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Zur Liebe verurteilt

Titel: Zur Liebe verurteilt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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jetzt war ihr wieder eingefallen, was sie diesem widerwärtigen, schmutzigen Mann alles erzählt hatte. »Ich mußte etwas erfinden, das ihn daran hindern würde, mich umzubringen. Deshalb habe ich ihm vorgeschwindelt, ich wüßte, wo noch mehr versteckt ist. Aber ein solches Versteck existiert nicht. Mein Vater hat alles in den Treuhandfonds einer Bank in Philadelphia gesteckt, aus dem mir monatlich nur ein ganz geringer Betrag ausgezahlt wird.«
    »Jetzt hör mal zu!« sagte Cole und beugte sich so weit vor, daß sein Mund dicht an ihrem Ohr war. »Du mußt mithelfen, uns aus diesem Schlamassel zu befreien. Ich werde Ford weiterhin erzählen, daß du viel Geld hast und ich hinter diesem Geld her bin. Ich rede ihm ein, daß du mich nur einzig und allein deshalb interessierst.«
    »Ist es so?« fragte sie.
    »Was soll so sein?«
    Da sie genau wußte, daß er sie gut verstanden hatte, verzichtete sie auf eine Antwort. Wahrscheinlich hätte er es ihr sowieso nicht gesagt. Und sie hätte es doch so gern aus seinem Munde gehört!
    Er hatte jedoch seine Gründe, ihr keine Auskunft darüber zu geben. Nur jetzt nicht von Liebe reden! Verliebte Frauen stellen die dümmsten Sachen an. Sicher, sie halten dem Mann, den sie lieben, blind die Treue, auch wenn er nur ein Stück Pferdemist ist. Aber oft bringen sie sich dabei selber in große Gefahr. »Ich will die 5000 kassieren, die du mir versprochen hast, und sonst gar nichts. Danach möchte ich den Staat Texas nie Wiedersehen.« Er brachte es nicht übers Herz, ihr vorzulügen, daß er sie nicht Wiedersehen wollte. Aber sie sollte es vermuten. Wenn er sie in dem Glauben ließ, daß er sich nicht viel aus ihr machte, dann würde sie ihm im entscheidenden Moment besser gehorchen.
    »Was soll ich tun?« fragte sie niedergeschlagen.
    Ihr Ton tat ihm weh. Aber er durfte sich nichts anmerken lassen. »Ich mache Ford begreiflich, daß er ohne mich nicht an das Geld herankommt und daß ich nicht ohne dich herankomme. Und ich sage ihm auch, daß du vorhin gelogen hast, als du sagtest, du hättest es nicht gern, wenn ich dich anfasse.« Diesen Satz hatte er nicht ohne Stolz gesprochen. »Ich rede ihm ein, ich hätte dich so becirct, daß du mir alles glaubst und mir auch verraten wirst, wie ich an das Geld herankomme. Das kann man aber nur als dein Ehemann, und deshalb, werde ich sagen, hätte ich dich geheiratet. Du mußt nämlich einig Papiere unterzeichnen.«
    Da sie keine Antwort gab, beugte er sich so weit vor, daß er ihr ins Gesicht sehen konnte. »Schläfst du?«
    »Nein. Das soll also heißen, daß du mir, äh, schmeicheln wirst? Viele Küsse schenken und all so was, ja? Mich so weit herumkriegen, daß ich die Papiere unterzeichne? Meinst du es so?«
    So weit hatte er noch gar nicht gedacht. Aber wahrscheinlich war das der beste Weg. »Ja. Oder hast du was dagegen?«
    »Du könntest mir doch auch einfach eine Kanone an den Kopf halten und drohen, mich zu erschießen, wenn ich nicht unterschreibe.«
    Dieser kleinen Dame konnte man nichts vormachen. »Angenommen, dein Vater befürchtete, du würdest dich einmal so verlieben, daß du zu Wachs in den Händen eines Mannes wirst. Um das zu verhindern, könnte er doch in seinem Testament bestimmt haben, daß die Papiere in Gegenwart von Zeugen unterschrieben werden müssen.«
    »Dann brauchst du doch nur meine Schwester in deine Gewalt zu bringen und sie nicht eher freizulassen, bis ich alles unterschrieben habe.«
    Sie konnte einen Mann in Atem halten. »Deine Schwester ist doch schon auf der Rückreise nach England«, sagte er lächelnd im Dunkeln. »Hast du das vergessen? Du treibst mich noch in den Suff.« Dann holte er tief Luft. »Ich glaube nicht, daß Ford so schlau ist wie du. Ich sage ihm einfach, daß ich, dein Ehemann, dich erst dazu überreden muß, mir durch Unterschrift das Geld zu übereignen. Dabei müssen wir beide anwesend sein. Das bedeutet, daß ich am Leben bleiben muß. Seine Leute können mich also nicht an einen Pfahl binden und halbtot schlagen. Sind deine Fragen damit beantwortet?«
    Fast hätte Cole laut aufgelacht. Statt dessen vergrub er sein Gesicht an ihrem Hals. »Meinst du, daß du so tun kannst, als ob du mich gern hättest?«
    »Habe ich denn nicht schon bewiesen, daß ich eine großartige Schauspielerin bin?« erwiderte sie.
    Cole löste sich von ihr. Er wußte es nicht genau, aber ihm schien, daß sie damit etwas Schlechtes über ihn gesagt hatte. »Leg dich jetzt schlafen! Gönn deinem

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