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Zur Sache, Schätzchen (German Edition)

Zur Sache, Schätzchen (German Edition)

Titel: Zur Sache, Schätzchen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Schuler
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Sachen, die sie die ganze Nacht angehabt hatte. Das knappe rote Tanktop und die engen Jeans, dazu die roten hochhackigen Stiefel. Toms Jacke lag über ihren Schultern. Sie widerstand dem Drang, sie vorn zusammenzuziehen, um sich dahinter zu verstecken.
    “Als ich den Truck draußen hörte, dachte ich mir schon, dass du es bist”, sagte die Frau und lächelte Tom an. “Ich wäre gleich hinausgekommen, aber ich musste erst die Kuchen aus dem Ofen holen, sonst wären sie verbrannt. Und dann habe ich schnell noch etwas Eistee zubereitet.” Sie ließ die Eiswürfel in eine Karaffe fallen, während sie sprach. “Die Jungen hatten den letzten beim Dinner getrunken, und ich weiß doch, wie gern du welchen trinkst, wenn du draußen in der Hitze warst.” Sie legte den leeren Eiswürfelbereiter ins Waschbecken und trocknete sich die Hände an der Schürze ab. “Hallo”, sagte sie und gab Roxanne die Hand. “Ich bin Jo Beth. Jo Beth Jensen. Und Sie sind …”

11. KAPITEL
    Tom stellte sie Jo Beth als seine Bekannte vor. Nicht als Freundin, was, wie sie gerade vor ein paar Minuten übereingekommen waren, eine gute Bezeichnung für ihre Beziehung war, sondern einfach als seine
Bekannte
. Er nahm die Hand von ihrem Rücken und verhielt sich distanziert und förmlich. Er wusste nicht einmal richtig, was er sagen sollte – was normalerweise nie der Fall war! –, und tat, als sei sie nicht mehr als eine Zufallsbekanntschaft.
    Jo Beth war natürlich kein Dummkopf. Tom würde nie auf die Idee kommen, eine dumme Frau zu heiraten. Sie spürte, dass irgendetwas los war, dass hinter der “Zufallsbekanntschaft” mehr steckte, als er herausließ, aber sie war zu höflich – oder schlau – ein Thema daraus zu machen. Stattdessen gab sie noch ein paar Anweisungen für das Chili, das auf dem Herd schmorte. “Soll ich es aufschreiben, oder können Sie es sich so merken?”, fragte sie Roxanne und band ihre Schürze ab.
    “Achtet auf die Zeit”, meinte sie noch und ging zur Tür. “Ich habe Dad versprochen, um drei zu Hause zu sein, und muss los. Er möchte, dass ich mir mit ihm zusammen die neue Aufzucht ansehe, die Matt Thomas – du weißt, die T Bar Ranch direkt auf dieser Seite von Vashti? – zu verkaufen hat. Wahrscheinlich läuft er schon nervös auf und ab und verflucht mich.” Sie lachte, als sei der Gedanke, dass ihr Vater sie verfluchte, total amüsant. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste Tom freundschaftlich auf die Wange.
    Steif und mit einem schuldbewussten Gesichtsausdruck stand er da, ohne den Kuss zu erwidern.
    Sie schien es nicht zu bemerken.
    “Sag dem Padre, dass Mom und ich ihn in den nächsten Tagen besuchen. Wir werden ein Stück Kirschkuchen mit ins Krankenhaus schmuggeln.” Sie hielt Roxanne wieder die Hand hin. “Es war nett, Sie kennenzulernen”, sagte sie freundlich, obwohl absolut klar war – Roxanne zumindest –, dass es nicht so gemeint war. “Meinen Sie, Sie sind bis zur Party hier?”
    “Party?”
    “Oh, nicht so, wie Sie es bestimmt gewohnt sind”, trällerte sie, als seien die Partys, die Roxanne gewohnt war, die reinsten Alkoholorgien. “Nichts Besonderes. Nur ein kleines Nachbarschaftstreffen, wenn der Padre aus dem Krankenhaus kommt. So wie wir es bei Dad hatten – erinnerst du dich?” Sie sah zu Tom. “Als er vor zwei Jahren die Bypassoperation hatte. Und mach dir keine Gedanken …”, sie klopfte ihm auf die Schulter, “… du brauchst dich um nichts zu kümmern. Mom und ich haben schon alles geplant. Wir müssen nur noch das Datum wissen.”
    Die Tür quietschte, als sie sie öffnete. “Du solltest die Tür ölen, bevor es noch schlimmer wird”, sagte sie und schloss dann die Tür sanft hinter sich. Sie knallte sie nicht zu, wie Roxanne es wahrscheinlich getan hätte.
    “So, das ist also die kleine Miss Texas, die Tierwissenschaften studiert hat. Rooster hatte recht. Sie ist sehr hübsch.” Roxanne nahm den Löffel, der auf einem Teller neben dem Herd lag, und tauchte ihn in den Topf. “Und sie kocht ein gutes Chili. Ich kann wirklich verstehen, warum du daran denkst, sie zu heiraten.”
    “Ich sage es zum letzten Mal, ich habe nicht die Absicht, sie zu heiraten”, sagte er. Es entsprach der Wahrheit. Er dachte nicht daran, sie zu heiraten. Nicht mehr.
    “Wirklich?” Den Löffel immer noch in der Hand, drehte Roxanne sich zu ihm um. “Nun …” Sie lehnte sich gegen die Arbeitsfläche, verschränkte die Arme vor der Brust und kreuzte die Beine.

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