, wird sie hier vier Jahre ausharren. Meine Schwester mag sanft und weich aussehen, aber sie hat einen eisernen Willen.«
    »Wie ist Ihr Vater nur auf die Idee gekommen, seine Töchter wären weichherzig?« murmelte Cole.
    In Miß Lathams Augen war also alles, was er wußte, wertlos. Nun, das Leben hatte ihn gelehrt, schnelle Entscheidungen zu treffen. Ihre Worte und seine Verwundung hatten ihn vermutlich veranlaßt, manches in neuem Licht zu sehen. Abgesehen von dem Geld, was er brauchte, was sollte er denn in der Zeit tun, bis sein Arm verheilt war?
    Ihren ursprünglichen Vorschlag würde sie vermutlich nicht aufrechterhalten. Doch Cole hatte das Schuldgefühl in ihren Augen gesehen, als er seinen verwundeten Arm erwähnte. Er hatte für Frauen immer nur freundliche Gefühle gehegt, aber diese Frau forderte ihn heraus. Rasch beschloß er, die schwachen Punkte auszunutzen, die er an ihr bemerkt hatte. Wenn sie Rowena für eine Tyrannin hielt, dann sollte sie jetzt mal Cole Hunter kennenlernen!
    »Na schön, Miß Latham, Sie fühlen sich also für meine Armverwundung nicht verantwortlich«, sagte er mit ironischer Betonung. »Das nennt man wohl christliche Nächstenliebe. Aber Tatsache ist, daß ich nur noch zwei Dollar und 25 Cent besitze.« Das stimmte zwar, aber er war schon häufig pleite gewesen, noch schlimmer als jetzt, und hatte doch immer jemand gefunden, der ihm Geld zum Pokern vorstreckte. Davon hatte er dann leben können. Aber das brauchte sie ja nicht zu wissen.
    »Ich finde, Sie sind mir eine Gefälligkeit schuldig.«
    »Ich habe Ihnen doch Geld angeboten.«
    »Und ich habe Ihnen gesagt, daß ich auf Almosen verzichte. Ich möchte einen bürgerlichen Beruf erlernen.« Das war glatt gelogen. Ebenso gut hätte er sich die Pest an den Hals wünschen können. Er vermochte sich nicht als Geschäftsinhaber zu sehen, auch wenn es ein Geschäft war, in dem er Bier an Betrunkene verkaufte. »Sie könnten mir die Gelegenheit verschaffen, etwas zu lernen, was mir in späteren Jahren zugute kommen wird. Zum erstenmal sehe ich einen Weg, mein bisheriges unwürdiges Leben, in dem ich Menschen töten mußte, hinter mir zu lassen, ein geachteter Bürger zu werden, mich zu bessern und ein Leben zu führen wie normale Menschen. Es ist das erstemal, daß sich mir diese Chance bietet, und entgegen Ihrer Ansicht bin ich kein Dummkopf. Miß Latham, ich will diese Gelegenheit ergreifen!«
    Vielleicht habe ich meinen Beruf wirklich verfehlt, dachte Cole. Ich hätte Priester werden sollen oder reisender Verkäufer von Schlangenöl. Oder vielleicht Senator. Zum Teufel, ich kann so viel heiße Luft reden, daß es für einen Präsidenten reicht!
    Nur nicht anhalten, wenn du dem Sieg nahe bist! Er ließ sie gar nicht zu Worte kommen, sondern fuhr fort: »Jetzt will ich Sie mal etwas fragen. Wie viele Männer haben Sie schon geküßt?«
    Sie sah ihn unsicher an. »N ... nur Sie.«
    »Hab ich mir gedacht. Sie bilden sich also ein, uns beide verbände etwas Besonderes, Einzigartiges. Lassen Sie sich von mir gesagt sein: das stimmt nicht. Wenn bei uns Gefühle aufgekommen sind - nun, diese Gefühle entstehen immer, wenn ein Mann und eine Frau sich küssen. Wenn Sie den Pfefferstreuer küßten, würde es Ihnen genauso ergehen.«
    Deutlich sah er ihr die Enttäuschung an, auch wenn sie es zu verbergen suchte. Ihr trauriger Blick hätte ihn fast bewogen, seine Lüge zurückzunehmen. Aber nur fast.
    »Worin liegt für Sie das Problem? Sie denken, wenn wir einige Zeit Zusammenleben, werde ich mich nicht beherrschen können und unbedingt mit Ihnen ins Bett steigen wollen. Nichts könnte falscher sein.«
    Er gab ihr keine Gelegenheit zu einer Erwiderung, sondern spann sein Garn weiter: »Miß Latham, ich mache Ihnen einen

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